Im Portrait - die Arten der EU-Vogelschutzrichtlinie - LUBW - Baden ...

Halsbandschnäpper
Rotmilan Milvus milvus
Strukturreiche
Landschaften
im Verbund mit
Altholzbeständen
kennzeichnen den
Lebensraum des
Rotmilans
Lebendiger Spielzeugdrachen
Er ist schon eine imposante Erscheinung,
der Rotmilan. Wenn der Greif, der
etwas größer als ein Bussard ist, elegant
am Himmel seine Bahnen zieht,
wirkt er mit seinem unverwechselbar
tief gegabelten, rostroten Schwanz
ein bisschen wie ein großer Spielzeugdrachen
– weshalb ihn die Engländer
Red Kite, Roter Drache nennen.
Deutschland hat für den Rotmilan
eine besondere Verantwortung, hier
liegt seine Kernheimat. Auch in Baden-Württemberg
ist er mit rund 1050
Paaren recht ordentlich vertreten. Er
liebt es kleinparzelliert und abwechslungsreich:
lichte Altholzbestände
und Waldränder
zum Brüten und eine
freie Agrarlandschaft mit
Äckern, vielen Wiesen
und Hecken zum Jagen.
Doch solche Landschaften
sind mittlerweile seltener geworden.
Die Flurneuordnung hat die
ehemals reich gegliederte Feldflur
uniform eingeebnet, Grünland ging
verloren, Altholzbestände wurden
gefällt – kurz, die Lebensräume für
den Rotmilan wurden immer kleiner,
die Chancen zur erfolgreichen Jagd
geschmälert. Ferner machen nach
wie vor Umweltgifte dem Milan das
Leben schwer. Hinzu kommen die Gefahren
durch den Straßenverkehr und
große Stromleitungen. Leider kommt
es selbst heute noch vor, dass diese
majestätischen Greife an Giftködern
verenden.
So ergeben sich als geeignete Maßnahmen
zum optimalen Schutz des
Rotmilans, seine Lebensräume zu erhalten
und nach Möglichkeit
wieder zu
erweitern.
Insbesondere
sind dies
extensiv genutzte
Kulturlandschaften
und Altholzbestände
mit geeigneten Horstbäumen.
42 | Artkapitel - Teil 1