PDF-Ausgabe herunterladen (39.5 MB) - elektronik industrie
PDF-Ausgabe herunterladen (39.5 MB) - elektronik industrie
PDF-Ausgabe herunterladen (39.5 MB) - elektronik industrie
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Aktive Bauelemente<br />
Fähigkeit zur gegenseitigen Auslöschung könnte ihre eigene charakteristische<br />
Performance über der Temperatur aufweisen.<br />
Als nächstes betrachten gilt es, das typische Rauschen im Ausgang<br />
zu beachten. Dieses liegt beim FGA-Prinzip um das Siebenfache<br />
niedriger als beim Bandgap-Prinzip. Nochmals: Die Steuersignale<br />
sind beim CMOS-Prozess statisch isoliert, anstatt durch die<br />
Transistoren zu fließen wie beim bipolaren Gegenstück. Das ergibt<br />
ein typisches Ausgangsrauschen von 4,5 µVpp beim ISL29009 statt<br />
der immer noch respektablen 37 µVpp beim ISL29010. Der gleiche<br />
Trend ist evident beim niederfrequenten Rauschen. Als niederfrequentes<br />
Rauschen gilt das zwischen 0,1 und 10 Hz gemessene Rauschen.<br />
Beispiele dafür zeigt Bild 3. Während die Kurven ähnliche<br />
Signalverläufe abbilden, ist zu beachten, dass das Ausgangsrauschen<br />
der FGA-Referenz (ISL21009) um den Faktor 1000 vergrößert<br />
dargestellt ist.<br />
Ein weiterer wichtiger Parameter ist die Langzeitdrift<br />
Ein weiterer zu beachtender Parameter ist die Langzeitdrift. Niemand<br />
möchte, dass die eben entworfene Referenz bei der Alterung<br />
eine schwache Performance an den Tag legt. Diese Drift sollte also<br />
so klein wie möglich sein, um mögliche Änderungen zu minimieren.<br />
Auch hier gilt: Die FGA-Referenz ist dem Bandgap um den<br />
Faktor Zwei überlegen – mit einem gemessenen Wert von 50 ppm<br />
versus 110 ppm.<br />
Baustein FGA Bandgap<br />
(ISL21009)<br />
(ISL21010)<br />
Uout (V) 2,5 2,5<br />
Anfangsgenauigkeit (mV) 0,5 0,2<br />
Temperaturkoeffizient (ppm/°C) 3 15<br />
Isupply (uA) 180 80<br />
Usupply, Bereich (V) 3,5 ... 16,5 2,6 ... 5,5<br />
Typisches Ausgangsrauschen (µVpp) 4,5 37<br />
Stabilität der Langzeitdrift (ppm) 50 110<br />
Niederfrequentes Rauschen (µVpp) 4,5 67<br />
Tabelle 1: Spezifikationen der beiden im Beitrag verglichenen Schaltungen:<br />
Die FGA-Variante (ISL21009) und die bipolare Lösung (ISL21010).<br />
Viele der Vorteile der FGA-Referenz stammen aus der Struktur<br />
der Schaltung – dem Floating Gate. Natürlich hat jede neue Lösung<br />
ihre Vor- und Nachteile. Ein interessanter Nachteil der FGA-Topologie<br />
ist ihre Empfindlichkeit gegen wiederholte Bestrahlung mit<br />
Röntgenlicht. Röntgenstrahlung kann genügend Energie bereitstellen,<br />
um die am Floating Gate gefangenen Elektronen aus ihrem<br />
Glaskäfig zu befreien. Natürlich braucht es eine gewisse Dosis von<br />
Röntgenenergie, um eine merkliche Zahl von Elektronen freizusetzen<br />
und damit die Spannung am Gate zu verringern. Als Größenordnung:<br />
Man müsste eine nicht abgeschirmte Schaltung an die 50<br />
Mal durch eine X-Ray-Sicherheitsschleuse am Flughafen tragen,<br />
um diesen Effekt zu erzielen. In vielen Fällen sind die Spannungsreferenzen<br />
zusammen mit vielen anderen Schaltungen auf der Unterseite<br />
einer Leiterplatte montiert. Dabei kann das Gehäuse als<br />
Abschirmung der FGA-Referenz fungieren.<br />
In gewisser Weise ist die Auswahl der Beispielschaltungen irreführend.<br />
Bipolare Prozesse tendieren dazu, größere Versorgungsspannungen<br />
zu verarbeiten als ihr CMOS-Gegenstück. Bipolare<br />
Schaltungen können so ausgelegt werden, dass sie geringeres Rauschen<br />
und höhere Genauigkeit erzielen, wenn man einige Tradeoffs,<br />
wie den geringfügig höheren Leistungsverbrauch, vernachlässigt.<br />
Und für FGA-Schaltungen gilt: Ihr Versorgungsstrom ist meist<br />
so gering, dass sie sich für batterieversorgte Systeme und für Energy-Harvesting<br />
eignen. Dank der dielektrische Isolation des Gates<br />
wird die Spannung über etwa 100 Jahre zuverlässig gehalten.<br />
Beide sind gut, CMOS führt<br />
Als Konsequenz gilt, dass beide Topologien hoch qualitative Spannungsreferenzen<br />
darstellen. Somit stellen die vom System und vom<br />
Kostenbudget gegebenen Anforderungen die stärkeren Entscheidungskriterien<br />
dar. Die FGA-Topologie belegt, dass CMOS das<br />
Schwergewicht beim Wettstreit der Referenzen ist, während Bandgap<br />
als solider Herausforderer gilt. Die Entwickler der bipolaren<br />
Technologie haben mittlerweile ihre Referenzen immer weiter verbessert.<br />
Mit kontinuierlich steigender Performance entstehen ständig<br />
neue Schaltungen zur Spannungsreferenz. (ah) n<br />
Die Autorin: Tamara Schmitz ist Senior Principal Applications Engineer bei<br />
Intersil in Milpitas, Kalifornien.<br />
www.<strong>elektronik</strong>-<strong>industrie</strong>.de <strong>elektronik</strong> <strong>industrie</strong> 05/2012 25