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Im Portrait - die Arten der EU-Vogelschutzrichtlinie - LUBW - Baden ...

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Vorwort<br />

Vögel haben ein gemeinsames und<br />

barrierefreies Europa schon lange vorweggenommen,<br />

denn sie überqueren<br />

auf ihrem Zug regelmäßig den gesamten<br />

Kontinent. Jeden Herbst fliegen<br />

Millionen von Zugvögeln vom Baltikum<br />

und Skandinavien bis<br />

nach Spanien und<br />

weiter nach Afrika.<br />

Zugvögel waren auch<br />

<strong>der</strong> Auslöser zur<br />

Schaffung <strong>der</strong> <strong>EU</strong>-<br />

<strong>Vogelschutzrichtlinie</strong>.<br />

In den siebziger<br />

Jahren des vergangenen<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

gab <strong>der</strong> massenhafte<br />

Vogelfang bzw.<br />

-abschuss in verschiedenen<br />

Län<strong>der</strong>n den<br />

Anstoß, Vogelschutz<br />

auf europäischer<br />

Ebene zu regeln.<br />

Denn wan<strong>der</strong>nde<br />

Vogelarten brauchen<br />

nicht nur intakte Brutgebiete, son<strong>der</strong>n<br />

auch ungestörte Rastplätze auf ihrem<br />

Zug und in den Überwinterungsgebieten.<br />

Gerade Zugvögel verdeutlichen <strong>die</strong><br />

Notwendigkeit einer europaweiten<br />

Strategie zu ihrem Schutz, anstelle<br />

unterschiedlichster einzelstaatlicher<br />

Regelungen. Nur mit einem gemeinsamen<br />

und koordinierten Vorgehen kann<br />

es gelingen, <strong>die</strong> europäischen Vogelarten<br />

als Teil des gemeinsamen Naturerbes auf<br />

lange Sicht zu erhalten.<br />

Die EG-<strong>Vogelschutzrichtlinie</strong> war das erste<br />

gemeinsame Naturschutz-Regelwerk <strong>der</strong><br />

damaligen Europäischen Gemeinschaft.<br />

Sie schreibt <strong>die</strong> Erhaltung aller wildlebenden<br />

Vogelarten, <strong>die</strong> in den Mitgliedsstaaten<br />

vorkommen, verbindlich vor. Wichtigstes<br />

Instrument ist <strong>die</strong> Ausweisung von europäischen<br />

Schutzgebieten für bestimmte<br />

Vogelarten, <strong>die</strong> vom Aussterben<br />

bedroht sind, beson<strong>der</strong>s empfindlich auf<br />

Umweltverän<strong>der</strong>ungen reagieren o<strong>der</strong><br />

wegen ihrer beschränkten Verbreitung<br />

selten sind. Je<strong>der</strong> Mitgliedstaat <strong>der</strong><br />

Europäischen Gemeinschaft ist verpflichtet,<br />

für <strong>die</strong>se <strong>Arten</strong> <strong>die</strong> am besten<br />

geeigneten Gebiete auszuwählen und<br />

zu sichern.<br />

Zusammen mit den FFH-Gebieten bilden<br />

<strong>die</strong> <strong>EU</strong>-Vogelschutzgebiete das<br />

ökologische Netz Natura 2000 zur<br />

Erhaltung <strong>der</strong> <strong>Arten</strong>vielfalt und des<br />

Naturerbes auf unserem Kontinent.<br />

Die <strong>EU</strong>-Vogelschutzgebiete in <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg umfassen etwa ein<br />

Zehntel <strong>der</strong> Landesfläche. Für einige<br />

<strong>der</strong> dort geschützen Vogelarten hat<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg eine beson<strong>der</strong>e<br />

Verantwortung - sowohl deutschlandweit<br />

als auch im europäischen Maßstab. Ein<br />

gutes Beispiel dafür ist <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>falke:<br />

In den siebziger Jahren des vergangenen<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts stand er in Mitteleuropa<br />

kurz vor dem Aussterben, heute hat<br />

er dank intensiven Schutzes wie<strong>der</strong><br />

einen tragfähigen Bestand aufbauen<br />

können. Knapp <strong>die</strong> Hälfte <strong>der</strong> deutschen<br />

Wan<strong>der</strong>falken brütet in unserem<br />

Bundesland. Deshalb tragen wir <strong>die</strong><br />

Verantwortung, durch <strong>die</strong> Ausweisung<br />

von Gebieten einen großen Teil seiner<br />

Population unter Schutz zu stellen. Ähnlich<br />

sind <strong>die</strong> Verhältnisse beim Rotmilan. Er<br />

ist ein echter Europäer: Auf <strong>der</strong> ganzen<br />

Welt gibt es ihn fast ausschließlich in<br />

Mittel-, West- und Südwesteuropa. In<br />

Deutschland leben etwa 60 Prozent des<br />

Weltbestandes. Insofern ist <strong>die</strong> Population<br />

<strong>Baden</strong>-Württembergs, wo etwa tausend<br />

Paare <strong>die</strong>ser Vögel leben, für den<br />

Fortbestand <strong>der</strong> Art überaus bedeutsam.<br />

Die Liste <strong>der</strong> baden-württembergischen<br />

„Kostbarkeiten“ ließe sich fortsetzen mit<br />

Halsbandschnäpper und Mittelspecht,<br />

Kolbenente, Purpurreiher und an<strong>der</strong>en…<br />

6 | Vorwort

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