PDF-Ausgabe herunterladen (39.5 MB) - elektronik industrie
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Aktive Bauelemente<br />
Bild 2: Typische Auslegung des Bausteins ISL21010 und vergleichbarer<br />
Referenzen. Sie erzeugen den Referenzpegel für den ADC. Der ISL28134, ein<br />
sehr rauscharmer chopper-stabilisierter Verstärker, liefert die Eingangsspannung.<br />
Bilder: Intersil<br />
Bild 1: Blockschaltbild einer Mobilfunk-Basisstation. Spannungsreferenzen<br />
sind dabei Komponenten von vitaler Bedeutung für zuverlässige Spannungspegel,<br />
sowohl im ADC, wie im DAC.<br />
Bild 3: Links die Ausgangsspannung des Bausteins ISL21010, mit Fokus auf<br />
das niederfrequente Rauschen. Rechts das niederfrequente Rauschen des<br />
ISL21009.<br />
Schaltungsprinzip, das auf den grundlegenden Eigenschaften bipolarer<br />
Transistoren basiert. Dazu zählt, dass die Spannung am p-n-<br />
Übergang eines bipolaren Transistors fällt, wenn dessen Temperatur<br />
steigt. Die Bandgap-Schaltung nutzt diese Charakteristik, um<br />
einen Strom so zu skalieren, dass er umgekehrt proportional zur<br />
Temperatur verläuft. Daraus lässt sich ein Signal ableiten, das proportional<br />
zur Temperatur verläuft.<br />
Bandgap-Referenz<br />
Diese beiden gegenläufigen Signale lassen sich funktional kombinieren,<br />
um die Effekte des Temperaturgangs zu kompensieren. In<br />
den späten 60er Jahren war das eine bedeutende Entdeckung, die<br />
in den frühen 70ern weithin in die Schaltungstechnik Eingang gefunden<br />
hat. Die Bezeichnung Bandgap stammt aus der Tatsache,<br />
dass die typische Ausgangsspannung von 1,25 V nahe der Bandgap-Spannung<br />
von Silizium (1,22 V) liegt. Da die Bandgap-Schaltung<br />
auf einem p-n-Übergang basiert, könnte man annehmen,<br />
dass die damit gebauten Spannungsreferenzen bipolare Prozesse<br />
erfordern. Das ist aber nicht der Fall. Auch CMOS-Prozesse haben<br />
parasitische bipolare Transistoren, die, obwohl von geringerer<br />
Qualität, durchaus für die in einer Bandgap-Schaltung benötigten<br />
Signale herangezogen werden können.<br />
CMOS-Floating-Gate-Referenz<br />
Zur Konfiguration einer Spannungsreferenz in CMOS-Technologie<br />
gibt es mehr als eine brauchbare Methode. Wird kein parasitischer<br />
bipolarer Bandgap genutzt, besteht eine Alternative im Einsatz<br />
einer Schaltung namens FGA (floating gate array). Dieser Typ<br />
von Spannungsreferenz heißt dementsprechend Floating Gate Array-Referenz.<br />
Er nutzt das undefinierte Floating Gate eines CMOS-<br />
Transistors. Der Ladungsvorgang zieht eine gewisse Menge von<br />
Elektronen zum Floating Gate. Die Menge der am Gate gesammelten<br />
Elektronen ist proportional zur Größe des Signalflusses vom<br />
Drain zur Source. Diese Verknüpfung ermöglicht eine vom Anwender<br />
programmierbare Referenzspannung. Oder der Hersteller<br />
stellt die vom Anwender benötigte Spannung fest ein. Der Wert<br />
dieser Spannung ist außerordentlich stabil, denn die Elektronen<br />
am Floating Gate sind im dielektrischen Material gefangen, ähnlich<br />
wie in einem Glaskörper.<br />
Vergleich der Eigenschaften von FGA und Bandgap<br />
Wie vergleicht sich die FGA-Referenz zum Bandgap Jedes Schaltungsdesign<br />
hat seine spezifischen Trade-offs. Einer der wichtigsten<br />
Parameter in diesem Zusammenhang ist der Leistungsverbrauch.<br />
Jede Schaltung, die mehr Leistung verbraucht, kann damit<br />
ihre Performance steigern. Deshalb kommen für den folgenden<br />
Vergleich zwei Komponenten mit ähnlich hohem Versorgungsstrom<br />
zum Einsatz (innerhalb eines Faktors von Drei). Die beiden<br />
Bausteine sind der ISL21009, einer von Intersils FGA-Komponenten,<br />
und der ISL21010, einer von Intersils bipolaren Referenzbausteinen<br />
(Bild 2). Tabelle 1 vergleicht ihre Performance.<br />
Auf den ersten Blick sind beide Referenzen beinahe gleichwertig.<br />
Die Ausgangsspannung beträgt 2,5 V, wobei die Anfangsgenauigkeit<br />
der bipolaren Referenz etwas besser ist. Andererseits akzeptiert<br />
die FGA-Schaltung einen wesentlich breiteren Bereich von<br />
Versorgungsspannungen. Ausgangsspannung und Versorgungsbereich<br />
sind Spezifikationen, die vom System vorgegeben sind. Die<br />
weiteren Spezifikationen geben Aufschluss über die natürlichen<br />
Stärken und Schwächen der bipolaren Bandgap- gegenüber der<br />
CMOS FGA-Spannungsreferenz.<br />
Ganz weit oben in der Vergleichsliste der Daten steht der Temperaturkoeffizient.<br />
Er zeigt an, wie die Ausgangsspannung der Referenz<br />
in Bezug auf die Temperatur variiert. Resultat: Die FGA-<br />
Referenz ist um den Faktor Fünf besser als die bipolare. Das macht<br />
Sinn, wenn man die Schaltungsstrukturen betrachtet. Das FGA-<br />
Prinzip hat eine am Floating Gate isolierte Ladung. Beim Bandgap-<br />
Prinzip kompensieren sich die Effekte beider, am p-n-Übergang<br />
generierten Signale mit ihren bekannten Temperaturgängen. Diese<br />
24 <strong>elektronik</strong> <strong>industrie</strong> 05/2012<br />
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