Helmut Kersten - Novertis
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Den Forschungen von Arguelles 28) ist es zu verdanken, dass uns heute das alte Zeitwissen der<br />
Mayas wieder zugänglich ist. Mit der „Harmonischen Konvergenz“ am 16./17.August 1987 machte<br />
er erstmals auch eine größere Öffentlichkeit auf die „Endzeit“ des Maya-Kalenders und einen damit<br />
bevorstehenden „qualitativen Sprung in der Menschheitsgeschichte“ aufmerksam. Die längste<br />
Zeiteinheit im Maya-Kalender sind etwa 25.920 Jahre, und nicht nur der jetzige Zyklus von 5.125<br />
Jahren endet zur Wintersonnenwende am 21./22. 12. 2012, sondern auch dieser Großzyklus. Nach<br />
alter Maya-Überlieferung muss an diesem Tag die Zeit „wiedergeboren“ werden. Spirituellen<br />
Interpretationen zufolge soll das Bewusstsein der Menschheit zu diesem Zeitpunkt mitbestimmend<br />
dafür sein, was die Entwicklung in den nächsten 25.920 Jahren prägen wird<br />
Auch die indisch-vedische Astrologie kennt diese Zeitenperiode von 25.920 Jahren und auch die<br />
Überlieferungen anderer alter Kulturen weisen auf eine ähnliche Zahl hin. Realer „Taktgeber“ dafür<br />
ist die so genannte „Präzession“ der Erde. Darunter versteht man die kreiselförmige Bewegung der<br />
Erdachse – diese bleibt nämlich nicht immer in der gleichen Richtung, sondern sie rotiert um die<br />
ideale Achsenlinie herum. Ganz genauso wie wir es bei einem Spielzeugkreisel beobachten können.<br />
Bis die Erdachse einen kompletten Kreis vollzogen hat, dauert es 25.920 Jahre.<br />
Diese Zeitspanne wird „Platonisches Weltenjahr“ oder in alten Astrologien auch „ein Jahr im Leben<br />
des Schöpfungsgottes“ genannt. Ein Monat des platonischen Jahres umfasst 25.920 : 12 = 2.160<br />
Erdenjahre – solange dauert es, bis durch die Kreiselbewegung der Erdachse der Frühlingspunkt<br />
(also der Sonnenstand bei Frühjahrs-Tag-und-Nachtgleiche) vor dem Hintergrund des<br />
Sternenhimmels um eines der 12 Tierkreisbilder weitergewandert ist. Unterteilt man dieses Zwölftel<br />
der Kreisbahn (360° : 12 = 30°) wiederum in 1°-Abschnitte, erhalten wir die Dauer eines<br />
„kosmischen Tages“, der folglich 72 normalen Erdenjahren entspricht. Das durchschnittliche Leben<br />
des Menschen währt also oft nur wenig mehr als einen kosmischen Tag lang. Der Frühlingspunkt<br />
bewegt sich auf seinem Weg durch die 12 Tierkreisbilder rückwärts und wechselt daher in diesen<br />
Jahren (zwischen 1960 und 2020) vom Fische-Sternbild in den Wassermann – das ist der Beginn<br />
des schon im New-Age-Musical “Hair“ besungenen „Age of Aquarius“.<br />
Ist schon der Wechsel in das neue Sternzeichen Wassermann nach 2.160 Jahren ein<br />
außergewöhnliches Ereignis und gar das Ende des platonischen Jahres nach 25.920 Jahren, so fällt<br />
das Ganze auch noch mit einem ungleich längeren Zeitzyklus zusammen: im Jahr 2012 überquert<br />
unser Sonnensystem den Äquator unserer Galaxis und schneidet damit gleichsam die schmale<br />
„Kante“ des wirbelförmigen Spiraltellers unserer Galaxis. Für einen Umlauf um das Zentrum der<br />
Galaxis benötigt unser Sonnensystem ca. 230 Millionen Jahre – es wiederholt sich also ein Ereignis,<br />
das zuletzt gegen Ende des Erdzeitalters Perm 29) stattfand, in einer Zeit als die ersten Nadelhölzer<br />
entstanden und der Aufstieg der Dinosaurier und später der ersten Säugetiere seinen Anfang nahm.<br />
Das komplette Wassermann- oder Fische-Zeitalter währt in diesem enormen Zeitzyklus unseres<br />
Sonnensystems vergleichsweise kaum eine Stunde. Und die menschliche Lebensspanne von gut 72<br />
Jahren entspräche in dem Zyklus von 230 Millionen Jahren nur 2 Minuten – umso bedeutsamer ist,<br />
dass wir die „letzten zwanzig Sekunden“ des rund 230 Millionen Jahre dauernden Zyklus bewusst<br />
erleben und vielleicht auch ein wenig mitgestalten.<br />
Genau auf diese Begegnung mit dem Äquator der Galaxie aber haben die Mayas nach Meinung des<br />
englischen Forschers John Major Jenkins ihren Heiligen Kalender „geeicht“. „Die gesamte<br />
Schöpfungsgeschichte der Maya kann man nur durch die Bedeutung dieser Konjunktion (der Sonne<br />
mit dem Äquator der Milchstraße) verstehen“, meint Jenkins. Zur Wintersonnenwende 2012 wird<br />
das Sternenband der Milchstraße den Horizont ringsum umfassen – sie liegt also scheinbar<br />
kreisförmig auf der Erde wie ein leuchtender Torbogen, durch den die Erde mit unserem<br />
Sonnensystem nun eintreten kann.<br />
28) Der Maya-Faktor, J. Arguelles, ISBN: 3-936043-00-0<br />
29) … falls man einen starren Zeitbegriff, also den Aktualismus, die derzeitige geologische Zeitrechnung, akzeptiert.<br />
1. September 2009<br />
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