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Helmut Kersten - Novertis

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1980-81 wurde entdeckt, dass der Saturn über der Nordpolarregion ein stationäres hexagonales<br />

Wolkenmuster zeigt, das sich entgegen der Eigendrehung des Saturns dreht. NASA: Das „stehende<br />

Wellenmuster in der oberen Atmosphäre“ war mindestens 15 Jahre stabil, „was darauf schließen<br />

lässt, dass es anscheinend nicht den starken jahreszeitlichen Kräften in den Polarregionen des<br />

Saturns unterworden ist.“ Die hexagonale Wellenstruktur ist daher „fest in Saturns Innerem<br />

verankert“, was nach Hoagland für einen Energiefluß durch den Saturn hindurch spricht.<br />

Von 1981 bis 1993, also in nur zwölf Jahren, hat die Dichte einer röhrenförmigen Plasmawolke, die<br />

der von Jupiter zum Mond Io ähnelt, entgegen allen Erwartungen um das 10fache zu, genau wie<br />

beim Jupiter. So ist diese Wolke auch mit dem Saturn-Mond Enceladus verknüpft.<br />

Bei Saturns größtem Mond, dem Titan, hat sich die Atmosphärenhöhe 1981 bis 2003 von 400 km<br />

auf 880 km etwa verdoppelt. Innerhalb der Atmosphäre selbst wurden um den Südpol helle, sich<br />

schnell bewegende Methan-Wolken beobachtet. Sie ist ein weiteres Rätsel des Saturnsystems.<br />

Titans Südpol stellt im Hoagland-Modell einen perfekten Resonanzpunkt für eine stehende Welle<br />

dar. Erdenbasierte Aufnahmen im Infrarotbereich zeigten später einen hellen Berg in der Nähe von<br />

Titans Äquator, exakt bei 19,5° südlicher Breite.<br />

Sequentielle Infrarotmessungen des Keck-Teleskops u ber<br />

mehrere Monaten zeigen Titans Oberflächenmerkmale sowie<br />

helle, methan-haltige Höhenwolken im Polarbereich.<br />

Das Infrarotbild des Keck-Teleskops zeigt möglicherweise einen<br />

„großen Berg“ auf Titan … bei 19,5° su dlicher Breite. (Keck)<br />

Über den anderen Saturn-Monden Dione und Rhea wurden Ende der 1990er Ozon-Moleküle<br />

entdeckt, was freien Sauerstoff voraussetzt, dessen Herkunft ebenfalls völlig ungeklärt ist.<br />

All diese Beobachtungen – von den hexagonalen Wolkengeometrien und den Methanwolken im<br />

Polarbereich, über das Auftauchen von Ozon über einem Eissatelliten, bis hin zu den verwirrenden<br />

Röntgenphänomenen in der Saturn-Atmosphäre, dem 10fachen Dichteanstieg in der hellen Wolke<br />

um Saturn und dem Verschwinden eines der ‚Speichen’ in den Saturn-Ringen – zeigen, dass sich<br />

der Saturn, wie auch das gesamte Sonnensystem, verändert. Nicht in einer Zeitskala von<br />

geologischen Epochen oder während eines Menschenlebens, sondern in wenigen Jahrzehnten.<br />

Der Uranus<br />

Bis 1996 galt Uranus als „gesichtslos wie eine weiße Billardkugel“. Dann zeigten sich auffällig<br />

helle Wolken, die „fast so groß wie ganz Europa“ waren. NASA: Uranus wird von „gigantischen<br />

Stürmen heimgesucht“, die ihn „zum dynamischsten Planeten im äußeren Sonnensystem“ machen.<br />

Ende 2003 wurde sogar Kohlenstoffmonoxid (CO) in der Uranus-Atmosphäre entdeckt, dass eine<br />

Art ‚Staub’ erzeugt hätte, der durch das gesamte Sonnensystem strömt. Dieser ‚Staub’ könnte auch<br />

in den anderen planetare Atmosphären des Sonnensystems – auch in der der Erde – auftauchen.<br />

1. September 2009<br />

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