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Messtechnik<br />

umfassend zu charakterisieren. Ganz allgemein muss eine Vielzahl<br />

von Zellen als IPs betrachtet werden. Dazu gehören Bandgaps/Bias-Zellen,<br />

Operationsverstärker, Oszillatoren, ADCs/DACs, Spannungsregler<br />

und HF-Zellen.<br />

Design einer kundenspezifischen Lösung<br />

Die von der X-Fab bereitgestellten Baublöcke in verschiedenen<br />

Technologien und deren detaillierte Daten bilden einen guten Ausgangspunkt<br />

für das Design einer kundenspezifischen Lösung. Ein<br />

Funktransceiver kann in folgende Blöcke aufgeteilt werden:<br />

■ LNAs<br />

■ Mischer<br />

■ Quarz-Oszillatoren<br />

■ VCOs<br />

■ Taktteiler<br />

■ PLLs<br />

■ Endstufen<br />

Für jede Art von HF-Zellen ist eine angepasste Messkonfiguration<br />

erforderlich und der entsprechende Messablauf muss implementiert<br />

werden. Gerade hier ist mit modularen Testsystemen eine<br />

deutliche Vereinheitlichung und Vereinfachung des Messprogramms<br />

und des Datenmanagements zu erreichen. Neben komplexeren<br />

HF-Zellen ist es wichtig, passive Einzel-HF-Bauelemente zu<br />

charakterisieren, da sich daraus das Verhalten komplexer Schaltungen<br />

ergibt. Als Beispiel werden Messungen und deren Ergebnisse<br />

an verschiedenen LNA- und VCO-Typen mit unterschiedlicher<br />

Schaltungstopologie vorgestellt. Zwei Varianten von integrierten<br />

LC-VCOs sind verfügbar. Beide verwenden ein über Kreuz<br />

gekoppeltes Transistorpaar. Die Varaktoren sind AC- bzw. DC-gekoppelt,<br />

was zu einem unterschiedlichen Abstimmbereich führt.<br />

Die LNAs sind als Breitbandvariante beziehungsweise als selektive<br />

Schmalband-LNAs mit integrierten Schwingkreisen als Lastwiderstand<br />

entworfen worden.<br />

HF-Test während des Designprozesses<br />

Ein sehr wichtiger Punkt des Designprozesses vollständig integrierter<br />

HF-Schaltkreise ist der (HF)-Test, welcher oft oberflächlich<br />

betrachtet wird. Viele Probleme und Missverständnisse können<br />

vermieden werden, wenn ein schlüssiges Testkonzept bereits während<br />

der Entwurfsphase ausgearbeitet wird. Ein erster Schritt zum<br />

Erfolg kann hier das Gespräch des Designers mit einem erfahrenen<br />

Test-Ingenieur, oder der aufklärende Besuch im Testlabor sein.<br />

Auf einen Blick<br />

Charakterisierung von HF-Zellen<br />

Eine einheitliche modulare Hard- und Softwareplattform zur Charakterisierung<br />

von HF-Zellen durch Messungen auf PCBs und Wafern<br />

wurde entwickelt. Die Universalität der Messumgebung ließ sich<br />

durch frühzeitige Zusammenarbeit von Design- und Testingenieuren<br />

erreichen. Modulare PXI-Testsysteme werden durch eigene Hardware-<br />

und Softwaremodule ergänzt. Dadurch verkürzt sich die Entwicklungszeit.<br />

Durch die Nutzung von umfassend dokumentierten<br />

Standard-HF-Baublöcken wird der Designprozess für kundenspezifi -<br />

sche Applikationen beschleunigt. Die vorgestellten Arbeiten fl ankierten<br />

das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (B<strong>MB</strong>F)<br />

