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jahresabschluss und lagebericht 2001 commerzbank ag

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6 LAGEBERICHT<br />

Geschäftstätigkeit unmittelbare Risiko- <strong>und</strong> Ertr<strong>ag</strong>sverantwortung.<br />

Für das Man<strong>ag</strong>ement der operationellen<br />

Risiken – soweit es Systeme, Prozesse <strong>und</strong><br />

Technik betrifft – sind die Zentralen Servicebereiche<br />

verantwortlich.<br />

Unabhängige Prüfung<br />

Alle Risikocontrolling- <strong>und</strong> Risikoman<strong>ag</strong>ement-<br />

Aktivitäten werden durch den Zentralen Stab Revision<br />

(ZRev) unabhängig geprüft.<br />

Definitionen<br />

Um ein Bewusstsein für das Thema Risiko innerhalb<br />

der Bank zu gewährleisten, ist es unabdingbare<br />

Voraussetzung, ein einheitliches Verständnis von<br />

Risiko zu haben. Risiko ist die potenzielle negative<br />

Veränderung der prognostizierten Vermögens-,<br />

Finanz- <strong>und</strong> Ertr<strong>ag</strong>sl<strong>ag</strong>e infolge eines unerwarteten<br />

Ereignisses. Hierbei werden folgende Risikoarten<br />

unterschieden:<br />

Adressenausfallrisiko ist das Risiko von Verlusten<br />

oder entgangenen Gewinnen auf Gr<strong>und</strong> unerwarteter<br />

Ausfälle oder unerwarteter Bonitätsverschlechterungen<br />

von Geschäftspartnern. Das<br />

Adressenausfallrisiko umschließt neben dem<br />

Kreditrisiko vor allem die Risikoarten Emittentenrisiko,<br />

Kontrahentenrisiko <strong>und</strong> Länderrisiko.<br />

Marktpreisrisiko ist der potenzielle Verlust, der auf<br />

Gr<strong>und</strong> von Veränderungen von Preisen oder preisbeeinflussenden<br />

Parametern an Finanzmärkten für<br />

die Positionen der Bank entstehen kann. Wir unterscheiden<br />

das allgemeine <strong>und</strong> spezifische Marktrisiko<br />

sowie die Risikoarten Zins-, Währungs-,<br />

Aktienkurs-, Edelmetall-/Rohstoff- <strong>und</strong> Volatilitätsrisiko.<br />

Liquiditätsrisiko ist das Risiko der Bank, ihren gegenwärtigen<br />

<strong>und</strong> zukünftigen Zahlungsverpflichtungen<br />

nicht nachkommen zu können. Marktliquiditätsrisiko<br />

beschreibt das Risiko, dass es der Bank<br />

nicht möglich ist, ihre Handelspositionen zeitgerecht<br />

im gewünschten Umfang zu liquidieren oder<br />

abzusichern.<br />

Operationelles Risiko ist das Risiko von Verlusten<br />

aus unzureichenden oder fehlerhaften Systemen<br />

<strong>und</strong> Prozessen, menschlichem oder technischem<br />

Vers<strong>ag</strong>en sowie externen Ereignissen.<br />

Sonstige wesentliche Risiken wie Rechtsrisiken,<br />

die aus vertr<strong>ag</strong>lichen Vereinbarungen oder rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen resultieren, oder<br />

strategische Risiken, die aus Gr<strong>und</strong>satzentscheidungen<br />

der Unternehmensleitung resultieren,<br />

sowie Reputationsrisiken, die auf Gr<strong>und</strong> in der<br />

Öffentlichkeit bekannt gewordener negativer<br />

Geschäftsvorfälle das Vertrauen in die Bank<br />

gefährden.<br />

Risikoman<strong>ag</strong>ement verfolgt das Ziel der Marktwertsteigerung<br />

des Unternehmens durch die Steuerung<br />

aller Risiken. Diese werden in Verbindung mit<br />

den sich ergebenden Chancen systematisch identifiziert<br />

<strong>und</strong> quantifiziert. Erfolgsgefährdende Risiken<br />

werden limitiert, <strong>und</strong> Konsequenzen aus der Übernahme<br />

von Risiken <strong>und</strong> der dazugehörige Ertr<strong>ag</strong><br />

werden analysiert.<br />

Die Neue Baseler Eigenkapitalvereinbarung<br />

Die Zielsetzung der Neuen Baseler Eigenkapitalvereinbarung<br />

– kurz Basel II genannt – besteht insbesondere<br />

darin, die Stabilität des Bankensystems zu<br />

sichern <strong>und</strong> einen Paradigmenwechsel hin zu einer<br />

stärker qualitativ ausgerichteten Bankenaufsicht zu<br />

fördern. Basel II stützt sich dabei auf drei Säulen:<br />

Säule 1 sieht vor, die Eigenkapitalunterlegung für Kreditrisiken<br />

<strong>und</strong> für operationelle Risiken stärker dem<br />

ökonomischen Risiko anzunähern, wobei die explizite<br />

Eigenkapitalunterlegung für operationelle Risiken ein<br />

aufsichtsrechtliches Novum darstellt. Säule 2 hat zum<br />

Ziel, dass Banken bessere Risikoman<strong>ag</strong>ementverfahren<br />

für die Überwachung <strong>und</strong> Steuerung ihrer Risiken<br />

entwickeln <strong>und</strong> anwenden. Säule 3 beschreibt die erhöhten<br />

Offenlegungspflichten der Kreditinstitute, wodurch<br />

Investoren <strong>und</strong> Marktteilnehmern eine vereinfachte<br />

Einschätzung der Risikol<strong>ag</strong>e ermöglicht wird.<br />

Die Ermittlung der Eigenkapitalunterlegung für<br />

Kreditrisiken kann anhand drei verschiedener Verfahren<br />

erfolgen. Dabei unterscheiden sich diese Ansätze<br />

hinsichtlich ihrer Komplexität <strong>und</strong> der an die Banken<br />

gestellten Anforderungen. Während der Standardansatz<br />

auf Ratings externer Agenturen beruht, verwenden<br />

die beiden anderen Verfahren (IRB Fo<strong>und</strong>ation<br />

Approach <strong>und</strong> IRB Advanced Approach) jeweils<br />

bankinterne Ratings.<br />

Bei der Ermittlung der Eigenkapitalunterlegung für<br />

operationelle Risiken werden drei Ansätze hinsichtlich<br />

ihrer Komplexität unterschieden. Jeder dieser

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