MAGAZIN FÃœR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK

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SUT_02/06 Layout_Fedi_NEU-5.0 28.03.2006 10:04 Uhr Seite 30 TITELTHEMA: TRANSPORT UND UMSCHLAG IN NORDRHEIN-WESTFALEN Zukunftsorientierte Investitionen bringen Neuansiedlungen und Umschlag Logistikzentrum Hafen Hamm Im Hafen Hamm ist viel Bewegung: Gewerbeflächen und Infrastruktur werden ausgebaut und optimiert, Neuansiedlungen bringen Umschlag und Wertschöpfung. Der Hafen Hamm als vielseitiger Logistikstandort wächst in die Zukunft. Ein neu errichtetes Warenverteilzentrum der Metro-Gruppe ist bereits in Betrieb, das Unternehmen „Trinkgut“ baut zur Zeit ein Sammel- und Verteillager für Getränke und Leergut auf einem 100.000 qm großen Gelände direkt am Hafen. Auch alteingesessene Unternehmen wie die Getreidemühle Jäckering investieren und erweitern ihre Produktionsanlagen um 90.000 t, genau so wie die Ölmühle Brökelmann, die ihre Produktion ausbaut und nach Fertigstellung der Anlagen 150.000 bis 170.000 t mehr Kapazität fahren wird. Für Hafenleiter Friedrich Weege sind die Entscheidungen seiner Hafenunternehmen eindeutige Signale für die Zukunftsfähigkeit des Hafens Hamm als Industrie- und Gewerbestandort in der Region: „Die Logistik gehört weiterhin zu den wenigen Bereichen, die auch in Zukunft Wachstumsraten versprechen“. Er verdeutlicht dies anhand des Schiffsgüterumschlags im Jahre 2005 in Hamm: Trotz der mehrwöchigen Wasserstraßensperre des Dortmund-Ems-Kanals belief sich der wasserseitige Umschlag auf 1,4 Mio. t und entspricht damit dem Niveau von 2004. Auch das Betriebsergebnis werde auf Vorjahreshöhe liegen. Hafenmanager Weege: „Trotz eines teilweise schwierigen Umfeldes haben wir weiter Konstanz im Hafen, Konstanz durch Vielfalt“. Die Hauptgütergruppen des Schiffsumschlags unterstreichen die Diversifikation: Futtermittel, Getreide und Speiseöle, Benzin und Gasöle, 30 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK 2/2006 Erze und Metallschrott, Steine und Erden sowie Düngemittel. Der Güterumschlag per Bahn konnte einen bemerkenswerten Zuwachs um 21% auf 560.000 t in 2005 verzeichnen. Der imposante Zuwachs im Bahngüterverkehr liegt besonders im Transport von Coils und Rohren begründet. Der im Herbst 2005 vollendete Ausbau des Westhafens für insgesamt 3,6 Mio. Euro mit seinen Erweiterungsflächen trug entscheidend mit zur Umschlagsteigerung bei. Die dort geschaffenen Flächen werden u. a. von dem Großunternehmen Verladung von Stahlrohren für eine Gaspipeline in Südafrika, die per Bahn im Hafen Hamm angeliefert werden Bilder: Dünner „Hoesch Mannesmann Line Pipe“ als Sammellager für Röhren zur Zusammenstellung von Überseetransporten genutzt, die per Bahn angeliefert und per Schiff zum Seehafen transportiert werden. Überhaupt sollen künftig noch größere Schiffseinheiten den Hafen Hamm anlaufen können. In enger Zusammenarbeit mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt Rheine hat das Planungsverfahren zur Erweiterung eines Hafenbeckens als Wendestelle begonnen. Friedrich Weege: „Künftig werden auch Rheinschiffe mit einer Länge von bis zu 135 m den Hafen Hamm anfahren können“. Für Friedrich Weege ist die zielorientierte Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure aus Wirtschaftsförderung, Stadtentwicklung, Kammern und Verbänden das entscheidende Kriterium für die Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Hafens Hamm. „Dieses Zusammenspiel gelingt in Hamm in bemerkenswerter Weise“, so Weege. „Wir wirtschaften gemeinsam, um den Hafenunternehmen die Nähe zu ihren Kunden gewährleisten zu können!