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Veranstaltungen - Digitale Dokumente der Bundesanstalt für ...

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<strong>Bundesanstalt</strong> für<br />

Gewässerkunde<br />

<strong>Veranstaltungen</strong><br />

1/2013<br />

Beobachtete Entwicklung extremer Niedrigwasserereignisse<br />

in Mitteleuropa<br />

Maria Larina und Peter Krahe<br />

1 Einleitung<br />

Die Auswertung hydrologischer und hydroklimatischer Ereignisse <strong>der</strong> vorangegangenen<br />

Jahrhun<strong>der</strong>te liefert insbeson<strong>der</strong>e hinsichtlich von Extremen wertvolle Informationen zur<br />

Bewertung aktueller Ereignisse. So gab es beispielsweise in jüngster Vergangenheit in Mitteleuropa<br />

eine Vielzahl <strong>der</strong>artiger Ereignisse, wie z. B. das bis heute andauernde gehäufte<br />

Auftreten von extremen Hochwasserereignissen seit Mitte <strong>der</strong> 90er-Jahre des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts,<br />

o<strong>der</strong> die ausgeprägten Hitzewellen und Trockenperioden in West- und Mitteleuropa in<br />

den Jahren 2003 und 2006, die zumindest in 2003 an vielen Flüssen länger anhaltende Niedrigwasserperioden<br />

auslösten. Hierzu zählt auch die Niedrigwasserperiode im Frühjahr 2011,<br />

die direkt im Anschluss an Schneeschmelzhochwasser in mehreren Flussgebieten zu Beginn<br />

des Jahres folgte.<br />

Eingetretene historische Extremereignisse bieten darüber hinaus eine wichtige Grundlage zur<br />

Einordnung <strong>der</strong> mit komplexen Modellketten <strong>der</strong> Klimafolgenforschung simulierten möglichen<br />

zukünftigen Entwicklungen im Abflussregime in Folge des globalen vom Menschen<br />

verursachten Klimawandels.<br />

Während historische und prähistorische Hochwasser bereits intensiv dokumentiert sind (vgl.<br />

HERGET 2012), wurden historische Niedrigwasserperioden bisher vergleichsweise wenig<br />

untersucht. Dies mag darin begründet sein, dass Niedrigwasserereignisse nicht so spektakulär<br />

wie Hochwasserereignisse sind, und meistens nicht mit gewaltigen menschenbedrohlichen<br />

Schäden verbunden sind. Dennoch rufen Niedrigwasser seit alters her große wirtschaftliche<br />

Schäden, wie z. B. die Behin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Schifffahrt und <strong>der</strong> vom Gütertransport abhängigen<br />

Wirtschaftszweige sowie bei <strong>der</strong> Energiegewinnung hervor. In <strong>der</strong> Frühzeit beruhte dies auf<br />

<strong>der</strong> Einschränkung <strong>der</strong> Mühlen durch ein verringertes Wasserdargebot, während in <strong>der</strong> Neuzeit<br />

ökologische Schäden durch die von Wärmekraftwerken in Niedrigwasserperioden erhöhte<br />

thermische Belastung <strong>der</strong> Fließgewässer befürchtet werden.<br />

Der Ausarbeitung einer Methodik zur Quantifizierung <strong>der</strong> historischen oftmals unscharfen<br />

Informationen kommt dabei eine große Bedeutung zu. Es hat sich gezeigt, dass das Instrumentarium<br />

einer Klassifizierung und Indizierung <strong>der</strong> deskriptiven Informationen auch für das<br />

Monitoring <strong>der</strong> aktuellen hydrologischen Situation herangezogen werden kann.<br />

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