Bildungswege in Deutschland - Education in Germany

Schulabschluss entscheidet
über Chancen
School qualification determines
opportunities
Grundsätzlich ist das duale Ausbildungssystem für alle
offen. Formal ist überhaupt kein Schulabschluss nötig.
In der Praxis sieht die Situation auf dem Ausbildungsmarkt
aber anders aus. Die Anzahl der Plätze im dualen
System hängt davon ab, ob Unternehmen sie zur Verfügung
stellen. Da in Deutschland in
den vergangenen zehn Jahren die
Nachfrage immer deutlich über
dem Angebot lag, haben vor allem
Schülerinnen und Schüler mit höheren
Bildungsabschlüssen Chancen,
ihren Wunschausbildungsplatz
zu bekommen. So haben
sich für bestimmte Berufsbilder
ungeschriebene Zugangsvoraussetzungen
entwickelt.
„Unsere Auszubildenden
haben mindestens einen
Realschulabschluss, einige Abitur.
Ein ausgeprägtes Interesse an
naturwissenschaftlichen Fächern,
vor allem an Biologie und Chemie,
sowie an Mathematik ist wichtig.“
Dr. Sabine Hentschel, Gruppenleiterin
Biologielaborantenausbildung bei der Berliner
Schering AG
Banken, Versicherungen und
“
Our trainees have at least
Steuerberatungsbüros rekrutieren
über 50 Prozent ihrer Auszu-
some even have university entrance
intermediate school qualifications,
bildenden unter Abiturientinnen qualifications. A distinct interest in
und Abiturienten. Die gleiche scientific subjects, in particular biology
Quote gilt für anspruchsvolle and chemistry, as well as mathematics
technische Berufe in der Fachinformatik.
In beliebten Modeberu-
Dr. Sabine Hentschel, group manager for
is important.”
fen, wie zum Beispiel der Fachkraft
für Veranstaltungstechnik, Schering AG
biology laboratory assistant training at Berlin
stellen Gymnasiasten 40 Prozent
aller Auszubildenden.
Lehrstellen in anspruchsvollen Handwerksberufen, wie
zum Beispiel der Schreinerei, werden häufig an Realschülerinnen
und -schüler vergeben. Das Gleiche gilt
für den kaufmännischen Sektor. So haben zum Beispiel
knapp 45 Prozent aller Automobilkaufleute einen mittleren
Schulabschluss.
Hauptschülerinnen und -schüler haben auf dem Ausbildungsmarkt
die geringsten Wahlmöglichkeiten, können
aber mit guten Noten punkten. Bäcker/in, Friseur/in
oder Maler/in und Lackierer/in sind Berufe, in denen
Bewerber und Bewerberinnen mit Hauptschulabschluss
häufig gute Chancen haben.
Angebote zur Berufswahl finden Sie hier: www.planetberuf.de
und www.berufswahl.de.
The dual training system is open to all applicants. Formally,
no school qualification is required. However, in
practice, the situation on the training market is different.
The number of places in the dual system depends
on companies providing them. As demand has always
significantly exceeded supply in
Germany in the last ten years,
school-leavers with higher school
qualifications in particular have
better chances to get their preferred
training placement. As a
result, unwritten access requirements
have developed for certain
occupations.
Over 50 per cent of trainees at
banks, insurance companies and
tax consultants have university
entrance qualifications. The same
quota applies to challenging technical
occupations such as IT specialists.
In popular and fashionable
occupations, such as event
technology specialist, grammar
school graduates make up 40 per
cent of all trainees.
Apprenticeships in challenging craft occupations, such
as joinery, are often given to students from intermediate
secondary schools. The same applies to the commercial
sector. For example, almost 45 per cent of all car salespeople
have intermediate school qualifications.
Secondary general school students have the least choice
on the training market, but can compensate for this with
good marks. Baker, hairdresser or painter and varnisher
are occupations where trainers often choose applicants
with secondary general school qualifications.
More information about occupational choice are placed
here: www.planet-beruf.de and www.berufswahl.de.
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