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Rahmenkonzept „Erinnerungskultur und Demokratiebildung“

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Verweildauer benötigen <strong>und</strong> die wiedererkennbare Gestaltung, die es auch eiligen Fußgängern<br />

erlaubt, nach mehrmaligem Passieren Inhalte aufzunehmen.<br />

Stelen, heute vielfach ein Element der Gartengestaltung <strong>und</strong> Informationstafeln an<br />

Bushaltestellen, bezeichneten bereits in der griechischen Antike freistehende Pfeiler,<br />

Grabmale, Inschriften- <strong>und</strong> Grenzsteine. Die Gestaltung der Stelen sollte sich deutlich von<br />

sonstigen Informationstafeln wie an archäologischen F<strong>und</strong>orten oder Tafeln für berühmte<br />

ehemalige Bewohner bestimmter Häuser unterscheiden. Die Informationsstelen enthalten<br />

kurze Texte, sind ggf. mit bis zu zwei Abbildungen, wie Foto oder Dokument zu ergänzen<br />

<strong>und</strong> nehmen immer einen Bezug zu einem konkreten Menschen <strong>und</strong> sein Schicksal (je<br />

nachdem Opfer oder Täter).<br />

Es wird unterschieden zwischen [1] Biografischen Orten (Wohn-, Verhaftungs- oder Haftorte<br />

von Widerstandskämpfern aus SPD <strong>und</strong> KPD, Wohnort General von Seydlitz etc.), [2] Orten<br />

der Zerstörung, [3] Orten der Täter, [4] Orten der Verfolgung wie Lager oder Arbeitsplätze<br />

von Kriegsgefangenen, Zwangsarbeitern <strong>und</strong> KZ-Häftlingen, [5] Grabstätten <strong>und</strong> [6] bereits<br />

vorhandenen Denkmälern mit Bezug auf den NS <strong>und</strong> seine Folgen:<br />

- [1] Widerstandskämpfer (auf die politische Ausgewogenheit achten),<br />

- [2] Standort der ehemaligen Synagoge; ggf. Standort des ehemaligen<br />

„Zigeuner“-Rastplatzes,<br />

- [3] Polizeistation oder Gestapostation, Gericht/Sondergericht, Haftort/<br />

Gefängnis, NSDAP-Kreisleitung oder NSDAP-Parteiheim, Haus der SA, SS-<br />

Standarte (es sind gezielt Orte mit herausragender Bedeutung auszuwählen)<br />

- [4] Arbeitsamt als erste Anlaufstelle für die ankommenden Zwangsarbeiter,<br />

Zwangsarbeitersammelstelle, Zwangsarbeitseinsatzorte (die verschiedenen<br />

Gruppen, die in Verden waren, jeweils mitbedenken), KZ-Außenlager<br />

- [5] Grabstätten: Jüdischer Friedhof, Gräberfeld auf dem Domfriedhof<br />

- [6] "Mahnmal für die jüdischen Opfer in Verden aus der Zeit der NS-<br />

Gewaltherrschaft" mit den Namen der Namen der Opfer hinterm Rathaus;<br />

„Vertriebenendenkmal“ im Bürgerpark<br />

Eine Besonderheit stellt der Standort, der Bau <strong>und</strong> die Aussage des „Vertriebenendenkmals“<br />

im Bürgerpark dar: Es erinnert an das Schicksal der Flüchtlinge <strong>und</strong> Vertrieben, eine direkte<br />

Folge des NS-Terrorregimes <strong>und</strong> der Feldzüge im Zweiten Weltkrieg. Das Denkmal nimmt<br />

die Regionen auf, aus denen es Menschen nach Verden „verschlagen“ hat. Es sollte als<br />

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