Max-Planck-Institute - medres
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Forschungszentrum zum<br />
demografischen Wandel eröffnet<br />
Niedrige Fertilität und zunehmende Langlebigkeit sind die Merkmale des demografischen<br />
Wandels in den Ländern Europas. Die Folge: Alterung der Gesellschaft und langfristig sinkende<br />
Bevölkerungszahlen. Doch selbst in Ländern mit einer ähnlichen wirtschaftlichen Entwicklung<br />
variieren demografische Wandlungsprozesse deutlich. Das gilt für das Ausmaß und<br />
das Tempo des Geburtenrückgangs ebenso wie für die Familienstrukturen und die Lebenserwartung.<br />
Die Ursachen dafür sind sowohl auf individueller Ebene als auch in den politischen<br />
Rahmenbedingungen und wohlfahrtsstaatlichen Traditionen der Länder zu suchen.<br />
Die Betrachtung dieser Wechselwirkungen<br />
zwischen individuellen Entscheidungen sowie<br />
gesellschaftlichen Bedingungen und<br />
ökonomischen Anreizstrukturen steht im<br />
Zentrum der Untersuchungen des Rostocker<br />
Zentrums zur Erforschung der Ursachen<br />
und Konsequenzen des demografischen<br />
Wandels. Am 1. Oktober 2004 wurde<br />
diese gemeinsame, interdisziplinäre Forschungseinrichtung<br />
der Universität Rostock<br />
und des <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituts für demografische<br />
Forschung mit zahlreichen Gästen<br />
aus Wissenschaft und Politik eröffnet. Die<br />
beiden Leiter des neuen Zentrums sind<br />
Prof. James W. Vaupel, Direktor am <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Institut für demografische Forschung,<br />
und Prof. Thusnelda Tivig, Ökonomin<br />
an der Universität Rostock.<br />
Das Rostocker Zentrum vereint demografische<br />
Grundlagenforschung und angewandte<br />
Interdisziplinarität und soll neue und aufeinander<br />
abgestimmte Wege in den Politikbereichen<br />
Bildung, Familie, Gesundheit,<br />
Arbeitsmarkt, Renten und Migration aufzeigen.<br />
An der Forschung beteiligen sich Rostocker<br />
Wissenschaftler aus Demografie,<br />
Volkswirtschaftslehre, Soziologie, Politikwissenschaft,<br />
Betriebswirtschaftslehre, Geschichte,<br />
Mathematik und Medizin. Im<br />
Bachelor-Studiengang ist eine interdisziplinäre<br />
Ausbildung in Demografie, Soziologie<br />
und Volkswirtschaftslehre vorgesehen.<br />
Danach kann mit einem Master-Studium<br />
eine Spezialisierung in einer der drei Disziplinen<br />
erfolgen. Besonders Begabte haben<br />
die Möglichkeit, sich nach dem ersten<br />
Master-Studienjahr direkt um die Aufnahme<br />
in das Promotionsstudium Demografischer<br />
Wandel zu bewerben.<br />
Das Zentrum startet mit sieben Professoren<br />
und Privatdozenten, einem Juniorprofessor,<br />
drei promovierten Mitarbeitern und rund<br />
zehn Doktoranden. Bis zum Beginn des<br />
Sommersemesters 2005 erfolgen die Besetzung<br />
eines weiteren Lehrstuhls sowie die<br />
Ernennung von fünf Juniorprofessorinnen<br />
und -professoren. Vier der Juniorprofessuren<br />
werden von der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Gesellschaft<br />
finanziert; eine Juniorprofessur wird von der<br />
Universität bereitgestellt. Forschungsthemen<br />
sind unter anderem der Zusammenhang<br />
zwischen bildungsabhängiger Fertilität, Einkommensverteilung<br />
und Wirtschaftswachstum,<br />
die Innovations- und Wachstumsaussichten<br />
in einer alternden Gesellschaft, die<br />
Gestaltung von Arbeitsabläufen und der<br />
Wissenserhalt in alternden Belegschaften,<br />
Fragen der Anpassung der Lohnzahlung an<br />
die Produktivitätsprofile im Lebenszyklus<br />
sowie die Sicherung der Betriebsrenten.<br />
A US DEN S EKTIONEN<br />
Rufannahmen zum Wissenschaftlichen<br />
Mitglied im<br />
Berichtsjahr 2004<br />
Prof. Dr. Martin F. Hellwig<br />
(Jg. 1949), Universität Mannheim,<br />
an das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Institut zur Erforschung von<br />
Gemeinschaftsgütern in Bonn.<br />
Arbeitsgebiet: „Topics in<br />
Economic Theory“.<br />
Prof. Dr. Jean-Jacques Hublin<br />
(Jg. 1953), Universität Bordeaux,<br />
an das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Institut für evolutionäre<br />
Anthropologie in Leipzig.<br />
Arbeitsgebiet: Paläoanthropologie<br />
und Humanevolution.<br />
Prof. James W. Vaupel und<br />
Prof. Thusnelda Tivig<br />
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