Drucker als EcoTopTen-Produkte - Prosa.org
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<strong>Drucker</strong><br />
<strong>als</strong> <strong>EcoTopTen</strong>-<strong>Produkte</strong><br />
Insgesamt hat Papier demnach einen erheblich größeren Einfluss auf die Ökobilanz des<br />
Druckens <strong>als</strong> der Stromverbrauch der Geräte. Sowohl der Papierverbrauch <strong>als</strong> auch die Art<br />
des verwendeten Papiers sind jedoch sehr individuell und unabhängig von spezifischen<br />
<strong>Drucker</strong>modellen. Daher können im Rahmen von <strong>EcoTopTen</strong> lediglich allgemeine Tipps zur<br />
Einsparung von Papier (z.B. durch doppelseitiges Drucken) und Empfehlungen zur<br />
Verwendung von Recyclingpapier geliefert werden.<br />
Nach einer aktuellen Studie des IFEU (2006) sind die Einsparungen von Ressourcen,<br />
Prozesswasser und Treibhausemissionen bei der Recyclingpapierherstellung im Vergleich<br />
zur Herstellung von Frischfaserpapier erheblich. So erspart die Herstellung von nur einem<br />
Paket Recyclingpapier (500 Blatt) im Vergleich zum Frischfaserpapier aus Zellstoff südlicher<br />
Herkunft so viele fossile Ressourcen, dass im deutschen Strommix mit diesen fossilen<br />
Ressourcen eine 100-Watt-Glühlampe 44 Stunden leuchten könnte. Eine Tonne Recyclingpapier<br />
spart im Vergleich zum Frischfaserpapier aus nordischem Zellstoff die Menge an CO2<br />
ein, die ein durchschnittliches Auto auf rund tausend Kilometern ausstößt.<br />
Tabelle 7 Ersparnis bei der Produktion von Recyclingpapier im Vergleich zur Herstellung von<br />
Frischfaserpapier aus Zellstoff; Quelle: IFEU 2006<br />
Ressourcen<br />
[kg Rohöl-Äquivalente]<br />
Treibhauseffekt<br />
[kg CO2-Äquivalente]<br />
Prozesswasser<br />
[kg]<br />
Herkunft des Zellstoffs 6 Nordisch Südlich Nordisch Südlich Nord Süd<br />
Bezogen auf ein Paket Kopierpapier (500 Blatt)<br />
- 0,08 - 0,21 - 0,5 - 0,9 - 80<br />
Bezogen auf eine Tonne Papier (400 Pakete à 500 Blatt)<br />
- 33 - 82 - 183 -347 - 31.800<br />
Bezogen auf 800.000 Tonnen Büropapier (durchschnittlicher Jahresverbrauch in Deutschland)<br />
- 26.500.000 - 65.900000 - 146.000.000 -278.000.000 - 25.400.000.000<br />
Trotz dieser aus Umweltsicht eindeutig für Recyclingpapier sprechenden Fakten ist die<br />
Nachfrage nach Recyclingpapieren nach Angaben der Initiative 2000 plus 7 drastisch zurückgegangen.<br />
Stellvertretend für den Bereich der grafischen Papiere belegt das der gut messbare<br />
Sektor Schulmaterialien: Zu Beginn der 90er Jahre waren ungefähr 70 Prozent der<br />
Schulhefte aus Recyclingpapier, heute sind es noch 5 bis 10 Prozent. Die grafischen<br />
Papiere, die etwa die Hälfte des Papierverbrauchs ausmachen, beinhalten nur sehr wenig<br />
Altpapier: Tageszeitungen sind zwar komplett aus Altpapier, bei allen anderen Papieren beträgt<br />
der Anteil nur 22 Prozent. Auch nach Auffassung des IFEU sollte der Empfehlung des<br />
Umweltbundesamtes aus dem Jahr 2000 zur Verwendung von Recyclingpapier sowie<br />
Papieren mit einem möglichst hohen Altpapieranteil auch weiterhin gefolgt werden.<br />
6 Der in Deutschland eingesetzte Marktzellstoff stammt weitgehend aus Ländern wie Schweden und Finnland<br />
(Herkunft „Nordisch“) gefolgt von Überseeländern, zum Beispiel Brasilien (Herkunft „Südlich“).<br />
7 www.treffpunkt-recyclingpapier.de/initiative/