Veranstaltungen - Digitale Dokumente der Bundesanstalt für ...
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<strong>Bundesanstalt</strong> für<br />
Gewässerkunde<br />
<strong>Veranstaltungen</strong><br />
1/2013<br />
schoben, was in den Analysen (korrekt) zu berücksichtigen war. Über den langen Beobachtungszeitraum<br />
ergaben sich auch Datenverluste (z. B. kriegsbedingt). Da an den Elbepegeln<br />
bereits viele Akteure mit den Abflusskurven und -reihen befasst waren, entstanden von diesen<br />
verschiedene Versionen, die v. a. im pegelübergreifenden Zusammenhang zu komplexen<br />
Informationsmengen führen können. Dabei wurde möglichst ein konservativer Ansatz verfolgt,<br />
um Wissen, das sich z. B. in einer Abflusskurve ausprägt, zu erhalten.<br />
4 Gesamtbild und Fazit<br />
Trotz <strong>der</strong> vielfältigen, sich überlagernden Probleme konnten plausible Abflusskurven und<br />
tägliche Abflussreihen <strong>der</strong> deutschen Elbepegel für den Zeitraum 1890-2006 erarbeitet und<br />
dabei auf verfügbare Abflussmessungen und aufeinan<strong>der</strong> abgestimmt werden. Abbildung 7<br />
zeigt Streudiagramme <strong>der</strong> aus Abflusskurven ermittelten gegenüber den mit dem Wellenablaufmodell<br />
simulierten (gerouteten) Abflusswerten im NW- und im HW-Bereich. Es werden<br />
exemplarisch die Pegelgruppen Dresden - Torgau, Aken - Calbe - Barby und Wittenberge -<br />
Neu Darchau dargestellt. Ergänzend sind die Abb. 5 und 6 zu beachten. Abgesehen von einzelnen<br />
Werten, Ereignissen o<strong>der</strong> kurzeitigen Phasen sind begrenzte Streuungen festzustellen.<br />
Stärkere Abweichungen resultieren meist aus gelegentlich auftretenden Defiziten des Wellenablaufmodells.<br />
Für die Gesamtreihen ab 1890 entspricht die Streubreite etwa <strong>der</strong>jenigen ab<br />
1971 mit besser abgesicherter Datengrundlage. Im HW-Bereich lassen sich die Streubereiche<br />
<strong>der</strong> Wertepaare durch ein Band von +/-10 % ihrer Ausgleichsgerade fast vollständig einhüllen,<br />
wobei die meisten Wertepaare deutlich weniger streuen. Im NW-Bereich gelten weitgehend<br />
entsprechende Aussagen. Nur beim Pegelpaar Dresden - Torgau ist die Streuung im<br />
NW-Bereich relativ hoch, was aus <strong>der</strong> zeitweise stark dynamischen und vollständig schwer<br />
erfassbaren Entwicklung <strong>der</strong> W-Q-Beziehungen an beiden Pegeln resultiert (vgl. Kap. 3.1).<br />
Die Streudiagramme beobachteter vs. gerouteter Abflussreihen, auch die <strong>der</strong> nicht in den<br />
Abb. 5, 6 und 7 dargestellten Pegelgruppen, sowie die Anpassungen <strong>der</strong> entsprechenden Abflusskurven<br />
an direkte Abflussmessungen ergeben unter Berücksichtigung <strong>der</strong> bekannten<br />
Entwicklungen an den Pegeln ein plausibles hydrologisches Gesamtbild ab dem Jahr 1890.<br />
Die im Projekt „W-Q-Elbe 1890“ abgeleiteten Abflusskurven und täglichen Abflussreihen<br />
<strong>der</strong> Elbepegel Dresden, Torgau, Wittenberg, Aken, Barby, Magdeburg-Strombrücke, Tangermünde/Hämerten,<br />
Wittenberge und Neu Darchau/Darchau sind Gegenstand <strong>der</strong> Datenübergabe<br />
an die <strong>Bundesanstalt</strong> für Gewässerkunde. Des Weiteren wurden im Projekt 12 weitere<br />
Pegel (Nebenflusspegel, tschechische Elbepegel) in die Analysen einbezogen, die jedoch<br />
nicht zur Datenübergabe gehören. Mit dem Wellenablaufmodell können pegelweise Abflussreihen<br />
auf beliebige Elbe-Standorte zwischen Dresden und Neu Darchau übertragen werden.<br />
Die rekonstruierten und plausibilisierten Abflussreihen zeigen, dass eine Neubewertung <strong>der</strong><br />
Abflussverhältnisse an <strong>der</strong> Elbe für alle Abflussbereiche vom NW- bis zum HW-Bereich<br />
notwendig und möglich ist. Mit <strong>der</strong> abgesicherten Datengrundlage, die auch eine Referenz<br />
zur Einbeziehung von Abflussreihen vor 1890 bildet, können Abflussreihen bzgl. <strong>der</strong> Wirkungen<br />
von Talsperren, Deichbrüchen etc. homogenisiert werden. Daran können sich statistische<br />
Analysen <strong>der</strong> Abflussreihen (u. a. Extremwertstatistiken), validierbare hydrologische<br />
Simulationenen, Szenarienrechnungen und interdisziplinäre Modellkopplungen anschließen.<br />
Wasserwirtschaftlichen Planungen an <strong>der</strong> Elbe wird somit eine zuverlässige und langfristige<br />
hydrologische Grundlage geliefert, auf <strong>der</strong> insbeson<strong>der</strong>e auch hydrologische Extremereignisse<br />
mit ihren Folgen besser eingeordnet werden können als zuvor.<br />
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