Veranstaltungen - Digitale Dokumente der Bundesanstalt für ...
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<strong>Bundesanstalt</strong> für<br />
Gewässerkunde<br />
<strong>Veranstaltungen</strong><br />
1/2013<br />
Historische Hochwasser in Prag: Vergleich<br />
<strong>der</strong> Rekonstruktionsmethoden<br />
Libor Elle<strong>der</strong><br />
1 Einleitung<br />
In den letzten 15 Jahren hat auch in <strong>der</strong> Tschechischen Republik das Interesse an <strong>der</strong> Problematik<br />
<strong>der</strong> historischen Hochwasser zugenommen. Das war folgerichtig. Seit 1997 wurde das<br />
Land zweimal von katastrophalen Hochwasserereignissen heimgesucht, die über einen längeren<br />
Zeitraum hinweg keine Parallelen hatten. Dieser Zeitraum des Vorkommens von signifikanten<br />
Hochwassern folgte einem Zeitabschnitt von rund 110 Jahren mit einer wesentlich<br />
geringeren Hochwasserfrequenz. Dabei basiert die statistische Auswertung, vor allem die<br />
Analyse <strong>der</strong> Jährlichkeiten, gerade größtenteils auf Daten aus dem 20. Jahrhun<strong>der</strong>t.<br />
2 Das Einzugsgebiet <strong>der</strong> Moldau in Prag<br />
Den Prager Pegel kann man aus hydrologischer Sicht in etwa als den Abschlusspegel <strong>der</strong><br />
Moldau, des größten (A EO 28.090 km 2 ) und längsten Nebenflusses <strong>der</strong> Elbe, betrachten. Bei<br />
Hochwasser ist die Moldau gegenüber <strong>der</strong> Elbe <strong>der</strong> dominierende Fluss. Das ergibt sich aus<br />
<strong>der</strong> Tatsache, dass die Fläche des Einzugsgebietes <strong>der</strong> Moldau größer ist als die Einzugsgebietsfläche<br />
<strong>der</strong> Elbe. Das Einzugsgebiet <strong>der</strong> Elbe ist mit 13.714 km 2 nur halb so groß, auch<br />
die Form- und Höhenverhältnisse unterscheiden sich durch den geringeren Anteil von Nie<strong>der</strong>ungen<br />
von denen im Einzugsgebiet <strong>der</strong> Elbe. Am Zusammenfluss bei<strong>der</strong> Flüsse bei Mělník<br />
hat <strong>der</strong> Scheitelabfluss <strong>der</strong> Moldau meist einen zeitlichen Vorsprung vor dem Scheitelabfluss<br />
<strong>der</strong> Elbe und darüber hinaus beträgt <strong>der</strong> Wert HQ 100 (Moldau) 4020 m 3 /s, während <strong>der</strong> gültige<br />
HQ 100 -Wert <strong>der</strong> Elbe nur 1390 m 3 /s aufweist.<br />
Deshalb existiert für die meisten Hochwassermaxima ein enger Zusammenhang zwischen den<br />
Scheitelabflüssen und den Abflüssen in Prag einerseits und <strong>der</strong> Elbe in Děčín o<strong>der</strong> Dresden<br />
an<strong>der</strong>erseits. In einer geringeren, aber bedeutsamen Anzahl von Fällen werden die Differenzen<br />
durch die Rückhaltewirkung (bei Hochwassern mit einem geringen Ausmaß) durch die<br />
Beeinflussung des Wasserstandes durch Eisschollen und ggf. in Ausnahmefällen durch ein<br />
starkes Elbehochwasser verursacht.<br />
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