Rahmenkonzept „Erinnerungskultur und Demokratiebildung“

geplanten Denkorte in Verden übertragen heißt das: Heute ist eigentlich nichts mehr direkt
davon zu sehen, was sich in der NS-Zeit zugetragen hat, aber eine Informationsstele, wie auch
eine Ausstellung, kann einen Ort zum Sprechen bringen und Menschen zum Nachdenken
anregen. Sie sollten überall nach dem gleichen Konzept und im wiedererkennbaren Design
gestaltet sein.
2.3.1 Mahnmal „Abgebrannter Waggon“
Die am Vorabend des 27. Januar 2007 zerstörte Ausstellung zur Zwangsarbeit im Landkreis
Verden, war aus verschiedenen Schülerprojekten der Berufsbildenden Schulen
hervorgegangenen. 31 Dass es sich mutmaßlich um eine Attacke mit neonazistischem
Hintergrund handelte, ist leider bislang nicht aufgeklärt worden. Eine schnelle Aufklärung
und gerichtliche Aufarbeitung, wie beispielsweise bei dem neonazistischen Brandanschlag auf
die „Jüdische Baracken“ in der Gedenkstätte Sachsenhausen im September 1992, hätte – nicht
nur für die Brandstifter – ein sichtbares Zeichen gegen Neonazismus setzen können. In
Ermangelung dessen besteht die Notwendigkeit, am Ort des Anschlags auf dieses Ereignis
und den mutmaßlichen Hintergrund hinzuweisen. Der Reichsbahngüterwaggon bleibt als
Brandruine erhalten, er wird allenfalls gegen grobe Witterungseinwirkungen gesichert.
Abb. 5: Das Mahnmal. (Foto: Christl Wickert, 5.11.2008)
31 Frank Aures: Schlafende Hunde wecken, in : Ute Frevert (Hg.): Geschichte bewegt. Über Spurensucher und
die Macht der Vergangenheit, Hamburg 2006, S. 81-93; Joachim Woock: Schulprojekt „Zwangsarbeit im
Regionalgebiet Verden während des Zweiten Weltkrieges“, in: 125 Jahre Berufsschule in Verden 1831-2006,
Oldenburg 2006, S. 37-43; Karin Haist: Schülerwettbewerb Deutsche Geschichte der Körber-Stiftung um den
Preis des Bundespräsidenten, in: ebd., S. 45/46; Sonja Ruf/Tillmann Stottele: Kein Herbst ohne Blätter.
Jugendaktionen gegen Umweltzerstörung, Stuttgart 1990.
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