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Versicherungsbedingungen und -informationen für die - Eureka24.de

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Der Versicherungsschutz<br />

§ 1<br />

Gegenstand, Umfang <strong>und</strong> Geltungsbereich des<br />

Versicherungsschutzes<br />

1 Der Versicherer leistet im Versicherungsfall in vertraglichem<br />

Umfang Ersatz von Aufwendungen <strong>für</strong> Pflege oder ein<br />

Pflegegeld sowie sonstige Leistungen. Aufwendungen <strong>für</strong> Unterkunft<br />

<strong>und</strong> Verpflegung einschließlich besonderer Komfortleistungen,<br />

<strong>für</strong> zusätzliche pflegerisch-betreuende Leistungen sowie<br />

<strong>für</strong> berechnungsfähige Investitions- <strong>und</strong> sonstige betriebsnotwendige<br />

Kosten sind nicht erstattungsfähig.<br />

2 Versicherungsfall ist <strong>die</strong> Pflegebedürftigkeit einer<br />

versicherten Person. Pflegebedürftig sind Personen, <strong>die</strong> wegen<br />

einer körperlichen, geistigen oder seelischen Krankheit oder<br />

Behinderung <strong>für</strong> <strong>die</strong> gewöhnlichen <strong>und</strong> regelmäßig wiederkehrenden<br />

Verrichtungen im Ablauf des täglichen Lebens auf Dauer,<br />

voraussichtlich <strong>für</strong> mindestens sechs Monate, nach Maßgabe<br />

des Absatzes 6 in erheblichem oder höherem Maße der Hilfe<br />

bedürfen.<br />

3 Die Hilfe im Sinne des Absatzes 2 Satz 2 besteht in<br />

der Unterstützung, in der teilweisen oder vollständigen Übernahme<br />

der Verrichtungen im Ablauf des täglichen Lebens oder<br />

in Beaufsichtigung oder Anleitung mit dem Ziel der eigenständigen<br />

Übernahme <strong>die</strong>ser Verrichtungen.<br />

4 Krankheiten oder Behinderungen im Sinne des Absatzes<br />

2 Satz 2 sind<br />

a) Verluste, Lähmungen oder andere Funktionsstörungen am<br />

Stütz- <strong>und</strong> Bewegungsapparat,<br />

b) Funktionsstörungen der inneren Organe oder der Sinnesorgane,<br />

c) Störungen des Zentralnervensystems wie Antriebs-, Gedächtnis-<br />

oder Orientierungsstörungen sowie endogene<br />

Psychosen, Neurosen oder geistige Behinderungen.<br />

5 Gewöhnliche <strong>und</strong> regelmäßig wiederkehrende Verrichtungen<br />

im Sinne des Absatzes 2 Satz 2 sind<br />

a) im Bereich der Körperpflege das Waschen, Duschen, Baden,<br />

<strong>die</strong> Zahnpflege, das Kämmen, Rasieren, <strong>die</strong> Darm- oder<br />

Blasenentleerung,<br />

b) im Bereich der Ernährung das m<strong>und</strong>gerechte Zubereiten oder<br />

<strong>die</strong> Aufnahme der Nahrung,<br />

c) im Bereich der Mobilität das selbstständige Aufstehen <strong>und</strong><br />

Zu-Bett-Gehen, An- <strong>und</strong> Auskleiden, Gehen, Stehen, Treppensteigen<br />

oder das Verlassen <strong>und</strong> Wiederaufsuchen der<br />

Wohnung,<br />

d) im Bereich der hauswirtschaftlichen Versorgung das Einkaufen,<br />

Kochen, Reinigen der Wohnung, Spülen, Wechseln <strong>und</strong><br />

Waschen der Wäsche <strong>und</strong> Kleidung oder das Beheizen.<br />

6 Für <strong>die</strong> Gewährung von Leistungen sind versicherte<br />

Personen einer der folgenden drei Pflegestufen zuzuordnen:<br />

a) Pflegebedürftige der Pflegestufe I (erheblich Pflegebedürftige)<br />

sind Personen, <strong>die</strong> bei der Körperpflege, der Ernährung oder<br />

der Mobilität <strong>für</strong> wenigstens zwei Verrichtungen aus einem<br />

oder mehreren Bereichen mindestens einmal täglich der Hilfe<br />

bedürfen <strong>und</strong> zusätzlich mehrfach in der Woche Hilfen bei<br />

der hauswirtschaftlichen Versorgung benötigen.<br />

b) Pflegebedürftige der Pflegestufe II (Schwerpflegebedürftige)<br />

sind Personen, <strong>die</strong> bei der Körperpflege, der Ernährung oder<br />

der Mobilität mindestens dreimal täglich zu verschiedenen<br />

Tageszeiten der Hilfe bedürfen <strong>und</strong> zusätzlich mehrfach in<br />

der Woche Hilfen bei der hauswirtschaftlichen Versorgung<br />

benötigen.<br />

c) Pflegebedürftige der Pflegestufe III (Schwerstpflegebedürftige)<br />

sind Personen, <strong>die</strong> bei der Körperpflege, der Ernährung oder<br />

der Mobilität täglich r<strong>und</strong> um <strong>die</strong> Uhr, auch nachts, der Hilfe<br />

