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MAGAZIN FÃœR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK

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SUT_02/06 Layout_Fedi_NEU-5.0 28.03.2006 10:04 Uhr Seite 39<br />

Rhenus-Konsortium 2. Sieger im Auswahlverfahren um neuen Tiefwasserhafen<br />

EUROGATE betreibt JadeWeserPort<br />

Niedersachsens Ministerpräsident<br />

Christian Wulff (CDU) gab am 14.<br />

März im Gästehaus der Landesregierung<br />

in Hannover die Entscheidung<br />

bekannt: „Die EUROGATE-Gruppe<br />

bekommt die auf 40 Jahre ausgelegte Konzession<br />

für den Betrieb des deutschen<br />

Container-Tiefwasserhafens JadeWeserPort<br />

in Wilhelmshaven. Das ist ein großer Tag für<br />

alle Beteiligten.“ EUROGATE hat 2005 gut 12<br />

Mio. TEU umgeschlagen und ist damit der<br />

führende Containerlogistiker in Europa.<br />

Mit der Entscheidung für die EUROGATE-<br />

Gruppe konnte eines der aufwändigsten<br />

Ausschreibungsverfahren in der deutschen<br />

Hafen-Nachkriegsgeschichte abgeschlossen<br />

werden. Das unterlegene von Rhenus<br />

Logistics geführte internationale Konsortium<br />

hat mittlerweile auf einen bis Ende März<br />

möglichen Einspruch gegen den Zuschlag für<br />

EUROGATE verzichtet.<br />

Zwar bauen die beiden wichtigen deutschen<br />

Universalhäfen, Hamburg und Bremen/Bremerhaven,<br />

ihre Umschlag-Anlagen für den<br />

Container-Verkehr massiv aus, doch es ist<br />

absehbar, dass diese Kapazitäten bereits in<br />

einigen Jahren wieder erschöpft sein dürften.<br />

Sowohl die Elbe als auch die Außenweser<br />

können maximal noch einmal vertieft werden,<br />

um den größer werdenden Containerschiffen<br />

Rechnung zu tragen, weitere Anpassungen<br />

werden aus verschiedenen<br />

Gründen nicht mehr machbar sein. So ist der<br />

JadeWeserPort für EUROGATE die Fortsetzung<br />

der Containerterminal-Kette in Bremerhaven,<br />

die bei „CT IV“ unweigerlich endet.<br />

Niedersachsens Wirtschaftsminister Walter<br />

Hirche treffend: „Dieser Hafen ist der richtige<br />

Ort zur richtigen Zeit“.<br />

Wilhelmshaven ist heute schon qua Umschlagmenge<br />

der drittgrößte deutsche Seehafen<br />

nach Hamburg und den Bremischen<br />

Häfen, wobei die knapp 46 Mio. t vornehmlich<br />

Rohöl sind. Der JadeWeserPort mit einer<br />

Wassertiefe von 18 m kann auch die größten<br />

derzeit geplanten Containerschiffe mit<br />

12.000 TEU und mehr uneingeschränkt abfertigen.<br />

Lediglich Rotterdam könnte noch<br />

mit vergleichbaren Standortvorteilen aufwarten.<br />

Das Containerterminal an der Jade<br />

wird langfristig eine Anlage der Superlative.<br />

1 Mrd. € sind von den Ländern Niedersachsen<br />

und Bremen (rund 650 Mio. €) und<br />

EUROGATE (350 Mio. €) zu schultern, wobei<br />

die Suprastruktur vom Betreiber, die Infrastruktur<br />

von der öffentlichen Hand bezahlt<br />

wird. Gebaut werden soll eine Kaimauer von<br />

1,7 km Länge, ein dahinter liegendes, rund<br />

120 Hektar großes Container-Terminal sowie<br />

eine 170 Hektar große Logistik-Zone. Bis zu<br />

2.000 Arbeitsplätze sollen neu entstehen. In<br />

der ersten Ausbaustufe ist die Anlage auf 2,7<br />

Die Container, die im künftigen<br />

JadeWeserPort ankommen,<br />

sind natürlich deutlich größer.<br />

Das kleine Exemplar, das noch<br />

wachsen will, wird gehalten<br />

von (v. l.): Helmut Werner, Geschäftsführer<br />

der JadeWeser-<br />

Port Realisierungsgesellschaft,<br />

dem niedersächsischen Wirtschaftsminister<br />

Walter Hirche,<br />

Niedersachsens Ministerpräsident<br />

Christian Wulff, dem<br />

Senator für Wirtschaft und<br />

Häfen des Landes Bremen, Jörg<br />

Kastendiek sowie von dem<br />

Chef der Senatskanzlei des<br />

Landes Bremen, Hubert Schulte<br />

Bild: Arndt<br />

Mio. TEU ausgelegt. Das Containerterminal<br />

soll optimal ans Hinterland angeschlossen<br />

werden, sowohl über die Straße als auch<br />

über die Bahn. Ein dichtes Feeder-Netzwerk<br />

soll mit dem europäischen Markt verbinden.<br />

Denn der JadeWeserPort wird kein rein<br />

deutscher, sondern vor allem ein europäischer<br />

Hafen, „mit dem wir den großen Mitbewerbern<br />

in Rotterdam und Antwerpen<br />

erfolgreich die Stirn bieten wollen“, stellte<br />

Ministerpräsident Wulf klar. Dass diese Anlage<br />

zu Lasten Hamburgs geht, schließen<br />

sowohl er als auch EUROGATE-Geschäftsführer<br />

Emanuel Schiffer entschieden aus.<br />

Wäre es so, dann würde EUROGATE nicht<br />

ebenfalls 350 Mio. € bis 2010 allein in<br />

seinen Standort Hamburg investieren. Noch<br />

im laufenden Jahr sollen alle wichtigen<br />

Planfeststellungsbeschlüsse vorliegen, Ende<br />

2006 soll der erste Spatenstich erfolgen.<br />

Schon im Jahr 2010 soll das erste Großcontainerschiff<br />

an dem neuen Terminal abgefertigt<br />

werden. Eckhard-Herbert Arndt ❑<br />

39<br />

<strong>MAGAZIN</strong> FÜR <strong>INTERMODALEN</strong> <strong>TRANSPORT</strong> <strong>UND</strong> <strong>LOGISTIK</strong><br />

2/2006

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