Brückenschlag nach Norden Seite 4 - Nordzucker AG
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ei der Zuckerproduktion gelten. Nicht<br />
die Minimierung des Zuckerverlustes,<br />
sondern der Erhalt, gegebenenfalls die<br />
Zunahme der organischen Trockensubstanz<br />
über Winter, sind für die Bio gasanlagen<br />
wichtig.<br />
Im Umkreis von Schellerten und<br />
Groß Munzel standen rund 40 Hektar<br />
Zuckerrüben auf sechs Schlägen, die<br />
für die Versorgung der Biogas-Pilotanlage<br />
Groß Munzel vorgesehen<br />
waren (Abb. 1). Hierzu wurde eine<br />
Reihe von Beobachtungen über den<br />
Lagerzeitraum bis April 2008 gemacht.<br />
Deutliche Abnahme der Blattmasse<br />
Vergleicht man den Blattapparat Mitte<br />
Januar mit dem Blatt zum Ende des<br />
normalen Rodeablaufs Mitte November,<br />
fällt eine deutliche Abnahme der<br />
Blattmenge ins Auge. Die Reihen sind<br />
wieder geöffnet (Abb.2). In vielen<br />
Fällen waren die noch bei wärmeren<br />
Bedingungen im Herbst mit Cercospora<br />
und Ramularia infizierten Blätter<br />
komplett abgestorben. Der zweite<br />
Grund für die geringe Blattmasse ist<br />
die natürliche Alterung der Blätter.<br />
Darüber hinaus reduzieren Frosttemperaturen<br />
unter minus fünf Grad<br />
Celsius den Blattapparat (Abb. 3) .<br />
Alle Schläge waren mit Fungiziden<br />
behandelt worden, allerdings mit<br />
unterschiedlicher Intensität.<br />
Sortenunterschiede<br />
Sowohl bei der Frostempfindlichkeit<br />
als auch im Blatt-Neuaustrieb zeigten<br />
sich deutliche Sortenunterschiede<br />
(Abb. 4). Bei den milden Wintertemperaturen<br />
waren die Rübenkörper<br />
auf allen Schlägen<br />
gesund geblieben. Lediglich<br />
auf einem Schlag konnte man<br />
ab März bis zu 10 Prozent faulende<br />
Rüben beob achten, was durch Wasser<br />
im Hohlkörper des Kopfes und <strong>nach</strong>folgende<br />
Fäulnisbildung zu erklären ist<br />
(Abb. 5). Rübenschädigende Insekten<br />
waren nicht in den Beständen. Eine<br />
Absaugung der Bestände durch Mitarbeiter<br />
der Landwirtschaftskammer<br />
Niedersachsen förderten Anfang März<br />
keine Blattläuse zu Tage. Moosknopfkäfer<br />
schädigen alte Rüben nicht (Abb. 6).<br />
Deutliche Zuwächse beim Rübenertrag<br />
Ende April 2008 wurden die überwinterten<br />
Rüben gerodet. Nach Meinung<br />
einiger der beteiligten Landwirte<br />
waren die Rodebedingungen besser als<br />
im Herbst 2007. Wie bereits im Vorjahr<br />
zeigte sich, dass der Rübenertrag über<br />
den Winterzeitraum leicht gestiegen<br />
und der Zuckergehalt um 0,5 bis 0,75<br />
Prozent gefallen war. Der durchschnittliche<br />
Rübenertrag betrug 83 Tonnen<br />
je Hektar bei Zuckergehalten von 15,5<br />
bis 19 Prozent.<br />
Insgesamt können wir von positiven<br />
Erfahrungen mit überwinternden<br />
Rüben aus den vergangenen beiden<br />
Jahren berichten. Sicherlich auch ein<br />
Effekt der milden Winter 2006 und<br />
2007.<br />
Mehr Informationen und Ergebnisse über<br />
weitere Rübenanbauversuche der ARGE<br />
Nord finden Sie unter www.arge-nord.de<br />
Franz Hesse, Manager<br />
Rübenbeschaffung, Nordstemmen<br />
Gero Schlinker, Geschäftsführer<br />
ARGE Nord, Braunschweig<br />
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Akzente Oktober 2008 • Rübe