DRK 1811 O1JT5682 01.10<br />

DRK 1811 O1JT5682 01.10<br />

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bedürfen <strong>und</strong> zusätzlich mehrfach in der Woche Hilfen bei<br />

der hauswirtschaftlichen Versorgung benötigen.<br />

7 Bei Kindern ist <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zuordnung zu einer Pflegestufe<br />

der zusätzliche Hilfebedarf gegenüber einem ges<strong>und</strong>en gleichaltrigen<br />

Kind maßgebend.<br />

8 Der Zeitaufwand, den ein Familienangehöriger oder<br />

eine andere nicht als Pflegekraft ausgebildete Pflegeperson <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> erforderlichen Leistungen der Gr<strong>und</strong>pflege <strong>und</strong> hauswirtschaftlichen<br />

Versorgung benötigt, muss wöchentlich im Tagesdurchschnitt<br />

a) in der Pflegestufe I mindestens 90 Minuten betragen;<br />

hierbei müssen auf <strong>die</strong> Gr<strong>und</strong>pflege mehr als 45 Minuten<br />

entfallen,<br />

b) in der Pflegestufe II mindestens drei St<strong>und</strong>en betragen;<br />

hierbei müssen auf <strong>die</strong> Gr<strong>und</strong>pflege mindestens zwei St<strong>und</strong>en<br />

entfallen,<br />

c) in der Pflegestufe III mindestens fünf St<strong>und</strong>en betragen;<br />

hierbei müssen auf <strong>die</strong> Gr<strong>und</strong>pflege mindestens vier St<strong>und</strong>en<br />

entfallen.<br />

Bei der Feststellung des Zeitaufwandes ist ein Zeitaufwand <strong>für</strong><br />

erforderliche verrichtungsbezogene krankheitsspezifische Pflegemaßnahmen<br />

zu berücksichtigen; <strong>die</strong>s gilt auch dann, wenn der<br />

Hilfebedarf zu Leistungen aus der Krankenversicherung führt.<br />

Verrichtungsbezogene krankheitsspezifische Pflegemaßnahmen<br />

sind Maßnahmen der Behandlungspflege, bei denen der behandlungspflegerische<br />

Hilfebedarf untrennbarer Bestandteil einer<br />

Verrichtung nach § 1 Abs. 5 ist oder mit einer solchen Verrichtung<br />

notwendig in einem unmittelbaren zeitlichen <strong>und</strong> sachlichen<br />

Zusammenhang steht.<br />

9 Der Versicherungsfall beginnt mit der ärztlichen Feststellung<br />

der Pflegebedürftigkeit. Er endet, wenn Pflegebedürftigkeit<br />

nicht mehr besteht.<br />

10 Der Umfang des Versicherungsschutzes ergibt sich<br />

aus dem Versicherungsschein, ergänzenden schriftlichen Vereinbarungen,<br />

den Allgemeinen <strong>Versicherungsbedingungen</strong> (Bedingungsteil<br />

MB/PPV 2010, Tarif PV) sowie den gesetzlichen<br />

Vorschriften, insbesondere dem Sozialgesetzbuch (SGB) - Elftes<br />

Buch (XI) - Soziale Pflegeversicherung. Wenn <strong>und</strong> soweit sich<br />

<strong>die</strong> gesetzlichen Bestimmungen ändern, werden <strong>die</strong> dem SGB XI<br />

gleichwertigen Teile der AVB gemäß § 18 geändert.<br />

11 Entfällt bei versicherten Personen der Tarifstufe PVB<br />

der Beihilfeanspruch, werden sie nach Tarifstufe PVN weiterversichert.<br />

Stellt der Versicherungsnehmer innerhalb von sechs<br />

Monaten seit dem Wegfall des Beihilfeanspruchs einen entsprechenden<br />

Antrag, erfolgt <strong>die</strong> Erhöhung des Versicherungsschutzes<br />

ohne Risikoprüfung <strong>und</strong> Wartezeiten zum Ersten des Monats,<br />

in dem der Beihilfeanspruch entfallen ist.<br />

Werden versicherte Personen der Tarifstufe PVN beihilfeberechtigt,<br />

wird <strong>die</strong> Versicherung nach Tarifstufe PVB weitergeführt.<br />

Der Versicherungsnehmer <strong>und</strong> <strong>die</strong> versicherte Person sind verpflichtet,<br />

dem Versicherer unverzüglich den Erwerb eines Beihilfeanspruchs<br />

anzuzeigen.<br />

12 Das Versicherungsverhältnis unterliegt deutschem<br />

Recht.<br />

13 Der Versicherungsschutz erstreckt sich auf Pflege<br />

in der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland.<br />

§ 2<br />

Beginn des Versicherungsschutzes<br />

1 Der Versicherungsschutz beginnt mit dem im Versicherungsschein<br />

bezeichneten Zeitpunkt (technischer Versicherungsbeginn),<br />

jedoch nicht vor Abschluss des Versicherungs-<br />

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