“ Die Spedition Lanfer schlägt im Hafen Hamm wöchentlich einen Ganzzug mit Flüssigcontainern um, die von hier per LKW an die holzverarbeitende Industrie in Ostwestfalen zugestellt werden Gleiches und mehr wünscht er sich auch als Präsidiumsmitglied des Bundesverbandes öffentlicher Binnenhäfen (BöB). Zur Stärkung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit müssten die Binnenhafenstandorte zukünftig verstärkt eigene Netz- Hamms Hafenleiter Friedrich Weege kann sich über erste Ansiedlungserfolge und neue Umschlagsmengen freuen Bild: Gruss werke bilden, enger kooperieren und so zur Akquisition und Bündelung von Verkehrsströmen beitragen. Eine Vorreiterrolle habe hier die Arbeitsgemeinschaft öffentlicher Kanalhäfen in NRW (AöK) innerhalb des BöB, deren stellvertretender Vorsitzender Weege ist. Die AöK Verbandshäfen stimmen ihre Anliegen ab und agieren gemeinsam gegenüber Politik, Institutionen und im Marketing. So gab es AöK-Präsentationen in den Seehäfen und Gemeinschaftsstände auf Fachmessen. Hieraus erwuchs InterPorts (IPN), eine Hafengemeinschaft, die auf eine Verladung von Speisöl am Tanker PIZ EVEREST bei der Ölmühle Brökelmann funktionierende Zusammenarbeit mit den Seehäfen und den Logistikakteuren auf europäischer Ebene ausgerichtet ist. Im Hafen Hamm ist und bleibt viel in Bewegung. Hafenmanager Weege und sein Team haben Ideen und sichern mit ihrem und dem Engagement der Hafenunternehmen die Zukunft des Hafens Hamm. Auch die Nutzung und der Ausbau von Netzwerken zur Stärkung des Umschlags und der Binnenschifffahrt bleiben weiter erklärtes Ziel. Stephan Gruss ❑ www.stadtwerke-hamm.de www.interports.org +++
SUT_02/06 Layout_Fedi_NEU-5.0 28.03.2006 10:04 Uhr Seite 31 +++Containerticker+++Containerticker+++Containerticker+++ Seehäfen Jahr LKW Bahn Binnen- See- Land/Hafen schiff schiff % % % TEU Amsterdam 2004 60,0 5,0 35,0 52.000 (Ceres Paragon Terminal) Antwerpen 1990 0 0 0 1.549.113 (Alle Terminals) 2000 60,6 10,1 29,3 4.082.334 2002 59,5 9,3 31,2 4.777.151 2004 60,1 7,9 32,1 6.063.746 2005 0 0 0 6.488.029 Bremerhaven 1990 0 0 0 1.660.000 (EUROGATE) 2000 0 0 0 2.712.694 2002 53,1 44,4 2,5 2.982.141 2004 48,1 48,8 3,1 3.447.668 2005 43,0 53,0 4,0 3.729.604 Hamburg 1990 0 0 0 491.448 (EUROGATE) 2000 0 0 0 1.338.060 2002 71,6 26,6 1,7 1.727.133 2004 71,8 25,8 2,3 2.273.722 2005 69,2 28,0 2,8 2.642.728 Neue Zugverbindung für Bremische Häfen – Wustermark Die Wirtschaft in den neuen Bundesländern und im Großraum Berlin rückt enger an die bremischen Häfen heran: Seit 1. März 2006 hält die Locon Logistik & Consulting AG werktags ein neues Zugangebot im kombinierten Ladungsverkehr zwischen der Roland-Umschlaganlage in Bremen und dem Güterverkehrszentrum Wustermark bereit. Der neue Güterzug kann Auflieger, Wechselbrücken und Container befördern. Als Verbindung im so genannten „Nachtsprung“ eignet sich der Zug auch für Sammelgutladungen. Es werden fünf Abfahrten pro Woche angeboten. Die Kieserling Spedition + Logistik GmbH Bremen sorgt für eine Grundauslastung. Der Zug ist jederzeit offen für Dritte: Alle Speditionen und Verlader haben die Möglichkeit, ihre Ladung von der Locon-Bahn transportieren zu lassen. Zu den Umschlaggütern zählen neben Holz und Papier unter anderem Chemieprodukte, Maschinen und Anlagen. Inzwischen werden erhebliche Mengen Schnittholz aus Thüringen über Bremen-Stadt in die Vereinigten Staaten