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Im Portrait - die Arten der EU-Vogelschutzrichtlinie - LUBW - Baden ...

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Halsbandschnäpper<br />

Ficedula albicollis<br />

Gefie<strong>der</strong>tes Schachbrett<br />

Als Höhlenbrüter<br />

be<strong>die</strong>nt sich <strong>der</strong> Halsbandschnäpper<br />

auch<br />

gerne künstlicher<br />

Nisthilfen<br />

Hochstämmige alte<br />

Streuobstbestände<br />

bieten nicht nur dem<br />

Halsbandschnäpper<br />

einen bevorzugten<br />

Lebensraum<br />

Was haben ein schwäbischer Mosttrinker<br />

und ein Halsbandschnäpper<br />

gemeinsam Beide lieben Streuobstwiesen.<br />

Und sie bevorzugen als Wahlheimat<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg.<br />

Mehr als <strong>die</strong> Hälfte <strong>der</strong> bundesdeutschen<br />

Halsbandschnäpper-Paare sind<br />

hier zu Hause. Dabei sagen ihnen <strong>die</strong><br />

alten Obstbaumanlagen beson<strong>der</strong>s<br />

zu, aber auch <strong>die</strong> lichten Laubwäl<strong>der</strong><br />

mit altem Baumbestand. Dort findet<br />

das knapp sperlingsgroße Vöglein<br />

nämlich am ehesten <strong>die</strong> Bruthöhlen,<br />

<strong>die</strong> es für <strong>die</strong> Aufzucht <strong>der</strong> Jungen<br />

braucht. Dabei ist er auch nicht beson<strong>der</strong>s<br />

wählerisch und zieht schon<br />

mal in künstliche Behausungen ein.<br />

Die natürlichen Höhlen sind nämlich<br />

mittlerweile zu einer echten Mangelware<br />

geworden. Zudem haben<br />

Halsbandschnäpper beim Kampf um<br />

<strong>die</strong> begehrten Nisthöhlen einen gewaltigen<br />

Nachteil: Sie kommen meist<br />

erst Ende April/Anfang Mai und damit<br />

sehr spät aus ihren Winterquartieren<br />

jenseits <strong>der</strong> Sahara zurück – und dann<br />

sind <strong>die</strong> meisten Wohnungen schon<br />

besetzt. Und weil sie sich schon ab<br />

Ende Juli wie<strong>der</strong> auf den Rückflug<br />

machen, bleibt für <strong>die</strong> Aufzucht <strong>der</strong><br />

Jungen nicht viel Zeit.<br />

Während <strong>der</strong> Halsbandschnäpper<br />

bundesweit vom Aussterben bedroht<br />

ist, geht es ihm in <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

ein bisschen besser – er gilt aber<br />

immer noch als gefährdet. Verwun<strong>der</strong>lich<br />

ist das nicht, schließlich sind<br />

auch im Stammland <strong>der</strong> Mosttrinker<br />

<strong>die</strong> Flächen mit Streuobstwiesen in<br />

den vergangenen Jahrzehnten stetig<br />

zurückgegangen. Und so ist <strong>der</strong> beste<br />

Halsbandschnäpper-Schutz das<br />

Trinken von Most – und natürlich auch<br />

von naturreinem Apfelsaft aus heimischen<br />

Streuobstwiesen. Gegen den<br />

Lebensraumverlust bei uns helfen<br />

zudem in gewissem Maße künstliche<br />

Nistkästen, <strong>die</strong> dem Halsbandschnäpper<br />

zusätzlichen Wohnraum bieten.<br />

24 | Artkapitel - Teil 1

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