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Max-Planck-Institute - medres

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verfolgen <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Gesellschaft und<br />

Alexander von Humboldt-Stiftung das Ziel,<br />

insbesondere jenen Fachgebieten zusätzliche<br />

Impulse zu geben, die in Deutschland<br />

noch nicht etabliert sind, oder die weiter<br />

ausgebaut werden sollten. Mit Martin Vingron<br />

und Eugene W. Myers wurden im vergangenen<br />

Jahr zwei Bioinformatiker ausgezeichnet.<br />

Beide gehören zu den weltweit<br />

führenden Wissenschaftlern auf dem Gebiet<br />

der Bioinformatik, die so unterschiedliche<br />

Forschungsdisziplinen vereinigt wie<br />

Molekularbiologie, Statistik, Informatik und<br />

Genetik. Die Bioinformatik ist die Basis für<br />

die Nutzung der Ergebnisse der Genomforschung<br />

zur Entwicklung neuer Medikamente<br />

und Therapieansätze.<br />

Martin Vingron befasst sich mit der Expression<br />

von Genen, der Umsetzung genetischer<br />

Information in Proteine sowie mit der Regulation<br />

der Genaktivität. Viele Krankheiten<br />

oder auch Krankheitsstadien können durch<br />

das spezifische Aktivitätsmuster (Genexpressionsprofil)<br />

der rund 30 000 Gene des<br />

menschlichen Organismus charakterisiert<br />

werden. Mithilfe von DNA-Microarrays<br />

oder DNA-Chips kann künftig das Erbgut<br />

eines einzelnen Patienten auf kleinste Veränderungen<br />

untersucht und auf Grundlage<br />

der Ergebnisse gezielt therapiert werden –<br />

eine Entwicklung, die kurz vor der Einführung<br />

in den medizinischen Alltag steht.<br />

Vingrons Arbeiten bilden dafür eine wesentliche<br />

Grundlage.<br />

Eugene W. Myers entwickelte Anfang der<br />

1990er-Jahre zusammen mit anderen Wissenschaftlern<br />

das Datenbank-Suchprogramm<br />

BLAST, bis heute eines der wichtigsten<br />

Werkzeuge der Bioinformatik. Mit<br />

BLAST können Datenbanken nach Proteinen<br />

oder DNA-Sequenzen durchsucht werden,<br />

die einem vom Forscher untersuchten<br />

Protein oder einer DNA-Sequenz ähneln.<br />

Oft erhält man dadurch wichtige Hinweise<br />

auf die Funktion des Proteins oder der<br />

betreffenden Sequenz. Bis 2002 war Myers<br />

als Leiter der Forschungsabteilung für Bioinformatik<br />

des US-Unternehmens Celera<br />

maßgeblich u.a. an der Entschlüsselung des<br />

menschlichen Erbguts beteiligt. An der Universität<br />

Berkeley versucht er seitdem einen<br />

„Atlas“ der Gene nach zeitlichen und räumlichen<br />

Gesichtspunkten zu erstellen, um das<br />

genetische Entwicklungsprogramm eines<br />

vielzelligen Organismus zu entschlüsseln.<br />

P OLITISCHE L EITLINIEN<br />

Eugene W. Myers (oben)<br />

Martin Vingron (unten)<br />

19

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