Brückenschlag nach Norden Seite 4 - Nordzucker AG
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Raffinationsstart im polnischen Werk Chełmza<br />
Großer Schritt in eine gute Zukunft<br />
Die Reform der Zuckermarktordnung<br />
zwingt alle EU-Zuckerhersteller zur<br />
Anpassung ihrer Rohstoffbasis an neue<br />
Marktgegebenheiten. Dies geschieht<br />
durch Maßnahmen im Bereich des<br />
traditionellen Rohstoffs Zuckerrübe<br />
und den Einsatz von aus Übersee<br />
importiertem Rohrrohzucker, der den<br />
fehlenden EU-Rübenzucker ersetzt.<br />
Rohrrohzucker ist in verschiedenen<br />
Sorten und Handelsqualitäten auf dem<br />
Markt erhältlich. Er muss in der Regel<br />
weiter aufbereitet werden, bevor er<br />
den Anforderungen von EU-Kunden in<br />
Industrie und Handel entspricht.<br />
Nach eingehender Analyse der geo-<br />
Rohrrohzucker in Chełmza: Vor der Raffination<br />
und <strong>nach</strong>her<br />
graphischen Lage und der Erzeugungskosten<br />
hatte die <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> die<br />
Entscheidung für Bau und Inbetriebnahme<br />
einer Anlage für die Raffination<br />
des Rohrrohzuckers im polnischen<br />
Werk Chełmza getroffen. Die Geneh-<br />
Werk Chełmza, Polen: Ein ehemaliges Lager für<br />
Trockenschnitzelpellets wurde zum Rohrrohzuckerlager<br />
für den Raffinationsbetrieb umfunktioniert<br />
Werk Chełmza, Raffination: In Kontizentrifugen verliert der Rohrrohzucker <strong>nach</strong> der Affination<br />
einen Teil der Farbe.<br />
migung wurde vom Aufsichtsrat der<br />
<strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> im September 2007<br />
erteilt. Zunächst sollte die Anlage<br />
hochreinen Zucker mit hohem Zuckergehalt<br />
und niedrigen Farbwerten,<br />
sogenannten vhp-Zucker (very high<br />
polarisation), verarbeiten. Wegen der<br />
Beschaffenheiten des auf dem Markt<br />
verfügbaren, über Eurosugar vermittelten<br />
Rohstoffs wurde die Anlage um<br />
eine Entfärbungsstation erweitert.<br />
Im Juni legte das erste Zuckerschiff in<br />
Danzig an<br />
Anfang Juni traf der erste Rohrrohzucker<br />
in Danzig ein. Dank der Bemühungen<br />
aller Mitarbeiter, die am<br />
Bau der Anlage mitgewirkt haben,<br />
wurde die Anlage bereits im Juli betriebsbereit<br />
fertig gestellt. Am 21. Juli<br />
2008 gab der Vorstand der <strong>Nordzucker</strong><br />
<strong>AG</strong> grünes Licht für den historischen<br />
Start der Verarbeitung. Die<br />
erste Raffinations-Kampagne begann<br />
am 24. Juli und wird bis Mitte September<br />
laufen.<br />
Großes Interesse bei den Kunden<br />
Obwohl es keinen Unterschied zwischen<br />
Weißzucker aus Zuckerrohr und<br />
Weißzucker aus Zuckerrüben gibt,<br />
beobachten wir ein großes Interesse<br />
der Kunden an dem „neuen Produkt“.<br />
Die Kunden kaufen den „neuen“ Zucker<br />
gern und besuchen unser Werk in<br />
Chełmza, um dort den Herstellprozess<br />
sowie die Maßnahmen zur Sicherung<br />
der hohen Qualität kennen zu lernen.<br />
Der im Danziger Hafen angelieferte<br />
Rohrrohzucker wird zum Teil im Hafen<br />
selbst gelagert und teilweise sofort in<br />
das Lager in Chełmza transportiert. Für<br />
die Zuckerlagerung wurde das ehemalige<br />
Pelletlager eingerichtet. Neu<br />
errichtet wurde eine LKW-Entladung<br />
sowie ein Fördersystem. Aus dem<br />
Lager wird der Zucker zur Affinationsmaische<br />
transportiert und dann weiter<br />
zu den Affinationszentrifugen, wo<br />
der an der Kristalloberfläche haftende<br />
Sirup teilweise abzentrifugiert wird.<br />
Anschließend durchfließt die Kläre die<br />
Reinigung, die Filtration und Entfärbung.<br />
Da<strong>nach</strong> wird sie eingedickt und<br />
in sechs Stufen kristallisiert. Am Ende<br />
erhält man Weißzucker zwei (WZ 2).<br />
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Akzente Oktober 2008 • Markt und Kunde