Materialien zur Dacheindeckung - Restaurator im Handwerk eV

Vorhandener
Boden mit
nummerierten
Parkettstäben
teilweise gereinigter
Boden
Farbretusche an
den Einsatzstellen
der Nagellöcher
Restaurierter
Felderboden
Gerd Kleditzsch
ist Parkettlegermeister und geprüfter Restaurator im Parkettlegehandwerk.
E-Mail: info@parkett-kleditzsch.de
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Restaurator im Handwerk – Ausgabe 1/2011
vorgesehenen Verlegung von Kabeln und dem Einbau
von Bodendosen mussten teilweise Felderboden-Teile
und Friese aufgenommen werden. An den Außenwänden
mussten teilweise Balken und Lagerhölzer wegen
Schädlingsbefalls ausgewechselt werden. Eine Schutzimprägnierung
erfolgte nach Vorgaben des Holzschutz-
gutachters.
Der Wiedereinbau erfolgte nach einem Höhenausgleich
mit Quarzsand. Nagellöcher und Fehlstellen wurden
vor Ort durch Ausfräsen und Einsetzen eines Minispot-Flicks
aufgefüllt, Fugen mit Altholz ausgespänt.
Nach dem Ausbau der Winden der Deckenleuchter
wurde dieser Bereich mit Altholz ausgebessert und ergänzt.
In der Mitte des Raumes wurde ein Wechsel eingebaut,
um zu verhindern, dass die Last der aufzustellenden
Vitrinen auf dem Anker des Schlusssteines liegt.
Die Randfriese sowie die Türnischen wurden aus
neuem Lärchenholz gefertigt, die Oberfläche handgehobelt.
Die Befestigung erfolgte durch Schrauben von
oben. In die Friese wurden Steckdosen eingebaut.
Das Anlösen der wachsartigen schwarzbraunen Farbschicht
erfolgte mit dem Spezialreiniger L 94 Spezial.
Mittels Einscheibenmaschine und Pad wurde diese
abgelöst und mit einem Vakuum-Waschautomat die
Schmutzflotte aufgenommen. Die grauen Leinölkittstellen
blieben erhalten.
Um die farbliche Gestaltung der Oberfläche festzulegen,
wurde eine Probefläche angelegt. Nach diesen
Vorgaben wurden die neu eingesetzten Holzteile und die
Friese gebeizt. Der Felderboden wurde leicht überschliffen,
um hochstehende Holzfasern zu entfernen.
Danach folgte ein zweimaliger Auftrag von Sebosil
HB, einer Silizium-Dioxid-Sole und zweimaliges Auftragen
einer warmen Leimlösche zur Verfestigung und
zum Schutz der Holzoberfläche.
Als Oberflächenbehandlung wurde Saicos Hartwachsöl
zweimal aufgetragen. Bei der Erstellung der
Oberflächen gab es durch extrem niedrige Temperaturen
Probleme mit den Trocknungszeiten.
Die Sockelleisten wurden nach Vorgabe des Architekten
aus Lärchenholz gefertigt, wie die neuen Bodenteile
gebeizt und mit Schrauben an den Wänden befestigt.
Zeitgleich wurden Arbeiten in einem Nebenraum und
im Raum 2/10, der Kammer hinter dem Kapellenstüblein,
ausgeführt. Dort mussten historische Dielenböden
wegen der Verlegung von Kabeln aufgenommen werden.
Die Dielen wurden eingelagert und nach Ende der Arbeiten
wieder eingebaut. Die Böden wurden geschliffen
und die Oberfläche im gleichen System und zeitgleich
mit Raum 2/01 behandelt.
Die Einpflege des Felderbodens und der Dielenböden
erfolgte mit Saicos Pflegewachs.
Liste der verwendeten Produkte –
Technische Datenblätter
Karasit TP 40F / Obermeier
D3 Superleim, Ungefüllter Einkomponentenleim / Prosol
Natriumhydroxid (Natronlauge)
Sebosil HB / Kallies Feinchemie AG
Hautleim / Historischer Bestand
Premium - Hartwachsöl / Saicos
Pflegewachs / Saicos
L 94 Spezial / BergerSeidle