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Förderkonzepte - Friedrich-v.Bodelschwingh-Schulen

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1 ORGANISATION UND PÄDAGOGISCHE GRUNDSÄTZE<br />

ligten Gruppen erarbeitet worden, nämlich eine Vereinbarung<br />

Lernfreundlicher Unterricht und ein Beschwerdemanagement.<br />

Erstere beschreibt und operationalisiert die Rechte und Pflichten<br />

aller Gruppen bei der Gestaltung von Unterrichtsbedingungen,<br />

die ein Lernen in Würde ermöglichen; letzteres umfasst gestufte<br />

Maßnahmen zur Bewältigung von Konflikten, die sich auf den<br />

Unterricht als komplexen Vorgang beziehen. Abschließend ist es<br />

in jedem Falle wichtig, die Vorgehensweise und die Resultate<br />

des Konfliktlösungsvorgangs zu evaluieren und die Nachhaltigkeit<br />

sicherzustellen. Dazu gehört auch die Rückmeldung an alle<br />

am Prozess beteiligten Gruppen und Personen.<br />

Die Schule hat ein Leistungsverständnis entwickelt, das<br />

den Menschen mit seinen Stärken und Schwächen als Geschöpf<br />

Gottes wahrnimmt. Bereits im Aufnahmeverfahren wird sicher<br />

gestellt, dass die Schule offen für alle Kinder ist. Die Klasse mit<br />

Gemeinsamem Unterricht und individualisierte Lernformen und<br />

Lernangebote im Ergänzungsunterricht stehen exemplarisch<br />

dafür.<br />

Die Schule bietet den Schülerinnen und Schülern Möglichkeiten,<br />

sich für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der<br />

Schöpfung einzusetzen.<br />

Der in unserer Gesellschaft zu beobachtende, zunehmende<br />

Verlust an Orientierung, der mit einem Wertewandel einher<br />

geht, führt dazu, dass viele junge Menschen geradezu auf der<br />

Suche nach Beispielen für Glaubwürdigkeit und Vertrauenswürdigkeit<br />

sind. Damit wird es umso wichtiger, Werthaltungen in<br />

der Schule erfahrbar werden zu lassen. Dafür muss in der Schule<br />

Raum geschaffen werden. Wenn aber die hinter dieser Werthaltung<br />

stehende Sinnfrage in der Schule erfahrbar sein soll, darf<br />

sie nicht künstlich aufgesetzt sein. Die Umsetzung dieser Grundhaltung<br />

lässt sich auch nicht an der Anzahl der Gottesdienste<br />

oder Andachten allein festmachen. Sie muss täglich erfahrbar<br />

sein. Die Voraussetzungen für Vertrauen und Glaubwürdigkeit<br />

werden in der Schule durch unseren Umgang miteinander geschaffen.<br />

Er zeigt sich in der Art, wie Lehrerinnen und Lehrer<br />

Beispiel und Vorbild geben für einen fairen Umgang – das kann<br />

man sogar auf jede Unterrichtsstunde beziehen, wenn die Schülerinnen<br />

und Schüler merken, dass die Lehrerin oder der Lehrer<br />

nicht nur bei der Sache, sondern auch bei der Gruppe ist; er<br />

zeigt sich, wenn Lehrerinnen und Lehrer nicht wegschauen,<br />

wenn Erziehung gefragt ist; er zeigt sich in der Art, wie Lehrerinnen<br />

und Lehrer mit epochaltypischen Schlüsselproblemen<br />

unserer Zeit umgehen, wie sie Stellung beziehen und sich um<br />

sachliche Beurteilung bemühen, in Fragen, die zentrale Themen<br />

der nächsten Generationen sein werden und die in verschiedenen<br />

Fächern oder fächerübergreifenden Projekten altersstufengemäß<br />

in verschiedenen Formen eingebracht werden. Dazu<br />

gehören auch Projekte, die aktuelle Fragestellungen berühren<br />

und soziale, humanitäre, ökologische, ökonomische und politische<br />

Herausforderungen für die Gesellschaft des 21. Jahrhunderts<br />

reflektieren.<br />

Die Beziehung der <strong>Friedrich</strong>-v.<strong>Bodelschwingh</strong>-<strong>Schulen</strong> zu<br />

