Förderkonzepte - Friedrich-v.Bodelschwingh-Schulen
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2 GEMEINSAM LERNEN<br />
und Entwicklung von Lernstrategien am Schülersprechtag unter<br />
Rückgriff auf das Portfolio (Schülerschaft) eingebunden. Dokumentiert<br />
werden die Rückmeldungen zudem bei den Zeugnissen.<br />
Dadurch wird sichergestellt, dass die Lehrkräfte in die bestehenden<br />
Konferenz- und Feedbackstrukturen eingebunden sind.<br />
Der Kompetenzerwerb in der Lernwerkstatt und die Prinzipien<br />
dieser neuen Lernzeit im Ganztag korrespondieren mit<br />
unseren weiteren Schulstrukturelementen wie zum Beispiel dem<br />
Förderunterricht, dem Ergänzungsunterricht und den vielfältigen<br />
Projekt- und Praxisphasen einschließlich der Arbeitsweltpraktika<br />
in der Realschule und der Projektkurse in der Oberstufe.<br />
Die Lernwerkstatt verstehen wir als Teil einer spiralförmigen<br />
Lern- und Schulkultur, die sich bis zu den jeweiligen schulformspezifischen<br />
Abschlüssen erstreckt.<br />
Die Lernwerkstatt startet im Schuljahr 2010/11. Die Koordination<br />
der Umsetzung und anschließende Evaluation der Lernwerkstatt<br />
im Schulalltag ist durch eine verantwortliche Lehrkraft<br />
gewährleistet. Die Konzeption der Lernwerkstatt im Schulverbund<br />
der <strong>Friedrich</strong>-v.<strong>Bodelschwingh</strong>-<strong>Schulen</strong> ist schulorganisatorisch<br />
der Schulprogramm-AG Gebundener Ganztag zugeordnet.<br />
Die Vernetzung der Lernwerkstatt mit den weiteren schulprogrammatischen<br />
Profilen der Schule erfolgt über die AG Individuelle<br />
Förderung sowie über die Steuerungsgruppe der Schulprogrammarbeit.<br />
Ergänzungsunterricht –<br />
Interessen geleitetes Lernen mit Freude<br />
und ohne Druck<br />
Die Hinwendung zu den einzelnen Schülerinnen und Schülern<br />
durch individualisierte Lernangebote gehörte schon immer zum<br />
Selbstverständnis unserer <strong>Schulen</strong>.<br />
Mit der Erhöhung der Stundentafeln durch das neue<br />
Schulgesetz in NRW (2006) bot sich uns die Möglichkeit, diesen<br />
wichtigen Grundsatz konzeptionell noch verbindlicher zu verankern.<br />
Der Realschule und dem Gymnasium sind nämlich bis zu<br />
zehn Unterrichtsstunden (verteilt auf fünf Schuljahre) als sogenannte<br />
Ergänzungsstunden zugesprochen worden.<br />
Unsere <strong>Schulen</strong> haben sich entschieden, mehr als die Hälfte<br />
dieser Stunden nicht einfach den Fächern zuzuschlagen<br />
(sprich: Französisch vierstündig statt dreistündig), sondern sie im<br />
Sinne einer individuellen Förderung als Ergänzungsunterricht<br />
den Schülern der 6. bis 8. Klassen zugute kommen zu lassen.<br />
Die Ziele des Ergänzungsunterrichts sind folgende:<br />
• das selbstständige und individualisierte Lernen zu fördern<br />
• die Verantwortung für das eigene Lernen und die gegenseitige<br />
Unterstützung durch Schülerinnen und Schüler zu stärken<br />
• Motivation, Interessen, Herausforderungen und eigene Ziele<br />
des Lernens zu entwickeln<br />
• Defizite abzubauen und Stärken auszubauen<br />
• Lerndiagnose und Lernberatung zu verbessern<br />
Die Konzepte des Ergänzungsunterrichts in den Jahrgangsstufen<br />
6/7 und in der Jahrgangsstufe 8 haben jeweils unterschiedliche<br />
Schwerpunkte, die in den folgenden Ausführungen verdeutlicht<br />
werden.<br />
Ergänzungsunterricht in den Jahrgangsstufen 6 und 7<br />
In den Jahrgangsstufen 6 und 7 ist im Stundenplan durchgängig<br />
jeweils eine Doppelstunde Ergänzungsunterricht ausgewiesen,<br />
die für die Schülerinnen und Schüler verbindlich ist. In den Kursen,<br />
die immer für ein Schulhalbjahr angeboten werden, beschäftigen<br />
sich die Schülerinnen und Schüler mit Themen der<br />
Mathematik, Germanistik, Fremdsprachen, Naturwissenschaften<br />
oder der Lernkompetenz.<br />
Schon die Ausschreibungstexte der Kurse lassen erkennen,<br />
dass sich die Angebote deutlich von dem traditionellen Fachunterricht<br />
unterscheiden.<br />
Z.B. ist im Themenbereich Naturwissenschaften der Kurs<br />
„Die Kerze – ein besonderes Forschungsobjekt“ ausgeschrieben.<br />
Am Beispiel der Kerze wird dabei in kleinen fächerübergreifenden<br />
Projekteinheiten in die naturwissenschaftlichen Denk- und<br />
Arbeitsweisen eingeführt, ohne an dieser Stelle bereits nach der<br />
vermeintlichen Leistungsfähigkeit der Schülerschaft zu fragen.<br />
In dem Kurs „Der Weg zu besseren Noten und mehr Freizeit“,<br />
ein Angebot zur Verbesserung der Lernkompetenz, werden<br />
fächerübergreifende Lerntipps und vielfältige Übungsmöglichkeiten<br />
zu selbstständigem und individuellem Lernen vermittelt,<br />
die den eigenverantwortlichen Abbau von Defiziten fördern,<br />
aber auch vorhandene Stärken deutlich werden lassen.<br />
„Fantasy Worlds“ ist ein Angebot der Englischfachschaft,<br />
bei dem sich die Lernenden mit eigenen und fremden Geschichten<br />
und Filmausschnitten beschäftigen.<br />
Das Besondere dieser Art zu lernen zeigt sich auch in der Zusammensetzung<br />
der Kurse. Sie bestehen maximal aus 15 Schülerinnen<br />
und Schülern einer Jahrgangsstufe, die von einer Lehrerin oder<br />
einem Lehrer betreut werden, und werden Klassen und Schulform<br />
übergreifend von Schülerinnen und Schülern der Realschule<br />
und des Gymnasiums gleichermaßen genutzt. Ganz bewusst sind<br />
diese kleinen Jahrgangsgruppen also heterogen gehalten, das<br />
heißt, leistungsstarke Kinder und Jugendliche können auch mit<br />
weniger starken in einer Gruppe vereint sein, wenn sie sich für<br />
ein bestimmtes Fach und Thema interessieren. Selbstverständlich<br />
sind die Lerngruppen auch an der Kurswahl beteiligt.<br />
Bereits am Schülersprechtag finden erste Überlegungen<br />
dazu anhand eines Vorbereitungsbogens statt. Dieser beinhaltet<br />
eine „Bestandsaufnahme“ und die „Prioritätensetzung“ hinsichtlich<br />
der Stärken und Schwächen der Schülerinnen und<br />
Schüler. Die Lehrkräfte fungieren hier als Unterstützer und Be-<br />
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