geförderte Projekt Oktopus (Förderkennzeichen 13N19345) innerhalb<br />

des Förderprogramms IKT2020.<br />

infoDIREKT www.all-electronics.de<br />

601ei0512<br />

Wesentliche Entscheidungen bei der Festlegung von Testsignalen<br />

und deren Charakterisierung sind die Wahl des Gehäusetyps<br />

und des Pin-outs für die Nutzung vorhandener Standardboards,<br />

die eine sehr schnelle Inbetriebnahme und erste DC-Funktionstests<br />

ermöglichen. Diese sind meist mit einfacher Messtechnik,<br />

Spannungs- und Stromquellen, Multimeter oder Ähnliches möglich<br />

und erlauben eine schnelle Aussage über die prinzipielle Funktionalität<br />

des ICs. Um derartige Schnelltests durchführen zu können,<br />

muss das zu untersuchende DUT (Device Under Test) bestimmte<br />

Voraussetzungen erfüllen. Speziell für den Test von analogen,<br />

mixed-signal- und HF-Test-ICs hat sich in der Vergangenheit<br />

ein grundsätzliches Paradigma als vorteilhaft erwiesen:<br />

■ möglichst wenig Steuersignale<br />

■ notwendige Steuersignale mit Pull-up- bzw. Pull-down-Funktion<br />

als Defaultwert<br />

■ DUT ist aktiv/enabled im Power on-/Default-Mode<br />

■ on-chip-Regler sind zunächst im Modus standby/disabled<br />

■ wichtige DC-Referenzsignale sind testbar, (Bandgapspannung,<br />

Referenzströme).<br />

Für einen testgerechten Schaltungsentwurf (DfT – Design for Test)<br />

ist es wichtig, dass alle Layoutvarianten einem definierten Standard<br />

entsprechen, der die Lage der HF- und Masse-Pins festlegt.<br />

Damit wird es möglich, auf einer Hardwareplattform alle HF-Zellen<br />

messtechnisch zu behandeln. Das Hardware-Setup erstreckt<br />

sich dabei von der Anordnung der Nadeln bei Messungen on wafer,<br />

über die Probecard bis hin zum PCB-Layout der Evaluationboards.<br />

Diese unterscheiden sich letztendlich nur in der Bestückung<br />

der externen Bauelemente bei einheitlichem Grundlayout<br />

voneinander. Dieses Layout erlaubt die Evaluierung von LNAs,<br />

Mischern, VCOs/PLLs bis hin zu PAs. Ein einheitlich definiertes<br />

Interface zur Messtechnik wird so geschaffen.<br />

Testaspekte frühzeitig einbeziehen<br />

Durch die frühzeitige Einbeziehung von Testaspekten in den Design-Flow<br />

wurde für die Mehrzahl der HF-Zellen ein ähnliches<br />

Padlayout gewählt: Zwei HF-Ports an den gegenüberliegenden Seiten,<br />

optional einen HF-Port „oben“ (zum Beispiel für den LO beim<br />

Mischer beziehungsweise die geschirmte Kontaktierung der Abstimmspannung<br />

beim VCO) und diverse DC-Pins zur Steuerung<br />

und Stromversorgung der Schaltungen. Für den Einsatz auf PCBs<br />

wurden SMD SO-16 Gehäuse verwendet. Für höhere Frequenzen<br />

ist die Verwendung von QFN32-(5x5mm²) Gehäusen vorgesehen.<br />

Als IC-Messfassungen können die im Produktionstest verwendeten<br />

Testfixtures benutzt werden. Diese sind dort bereits bekannt<br />

und in ihren Eigenschaften charakterisiert, womit sich die Lücke<br />

zwischen Labormessungen und Produktion schließen lässt. So<br />

können Bauelemente unterschiedlichster Technologien auf bekannter<br />

und messtechnisch charakterisierter Hardware direkt miteinander<br />

verglichen werden. Für die Messumgebung werden die<br />

Entwicklungszeit und die Kosten deutlich minimiert.<br />

Bauelemente detailliert charakterisieren<br />

Um die Bauelemente detailliert zu charakterisieren, wurde ein Satz<br />

von HF-Messungen in Labview implementiert. Die ersten Untersuchungen<br />

dazu erfolgten manuell im Labor. Darauf aufbauend<br />

wurde ein Programmsystem in Labview entwickelt, welches automatisierte<br />

Messungen von vollständigen Wafern ermöglicht. Entsprechend<br />

der Testspezifikation wurden verschiedene Arten von<br />

Messungen implementiert. Dazu gehören S-Parameter-Messungen,<br />

Spektralanalyse, Rauschmessungen, Transiente Messungen,<br />

Großsignalmesungen und DC-Messungen.<br />

www.<strong>elektronik</strong>-<strong>industrie</strong>.de <strong>elektronik</strong> <strong>industrie</strong> 05 / 2012 63

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