Max-Planck-Institute - medres
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J AHRESBERICHT 2004<br />
74<br />
schungsvorhaben hat ihren Sitz in Schweden.<br />
EISCAT verfügt über eine Sende- und<br />
Empfangsstation in Tromsö und seit 1996<br />
auch auf Svalbard sowie Empfangsstationen<br />
bei Kiruna und Sodankylä. Partner in der<br />
<strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Gesellschaft ist das MPI für<br />
Sonnensystemforschung in Katlenburg-Lindau.<br />
Die MPG hat ihr Engagement zwischenzeitlich<br />
aufgekündigt und wird ab<br />
31. 12. 2006 nicht mehr als Gesellschafter<br />
in EISCAT involviert sein.<br />
Large Binocular Telescope-Corporation<br />
(LBTC), Tucson, Arizona/USA<br />
Die LBTC baut das größte astronomische<br />
Teleskop der Nordhalbkugel am Mount Graham<br />
und soll es nach Fertigstellung auch<br />
betreiben. Es wird die Beobachtung entstehender<br />
Planetensysteme und entferntester<br />
Quasare und Galaxien ermöglichen. Die<br />
Investitionskosten des Projekts sind auf ca.<br />
120 Mio. US $ veranschlagt. Neben den amerikanischen<br />
und italienischen Beteiligten<br />
sind die deutschen Partner – das Astrophysi-<br />
Eröffnung des Large Binocular Telescope<br />
kalische Institut Potsdam, die Landessternwarte<br />
Heidelberg und die <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Gesellschaft für die MPI für Astronomie, für<br />
extraterrestrische Physik und für Radioastronomie<br />
– mittels einer gemeinsamen Gesellschaft<br />
bürgerlichen Rechts unter dem Namen<br />
LBT-Beteiligungsgesellschaft (LBTB)<br />
mit 25 % an der LBTC beteiligt. Der <strong>Max</strong>-<br />
<strong>Planck</strong>-Gesellschaft stehen rund 80 % der<br />
deutschen Beobachtungszeiten zu.<br />
Institut de Radio Astronomie Millimétrique<br />
(IRAM), Grenoble/Frankreich<br />
Das Institut für Radioastronomie im mm-<br />
Wellenbereich wird von der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />
Gesellschaft, dem Centre National de la<br />
Recherche Scientifique, Frankreich, und<br />
dem Instituto Geographico Nacional, Spanien,<br />
gemeinsam betrieben. Es besteht aus<br />
einem zentralen Laboratorium in Grenoble<br />
mit Beobachtungsstationen auf dem Loma<br />
de Dilar (30-Meter-Teleskop) in Spanien<br />
und auf dem Plateau de Bure (Interferometer<br />
mit sechs 15-Meter-Teleskopen) in<br />
Am 16. Oktober 2004 wurde das weltweit größte Einzelteleskop der<br />
Öffentlichkeit vorgestellt. Das Large Binocular Telescope (LBT) entstand<br />
innerhalb von acht Jahren auf dem 3190 Meter hohen Mount<br />
Graham, wo die Astronomen ideale Bedingungen vorfinden: Weder<br />
die Lichter einer Großstadt noch Wasserdampf oder Staub in der<br />
Atmosphäre stören hier die Beobachtungen. Das 120 Millionen<br />
Dollar teure Observatorium wurde von einem internationalen Konsortium<br />
unter amerikanischer Leitung geplant und gebaut. Der deutsche<br />
Beitrag zur Realisierung des LBT konzentriert sich auf die technologisch<br />
anspruchsvollsten Entwicklungen im Bereich der<br />
Ausrüstung des Teleskops mit neuen Messgeräten – federnführend<br />
das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für Astronomie in Heidelberg. Damit<br />
sichern sich die Forscher ein Viertel der gesamten Beobachtungszeit.<br />
Das gänzlich neuartige Instrument verfügt über zwei riesige Sammelspiegel mit jeweils 8,4 Metern<br />
Durchmesser, die – auf einer gemeinsamen Plattform installiert – gleichzeitig auf ferne Himmelskörper<br />
ausgerichtet werden. Das Prinzip gleicht dem eines Feldstechers, daher der Name Large Binocular Telescope.<br />
Zusammen spannen sie eine Fläche von 110 Quadratmetern auf und erzielen die Leistungsstärke<br />
eines einzelnen 12-Meter-Spiegels und die Bildschärfe eines einzelnen 23-Meter-Spiegels. Mit dem LBT<br />
ließe sich das Licht einer brennenden Kerze noch in 2,5 Millionen Kilometer Entfernung nachweisen.