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Im Portrait - die Arten der EU-Vogelschutzrichtlinie - LUBW - Baden ...

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Uhu<br />

Bubo bubo<br />

Meist hat <strong>der</strong> Uhu<br />

seinen Beobachter<br />

zuerst entdeckt,<br />

bevor sich <strong>die</strong>ser am<br />

beeindruckenden<br />

Anblick erfreut<br />

Bei Eiseskälte schon<br />

in Stimmung. <strong>Im</strong> tiefsten<br />

Winter beginnt<br />

<strong>der</strong> Uhu mit intensiver<br />

Brautwerbung. Der<br />

Uhu bleibt meist das<br />

ganze Jahr in seinem<br />

Revier. Die Jungen<br />

suchen von September<br />

bis Dezember<br />

nach neuen Revieren.<br />

Merkmale und Kennzeichen<br />

Es ist schon ein toller Anblick, einem<br />

Uhu beim Landeanflug zuzusehen. Völlig<br />

lautlos kommt <strong>die</strong> größte europäische<br />

Eule angesegelt, <strong>die</strong> Flügel weit ausgebreitet,<br />

<strong>die</strong> Schwanzfe<strong>der</strong>n aufgefächert,<br />

das „Fahrgestell“ ausgefahren. Und ehe<br />

es sich <strong>die</strong> Maus versieht, ist sie fest in<br />

den Fängen des Jägers. Wenn sich <strong>der</strong><br />

Uhu dann in seiner ganzen Körpergröße<br />

von rund 70 Zentimeter präsentiert, ist<br />

er schon eine prachtvolle Erscheinung,<br />

geziert von großen<br />

Fe<strong>der</strong>ohren und den<br />

leuchtend orangegelben<br />

Augen. Seinen<br />

Namen hat <strong>der</strong><br />

Uhu übrigens vom<br />

typischen Revierruf:<br />

einem je nach Bedingungen<br />

ein bis<br />

vier Kilometer weit<br />

hörbaren uu-hu, buho<br />

o<strong>der</strong> schu-hu,<br />

wobei <strong>die</strong> zweite<br />

Silbe tiefer als <strong>die</strong><br />

erste ist.<br />

Lebensraum<br />

und Verhalten<br />

Der Uhu ist groß,<br />

und groß ist auch<br />

sein Revier: rund 20<br />

Quadratkilometer.<br />

Abwechslungsreich geglie<strong>der</strong>t muss <strong>die</strong><br />

Landschaft sein. Und Felswände sollte<br />

sie auch enthalten, denn dort brütet <strong>der</strong><br />

Uhu am liebsten. Damit beginnt er schon<br />

reichlich früh im Jahr. Nach <strong>der</strong> herbstlichen<br />

Vorbalz im Oktober und <strong>der</strong> Frühjahrsbalz<br />

im Februar schlüpfen <strong>die</strong> ersten<br />

Jungen manchmal schon Anfang April.<br />

Der Speisezettel ist umfangreich: Mäuse<br />

aller Art, Ratten, Igel, Feldhasen, aber<br />

auch Vögel wie Krähen, Elstern und sogar<br />

Eulen und an<strong>der</strong>e Greifvögel. Wenn es<br />

Jan<br />

Feb<br />

Mär<br />

Apr<br />

Mai<br />

Jun<br />

nichts an<strong>der</strong>es zu fressen gibt, tun es zur<br />

Not auch Frösche und Reptilien.<br />

Vorkommen und Verbreitung<br />

Seit Mitte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts ging<br />

es dem Uhu durch intensive Verfolgung<br />

massiv an den Kragen. Nachdem er auch<br />

in <strong>Baden</strong>-Württemberg vom Aussterben<br />

bedroht war, haben sich <strong>die</strong> Bestände<br />

mittlerweile durch umfangreichen Schutz<br />

wie<strong>der</strong> erholt: Von den bundesweit<br />

660-780 Brutpaaren leben 50-70 Paare<br />

im Land. Sie sind<br />

in verschiedenen<br />

Teilen des Landes<br />

heimisch, vor allem<br />

in den Bereichen<br />

Schwäbische Alb,<br />

obere Donau und<br />

oberer Neckar.<br />

Jan<br />

Feb<br />

Mär<br />

Apr<br />

Mai<br />

Jul<br />

Aug<br />

Sep<br />

Okt<br />

Nov<br />

Dez<br />

Jun<br />

Schutzmaßnahmen<br />

Der Uhu ist ein<br />

schönes Beispiel für<br />

<strong>die</strong> positive Wirkung<br />

von Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen.<br />

Vielerorts<br />

haben Auswilde-<br />

Jul<br />

Aug<br />

Sep<br />

Okt<br />

Nov<br />

Dez<br />

rungsprojekte dafür<br />

gesorgt, dass er<br />

wie<strong>der</strong> in verwaiste<br />

Brutgebiete zurückgekehrt<br />

ist. Die Bewachung von Nistplätzen<br />

hat dazu beigetragen, dass <strong>die</strong> Jungen<br />

erfolgreich groß gezogen werden<br />

konnten. Somit sind dank <strong>der</strong> Vogel- und<br />

Naturschützer <strong>die</strong> Bestände heute wie<strong>der</strong><br />

stabil, wenn auch noch nicht gesichert.<br />

Denn nach wie vor sind <strong>die</strong> Gefahren<br />

groß: unzureichend gesicherte Strommasten<br />

und Störungen im Horstbereich sind<br />

<strong>die</strong> größten Bedrohungen. Die Bemühungen<br />

um den Schutz des Uhus dürfen also<br />

nicht nachlassen.<br />

52 | Artkapitel - Teil 1

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