den stiftischen Förderschulen<br />

Aus dem oben beschriebenen Selbstverständnis heraus pflegen<br />

die <strong>Friedrich</strong>-v.<strong>Bodelschwingh</strong>-<strong>Schulen</strong> auf unterschiedlichen<br />

Ebenen Beziehungen zu den Förderschulen der von <strong>Bodelschwingh</strong>schen<br />

Stiftungen. Exemplarisch seien hier folgende<br />

Formen der Kooperation genannt:<br />

• auf der o.g. Koordinierungskonferenz findet ein regelmäßiger<br />

Austausch auf Schulleitungsebene statt<br />

• im „Bethelbaustein 2“ lernen die Lehrkräfte die jeweils<br />

anderen Schulformen kennen<br />

• es werden regelmäßige Projekte mit den Förderschulen<br />

und anderen Einrichtungen Bethels in den Bereichen Sport<br />

(z.B. Bethel Athletics), Musik (z.B. Stomp-Projekt) und Kunst<br />

(z.B. Projekt Blaue Hand) durchgeführt<br />

• die ausbildungsbegleitenden Praktika des Berufskollegs<br />

sowie das Sozialpraktikum der Oberstufe können z.T. an<br />

den Förderschulen abgeleistet werden<br />

• es findet ein Austausch zwischen Lehrerinnen und Lehrern<br />

– vor allem mit Blick auf die Klassen mit Gemeinsamem<br />

Unterricht (siehe Kapitel 2) – statt.<br />

Gebundener Ganztag<br />

Die <strong>Friedrich</strong>-v.<strong>Bodelschwingh</strong>-<strong>Schulen</strong> (Realschule und Gymnasium)<br />

haben entschieden, zum Schuljahr 2010/2011 den Gebundenen<br />

Ganztag schrittweise (beginnend mit Jahrgangsstufe 5)<br />

einzuführen.<br />

Aufgrund der gesellschaftlichen Veränderungen in den<br />

Familienstrukturen und der stetig wachsenden Anforderungen<br />

an Schule insgesamt halten wir die Einführung des Gebundenen<br />

Ganztags für pädagogisch sinnvoll. Gerade den erhöhten Anforderungen,<br />

die an Schülerinnen und Schüler und Schule heute<br />

gestellt werden, können wir auf diese Weise mit effektiverer<br />

individueller Förderung begegnen. Wir vertrauen hier auf die<br />

Erfahrungen unserer europäischen Nachbarn und auf internationale<br />

Studien, die zeigen, dass durch die ganztägige Präsenz<br />

in der Schule die Lernchancen von Schülerinnen und Schülern<br />

nachhaltig verbessert werden können.<br />

Grundvoraussetzung für ein effektives Lernen im Gebundenen<br />

Ganztag ist die sinnvolle Rhythmisierung des Schultags.<br />

Dazu gehört beispielsweise eine gestaltete Mittagspause, die<br />

nicht nur der Einnahme des Mittagessens dient, sondern auch<br />

Raum für Kreativität, Bewegung und Ruhe bietet. Die Schülerinnen<br />

und Schüler können selbst entscheiden, welche Angebote<br />

sie wahrnehmen. Das Mittagessen wird in den unteren Klassen<br />

gemeinsam im Klassenverband eingenommen und von einer<br />

Lehrkraft der Klasse begleitet. Auf diese Weise bekommt das<br />

Mittagessen einen hohen Stellenwert bei den Schülerinnen und<br />

Schülern und stärkt die Klasse als Gruppe.<br />

Im Zusammenhang mit dem sich ändernden Schultag erschien<br />

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