erinnerungen - Deutsche Schule Kuala Lumpur
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Sybille Gräfin zu Solms-Lauterbach-Thomas erinnert sich<br />
an die Gründung der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Schule</strong> <strong>Kuala</strong> <strong>Lumpur</strong>. Federführend<br />
war ihr Mann, Peter Thomas. Sie hat die <strong>Schule</strong> maßgeblich mit ihrem<br />
Kindergarten unterstützt.<br />
schlecht ging, unterstützte ich die <strong>Schule</strong> mit<br />
meinen Einnahmen, um den Erhalt der <strong>Schule</strong> zu<br />
sichern. Dafür wurde ich unter die Schirmherrschaft<br />
der <strong>Schule</strong> genommen, denn mit über 40<br />
Kindern brauchte ich eine Rückenlehne. So fingen<br />
viele Kinder bei mir an, um dann in die <strong>Deutsche</strong><br />
<strong>Schule</strong> zu gehen, aber ich arbeitete weiterhin alleine<br />
als „Mrs. Thomas’ Kindergarten“.<br />
ERINNERUNGEN<br />
Mein verstorbener Mann, Alfred Peter Otto Thomas<br />
(von vielen einfach APO genannt) hielt eine<br />
Ansprache zur Eröffnung der <strong>Schule</strong>, da er sich als<br />
Vorsitzender des Schulvereins trotz seines vollen<br />
Arbeitsprogramms mit viel Einsatz der Gründung<br />
der <strong>Schule</strong> widmete.<br />
Die vielen Sitzungen in unserem Haus, mit heißen<br />
Debatten, um die vielen Ideen und Möglichkeiten<br />
durchzugehen, die andere zur Sprache brachten!<br />
Ohne die Schirmherrschaft der <strong>Deutsche</strong>n Botschaft<br />
wäre die <strong>Schule</strong> nie zu Stande gekommen,<br />
es waren zu viele Hürden zu durchlaufen, es gab<br />
einfach zu viele Probleme. Außerdem gab es nicht<br />
viele deutsche Kinder und die, die anwesend waren,<br />
gingen schon auf andere <strong>Schule</strong>n. Dazu gehörten<br />
auch unsere beiden, Jan und Kristina.<br />
So kam zunächst der Junge von Frau Maybaum in<br />
die erste Klasse und ein Mädchen aus Port Klang,<br />
dessen Namen ich nicht mehr weiß. Dann sollten<br />
unsere Kinder auf die <strong>Schule</strong>, aber ich war dagegen,<br />
weil die Aussichten eines Erfolges gering<br />
waren und die Kinder später wieder auf eine englische<br />
<strong>Schule</strong> hätten gehen müssen, da es ja keine<br />
Oberstufe gab. Herr Dr. W. Rupprecht, der damals<br />
als Botschafter nach KL kam, ließ seine Kinder<br />
auch in der englischen <strong>Schule</strong>. Um die <strong>Schule</strong><br />
wirklich ins Leben rufen zu können, mussten Jan<br />
und Kristina doch dort angemeldet werden: Denn<br />
ohne Kinder keine <strong>Schule</strong>!<br />
Sie fanden es am Anfang schwer, da sie ja<br />
schon in der Alice Smith School waren. Als Herr<br />
Weckesser als Schulleiter sein Amt antrat, waren<br />
es wohl etwa zehn Kinder. Eine Aufgabe, die ich<br />
mir gestellt hatte, war, in Absprache mit anderen<br />
Damen, eine Uniform einzuführen, da an allen<br />
anderen <strong>Schule</strong>n in Malaysia Uniformen getragen<br />
wurden. Der Widerstand war so groß, dass<br />
wir scheiterten.<br />
Gleichzeitig betrieb ich meinen eigenen Kindergarten<br />
in <strong>Kuala</strong> <strong>Lumpur</strong>, 40 Kinder mit etwa 14 verschiedenen<br />
Nationalitäten und alles in Englisch.<br />
Die gewünschte Integration in die deutsche <strong>Schule</strong><br />
war deshalb nicht möglich, und ich lehnte es<br />
ab. Dennoch fingen die ersten Kindergartenkinder<br />
bei mir an und ich stellte deutschsprachige Lehrerinnen<br />
ein, die dann diese Kinder, am Anfang<br />
etwa neun an der Zahl, unterrichteten. Als es der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Schule</strong> finanziell eine Zeitlang recht<br />
Als mein Mann 1985 starb, benötigte ich eine Anstellung,<br />
um weiterhin im Land bleiben zu können<br />
und wurde von der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Schule</strong> angestellt.<br />
Ich erhielt ein Gehalt und was von meinen<br />
Einnahmen übrig war, ging an die <strong>Schule</strong>. Zu<br />
dieser Zeit waren bereits um die 55 Kinder bei<br />
mir angemeldet. Trotz allem arbeitete ich alleine<br />
weiter (fast wie im Schatten der <strong>Schule</strong>), denn<br />
ich unterrichtete eben nur in Englisch. Ich bereitete<br />
die Kinder auf die verschiedenen <strong>Schule</strong>n<br />
vor, wo Vorkenntnisse in Rechnen und Schreiben<br />
erwünscht, wenn nicht sogar ein Muss, waren.<br />
Jan blieb nur zwei Jahre auf der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Schule</strong>,<br />
dann ging er auf die ISKL. Kristina folgte dann ein<br />
Jahr später. Marc, unser Jüngster, ging nie auf die<br />
DSKL und hat es nie bereut. Aber die Verbindung<br />
zum damaligen Schatzmeister, Herrn Poel, ist durch<br />
den Vater geblieben. Wir alle freuen uns, dass trotz<br />
der großen anfänglichen Schwierigkeiten sich der<br />
Einsatz und das Durchhaltevermögen meines verstorbenen<br />
Mannes und Vaters von Jan, Kristina und<br />
Marc gelohnt hat, und dass die DSKL heute noch<br />
besteht und ihn in Erinnerung behält<br />
Sybille Gräfin zu Solms-Lauterbach-Thomas.<br />
Die ersten Tage der DSKL<br />
28. September 1978<br />
1. Hauptsversammlung des <strong>Deutsche</strong>n Schulvereins Malaysia<br />
1. Präsident Herr P. Thomas<br />
Vizepräsident<br />
Herr Dr. W. Rupprecht<br />
Schriftführer<br />
Herr G. Niehus<br />
Kassenwart<br />
Herr V. Montfort<br />
Beisitzer<br />
Herr Dr. H. Hartmann<br />
Beisitzer<br />
Herr K. Maybaum<br />
Beisitzer<br />
Herr J. Montfort<br />
Beisitzer<br />
Herr v. Sturm<br />
Botschaftsvertreter Herr E. Cuntz<br />
ERINNERUNGEN<br />
8. Januar 1979<br />
Erster Schultag der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Schule</strong> <strong>Kuala</strong> <strong>Lumpur</strong><br />
Er beginnt mit der Primarstufe (Grundschule)<br />
der Klassen 1 bis 3.<br />
Lehrerin Frau U. Maybaum<br />
Schülerzahl:<br />
1. Klasse 2 Schüler<br />
3. Klasse 1 Schüler<br />
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