Helmut Kersten - Novertis
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Schauen sie sich nur an, was in Spanien passiert, mit dieser zügellosen Bautätigkeit, die eine<br />
gigantische Immobilienhalde produziert hat. Das Land ist pleite.<br />
Genau so ist es mit den ehemaligen Ostblockstaaten. Ich habe Leute von dort getroffen und musste<br />
mit Erstaunen zuhören, wie sie über Investitionen und über Marketing herumposaunt haben, als ob<br />
sie schon immer im Kapitalismus gelebt hätten. Die haben mit mir gesprochen, als ob sie genau<br />
wüssten, was Sache ist. Sie haben sich mehr wie Raubtiere benommen, wie die Alteingesessenen<br />
aus dem Westen. Diese Länder und viele andere haben sich ihren eigenen Wirtschaftshorror<br />
eingebrockt, und sind alle auf die Nase gefallen.<br />
Wie sehen sie das Jahr 2009? So, wie es aussieht, kommt die Wirtschaft zu einem völligen<br />
Stillstand.<br />
Wir haben gerade unsere Prognose für 2009 veröffentlicht, in der wir den völligen Kollaps der<br />
Wirtschaft in den U.S.A. voraussagen. Am 7. November 2007, haben wir den Finanzcrash und die<br />
Panik für 2008 vorhergesagt, und es ist eingetroffen. Nächstes Jahr werden wir den ganzen<br />
Einzelhandel zusammenbrechen sehen, dann den Zusammenbruch der gewerblichen Immobilien,<br />
usw. ... wir werden die größte Depression überhaupt erleben, viel schlimmer als die Depression in<br />
den 30ger Jahren.<br />
Und ich sage auch, warum. Damals besaßen nicht so viele Leute hoch verschuldete Liegenschaften,<br />
sie haben sie auch nicht bis oben hin beliehen wie jetzt, sie hatten damals auch keine Kreditkarten,<br />
sie waren nicht mit 14 Billionen in der Kreide. Damals gab es einen Handelsüberschuss, jetzt liegen<br />
die U.S.A. mit über 700 Milliarden pro Jahr im Minus. Der Staatshaushalt war damals<br />
ausgeglichen, jetzt haben wir ein gigantisches Defizit und die Staatsverschuldung liegt bei 13<br />
Billionen 32 US$, wobei alleine in diesem Jahr 1 Billion neu dazukam.<br />
Am Anfang des II. Weltkrieges, war die U.S.A. der Motor der Industrieproduktion in der ganzen<br />
Welt, wir hatten die höchste Produktivität. Das ist lange vorbei. Wir sind eine Nation im<br />
Niedergang. Wir gehen in die größte Depression, und sie wird weltweit stattfinden.<br />
Was meinen sie, wird es eine Massenarbeitslosigkeit, mit anschließenden Aufständen geben?<br />
Ja, einen Trend zu einer Revolution sehen wir auch. Was in Griechenland abging, kann überall<br />
passieren. Es ging dort nicht um die Erschießung des 15 jährigen Jungen, sondern die Menschen<br />
rebellieren gegen diese völlig inkompetente, durch und durch korrupte politische Kaste, die aber<br />
überall so ist. Ich war beim Staat beschäftigt, ich kenne die Größenordnung der Korruption. In<br />
Washington geht es nur darum, Projekte zu lancieren, um sich und die Kumpels zu bereichern, eine<br />
Hand wäscht die andere, Geld für die Freunde, das System ist von oben bis unten korrupt.<br />
Werden wir jetzt durch eine schmerzhafte, ein oder zwei Jahre andauernde, Depression gehen und<br />
dann aus dem Tal rauskommen?<br />
Wie sollen wir aus dem Tal rauskommen? Was wird uns da heraus helfen?<br />
Dann wird es eine lang anhaltende Depression werden? – Ja!<br />
Klingt ja gar nicht gut. – Wie wird es Europa treffen?<br />
Europa wird besser dastehen, weil die Menschen dort nicht so verschuldet hoch sind, und sie sind<br />
eher in der Lage sich selber aus dem Schlamassel zu ziehen. Die U.S.A. haben sich in ein Land<br />
voller Weicheier verwandelt, sie können gar nichts selber machen, sie können nur konsumieren,<br />
leben in großen Häusern, fahren große Autos und sind selber groß und fett geworden. Sie können<br />
einfach nicht aufhören, über ihre Verhältnisse zu leben. Sie verbrauchen zu viel Essen, zu viel<br />
Energie und zuviel Raum. Sie wissen nicht, wie man bescheiden lebt. Jetzt ist die Party vorbei; und<br />
den Gürtel enger schnallen wird sehr schmerzhaft werden. Wir haben eine wachsende Schicht von<br />
völlig verarmten, was wir so noch nie hatten. Es ist erschreckend. Wir werden eine sehr hohe<br />
Arbeitslosigkeit haben, mehr als bei der letzten Depression.<br />
32<br />
Eine Billion ist eine Eins mit 12 Nullen: 1.000.000.000.000. Ein Stapel aus einer Billion Euroscheinen ergibt eine Stapelhöhe von<br />
ca. 210 km.<br />
1. September 2009<br />
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