verschifft. Auch das neue Zellstoffwerk in 2005 57,0 2,0 41,0 65.000 Constantza 1990 – – – 28.457 2000 56,0 44,0 – 105.981 2002 53,0 47,0 – 136.272 2004 61,6 38,4 – 386.282 2005 64,8 34,9 0,3 768.099 Dünkirchen 1990 0 0 0 70.446 2000 82 14 4 148.531 2002 72 25 3 160.816 2004 90 6 4 200.399 2005 88 8 4 204.562 Stendal (Sachsen-Anhalt) routet diverse konventionelle Partien via Bremen. Inzwischen gibt es acht Container-Ganzzugverbindungen zwischen dem Standort Bremerhaven und Ostdeutschland. Zwei neue Verbindungen Richtung Dresden und Wustermark kommen in diesem Jahr hinzu. Dü ❑ TFG verbessert Abfahrten und Laufzeiten in Leipzig und Dresden/Riesa TFG Transfracht International optimiert das Zugangebot zwischen den deutschen Seehäfen Bremerhaven und Hamburg und den ostdeutschen Terminals Leipzig und Dresden/ Riesa und erhöht die Transportkapazitäten um 14 % im AlbatrosExpress Leipzig und um 33 % in Dresden/Riesa. Das Angebot über das Terminal Dresden/Riesa erweitert TFG um einen Zug auf wöchentlich insgesamt vier Import- und vier Exportabfahrten an vier Verkehrstagen. Zudem werden die Laufzeiten deutlich verbessert: Im Import und Export auf Dresden/Riesa werden alle Verbindungen auf Nachtsprung mit Ankunft am Tag B verbessert und die Bereitstellung auf 19.00 Uhr (bisher 7.00 Uhr am Folgetag) um 12 Stunden vorverlegt. Die Abfahrten über das Ter- Seehäfen Jahr LKW Bahn Binnen- See- Land/Hafen schiff schiff % % % TEU Hamburg 1990 0 0 0 1.199.000 (HHLA) 2000 0 0 0 2.762.000 2002 0 0 0 3.516.000 2004 0 0 0 3.925.000 2005 0 0 0 5.275.000 Hamburg 1990 61,7 38,0 0,3 1.969.986 (Alle Terminals) 2000 70,0 28,7 1,0 4.248.247 2002 69,6 28,7 1,7 5.373.999 2004 67,8 30,4 1,8 7.003.479 2005 67,4 30,5 2,1 8.087.545 Lübeck 1990 71 29 0 80.500 inkl. Travemünde 2000 62 38 0 90.000 2002 58 42 0 79.100 2004 49 51 0 93.800 2005 49 51 0 151.000 Marseilles-Fos 2000 82,74 16,91 0,35 722.000 2002 82,08 15,57 2,35 809.000 2004 80,92 13,95 5,13 896.000 2005 0 0 5,64 908.000 1-2/2006 0 0 0 142.000 Rotterdam 1990 65,0 10,0 25,0 3.700.000 (Alle Terminals) 2000 48,0 13,0 39,0 6.274.000 2002 59,0 9,0 32,0 6.506.000 2004 59,0 10,0 31,0 8.291.000 2005 0 0 0 9.300.000 Zeebrugge 1990 70,5 26,9 2,6 334.382 2000 79,8 17,7 2,5 965.345 2002 78,3 20,5 1,2 985.942 2004 78,6 20,2 1,2 1.196.755 2005 62,0 36,6 1,4 1.407.933 minal Leipzig-Wahren Ubf wurden ab 3. März um eine Abfahrt auf wöchentlich insgesamt 8 Import- und 8 Exportabfahrten erweitert. Mit diesen zusätzlichen Zügen und besseren Laufzeiten reagiert TFG auf die regionalen Verlagerungstendenzen der letzten Monate und erhöht die Produktqualität durch mehr Flexibilität in der Disposition. Dü ❑ Neues Containerterminal für Feederund Binnenschiffe in Rotterdam Auf der Rotterdamer Maasvlakte wird ein neues Containerterminal für Feeder- und Binnenschiffe gebaut. Das Rotterdam Container Terminal (RCT) gehört zur Kramer Group, die bereits zwei Terminals für leere Container am Eemhaven und auf der Maasvlakte betreibt. Der Hafenbetrieb Rotterdam (HbR) lässt für 15 Mio. € einen 410 Meter langen Kai für den Terminal anlegen. Das RCT erhält eine Kapazität von mindestens 500.000 TEU pro Jahr und kann Schiffe mit einem Tiefgang von bis zu 10 Metern abfertigen. Im Frühjahr 2006 ist Baubeginn, im August soll das Terminal betriebsbereit sein. Dü ❑ 31 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK 2/2006 © SCHIFFAHRT UND TECHNIK VERLAGS GMBH, Sankt Augustin · Zusammenstellung: Dünner ❑
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