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Materialien zur Dacheindeckung - Restaurator im Handwerk eV

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Dächern in Tonnenform angeboten wurden. Die benutzen<br />

Bleche waren in größeren D<strong>im</strong>ensionen bis zu 1,60<br />

x 3 m erhältlich. Die Befestigung der Wellbleche mit<br />

angelöteten Ösen an der Unterseite war bereits ab Werk<br />

vorbereitet und eine weitere Bearbeitung auf der Baustelle<br />

nicht mehr erforderlich.<br />

Abb. 14, Wellblech, Befestigung an der Unterseite der Bleche<br />

Die Querverbindung der Bleche erfolgte über eine<br />

einfache Überlappung. Die seitliche Verbindung erfolgte<br />

ebenfalls mittels einer Überlappung oder über eine<br />

Holzleiste wie bei Leistendeckungen.<br />

Aus heutiger Sicht haben Wellbleche eher industriellen<br />

Charakter und werden deshalb eher <strong>zur</strong> Bedachung<br />

einfacherer Gebäude wie etwa Hallen benutzt. Im 19.<br />

Jahrhundert wurde diese Technik aber auch für gesellschaftlich<br />

wichtige Gebäude wie z. B. das Dresdener<br />

Hoftheater eingesetzt.<br />

System Baillot<br />

Eine weitere Bedachungstechnik mit industriell vorgefertigten<br />

Elementen ist das so genannte System Baillot<br />

(Abb. 15). Ab wann genau diese Methode benutzt wurde,<br />

ist nicht genau zu best<strong>im</strong>men, jedoch wird sie in den<br />

80er Jahren des 19. Jahrhunderts beschrieben.<br />

Bei dieser Technik wurden ähnlich einem heutigen<br />

Trapezblech vorprofilierte Tafeln mit 1 m Länge und<br />

94 cm Breite auf einer Holzschalung verlegt. Alternativ<br />

konnte man auch eine Sparschalung wählen. Die Bleche<br />

selbst wurden jeweils an ihrer Oberseite durch Nägel auf<br />

der Schalung befestigt.<br />

Abb. 15, System Baillot, Schema und Isometrie<br />

1 Profiliertes Zinkblech, 2 Holzschalung<br />

Die Querverbindung der Bleche erfolgte durch eine<br />

einfache Überlappung. Für die seitliche Verbindung<br />

wurde jeweils ein Blech über das andere gelegt, ähnlich<br />

wie dies bei Wellblechen erfolgte.<br />

Nicht nur die bereits vorprofilierten und mit Haften<br />

versehenen Bleche waren erhältlich, auch Zubehörartikel<br />

wie Abdeckbleche <strong>im</strong> Firstbereich wurden angeboten<br />

(Abb. 16).<br />

Abb. 16, System Baillot<br />

Rauten, Schuppenbleche und Schindeln<br />

Die zuvor beschriebenen Arten der Eindeckung wurden<br />

zum Teil als eintönig und steril empfunden. Eine<br />

Lösung boten hier die kleinformatigen Rautensysteme<br />

(Abb. 17). Diese Technik basiert zwar auf der handwerklichen<br />

Grundlage des Falzens, jedoch wurden Rauten <strong>im</strong><br />

19. Jahrhundert vor allem industriell gefertigt. Genau<br />

wie bei Wellblechen waren auch hier notwendige Haften<br />

und Falze schon ab Werk angebracht.<br />

Abb. 17, verschiedene Rautenformen<br />

<strong>Restaurator</strong> <strong>im</strong> <strong>Handwerk</strong> – Ausgabe 1/2011 25

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