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Veranstaltungen - Digitale Dokumente der Bundesanstalt für ...

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<strong>Bundesanstalt</strong> für<br />

Gewässerkunde<br />

<strong>Veranstaltungen</strong><br />

1/2013<br />

3.2 Von den schriftlichen Quellen zu den Wasserständen<br />

Die historischen Quellen zu Hochwasserereignissen in Prag wurden im Wesentlichen von<br />

BRÁZDIL et al. (2005) erfasst. Deren Auswertung und Interpretation ergab mehrere, für Prag<br />

typische Formen <strong>der</strong> Dokumentation <strong>der</strong> Höhe o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bedeutung <strong>der</strong> Hochwasser. So, wie<br />

auch bei an<strong>der</strong>en Studien (z. B. in Österreich, vgl. ROHR 2005), überwiegen auch für das<br />

Prager Stadtgebiet zunächst die Berichte über das Ausmaß <strong>der</strong> Schäden. Für Prag finden wir<br />

häufiger <strong>Dokumente</strong>, die über den Wasserstand an bedeutenden Gebäuden berichten. Auch<br />

wird die jeweilige Höhe, die das Wasser bei einem hydrologischen Extremereignis im Maximum<br />

erreicht hat, häufig in Bezug zu einer gotischen Bradáč-Skulptur gesetzt, die heute noch<br />

an einer Ufermauer an <strong>der</strong> Moldau erhalten ist. Als bärtiger Männerkopf dokumentiert die<br />

Bradáč-Skulptur als spezifischer Prager Wasserstandsanzeiger die historischen Ereignisse <strong>der</strong><br />

Moldau (ELLEDER 2003, BRÁZDIL et al. 2005). Zudem sind auch Hochwassermarken (1675-<br />

1890) und frühinstrumentale Klementinische Aufzeichnungen (seit 1782) sowie systematische<br />

Aufzeichnungen (ab 1825) für Prag zu erwähnen. Der frühinstrumentale Zeitraum von<br />

1782 bis 1894 hat eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung für das Erkennen <strong>der</strong> Bedingungen des Überschwemmens<br />

<strong>der</strong> Stadt, die im Prinzip schon mehrere Jahrhun<strong>der</strong>te vorher galten. Er hat also<br />

Bedeutung für die „Kalibrierung“ <strong>der</strong> Relationen zwischen den Wasserständen und den Auswirkungen<br />

im Überschwemmungsgebiet. Eine relativ detaillierte Dokumentation des Gebietes<br />

von Prag (Karten, Pläne, Messkurven u. a.) bezüglich des Verlaufs des Hochwassers, des<br />

Hochwasserschutzes und <strong>der</strong> Orte mit einem beson<strong>der</strong>en Hochwasserrisiko steht bereits zur<br />

Verfügung (ELLEDER 2010b). Die Beziehung des überschwemmten Gebietes <strong>der</strong> Prager Altstadt<br />

zum Wasserstand ist in <strong>der</strong> Studie über das Hochwasser von 1784 beschrieben (ELLE-<br />

DER 2010a).<br />

Tabelle 1<br />

Beziehungen zwischen dem Wasserstand an einigen Gebäuden in Prag und den Abflusswerten <strong>der</strong><br />

Moldau<br />

Flussterrasse Beschreibung H [cm] Q [m 3 /s]<br />

VIIc<br />

VIIc/ VIIb<br />

- Straße Karoliny Světlé > 250 2100<br />

(SM), Altstädter Mühle, Steg 270 2200<br />

(A) - St.-Anna-Kloster 250-320 2200-2500<br />

(V) - St.-Valentin-Kirche - Fussboden 300 2400<br />

(M) - St. Maria in Lacu (Na louži - “In <strong>der</strong><br />

Pfütze”)<br />

>350 2800<br />

- Clamm-Galas-Palais >450 >3800<br />

(Ag) - St. Aegidi (Sv.Jiljí) - Umgebung >480 >3800<br />

-St. Nikolaus >500 4500<br />

-St. Leonhardt >400 >3500<br />

VIIb (R) Altstädter Ring >580 >4000<br />

In dieser Arbeit war es möglich, auch auf die bisher vorliegenden Übersichten <strong>der</strong> Scheitelwasserstände<br />

in Prag o<strong>der</strong> Dresden kritisch einzugehen. Für Prag wurden sie 1784 von dem<br />

Historiker Jaroslav Schaller (ELLEDER 2010b), 1845 von dem Juristen und Meteorologen<br />

Karl Fritsch (FRITSCH 1845), 1899 von dem Landesvermesser (Ingenieur) Jaroslav Dlouhý<br />

Seite 26

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