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BERLIN SÃœDAFRIKA ANTARKTIS - Sixt Mietwagen Blog Deutschland

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OFITNESS<br />

DIE SERIE (4/8)<br />

Das Kreuz mit dem Kreuz:<br />

25 Millionen Schmerzgeplagte warten<br />

auf die erlösende therapie.<br />

FOtO: SebaStian KaulitzKi/iStOcKphOtO.cOM<br />

KLUGER Körper<br />

Keine Angst vor der Bandscheibe: Go<strong>Sixt</strong>-experte<br />

Dr. Marianowicz setzt bei der Volkskrankheit auf Geduld<br />

und Schmerztherapie statt auf Operation.<br />

Smarte Medizin hört auf die eigenen Knochen.<br />

lange Autofahrten, stundenlanges Sitzen vorm Bildschirm,<br />

ruckartige Bewegungen beim Tennis oder<br />

Golf: Eigentlich ist unsere Wirbelsäule relativ gutmütig<br />

und macht einiges mit. Doch auch sie verschleißt.<br />

Die Bandscheiben können dann mürbe und rissig<br />

werden. Sie sind die Puffer zwischen den Wirbelkörpern<br />

des Rückgrats und sorgen für eine gleichmäßige Druckverteilung<br />

in der ganzen Wirbelsäule. 23 von ihnen halten uns<br />

zusammen mit Muskeln, Bändern, Gelenken und Sehnen vom<br />

Hals bis zum Kreuzbein beweglich und elastisch.<br />

Eine Bandscheibe besteht aus einem weichen, wasserhaltigen<br />

Gallertkern, der von einem festen, relativ elastischen Faserring<br />

umgeben ist. Im Laufe der Zeit kann dieser äußere Ring brüchig<br />

werden, die Bandscheibe verformt sich, zähe Gallertmasse<br />

kann austreten. Die Bandscheibe an sich schmerzt nicht,<br />

denn sie besitzt kaum Nerven. Wenn sie allerdings gegen das<br />

Rückenmark oder gegen die Nerven im Wirbelkanal drückt,<br />

kann das höllisch wehtun.<br />

80 prozent aller bandscheiben-<br />

Operationen sind überflüssig.<br />

85 Prozent aller Deutschen kennen das Kreuz mit dem Kreuz.<br />

25 Millionen Schmerzgeplagte sind jeden Tag auf der Suche<br />

nach der erlösenden Therapie. Und die landen leider häufig viel<br />

zu schnell auf dem OP-Tisch. Fast 100.000 Bandscheiben werden<br />

pro Jahr in <strong>Deutschland</strong> operiert. Manchmal sogar präventiv,<br />

obwohl der Patient nur wenig Schmerzen hat. Die meisten<br />

Patienten sind zwischen 40 und 60 Jahre alt, immer häufiger<br />

sogar jünger als 30.<br />

Achtzig Prozent dieser Eingriffe sind überflüssig und führen<br />

im schlimmsten Fall sogar zu Dauerschmerzen. Auf längere<br />

Sicht haben konservativ, also ohne Operation behandelte<br />

Bandscheiben sogar die deutliche bessere Prognose. Man muss<br />

dem Körper einfach Zeit geben, sich selbst zu regenerieren.<br />

Natürlich kann man den Patienten nicht einfach seinem<br />

Schicksal überlassen. Er braucht einige Wochen Geduld – und<br />

einen Arzt, der sein akutes Leid mit einer guten Schmerztherapie<br />

lindert. Wir helfen dem Patienten dabei, zum Manager<br />

seines Schmerzes zu werden.<br />

Röntgen- oder Kernspinbilder sagen wenig darüber aus, wie es<br />

einem Patienten wirklich geht. Bei 50 Prozent aller „Rückengesunden“<br />

sieht man auf dem Bild degenerative Veränderungen,<br />

dennoch leben sie völlig schmerzfrei. Andere Menschen haben<br />

Schmerzen an Stellen, wo auf der Kernspinaufnahme gar<br />

nichts zu sehen ist. Das Bild der Erkrankung passt also oft<br />

nicht zu den Schmerzen und umgekehrt. Das ist bei rund 50<br />

Prozent der Patienten der Fall. Der Schmerz sollte also dort<br />

behandelt werden, wo er wahrgenommen wird und nicht, wo<br />

er laut Bild liegen müsste. Heilung bedeutet deshalb, den<br />

Schmerz zu lindern oder ganz auszuschalten und nicht, die<br />

alten Zustände im Körper wiederherzustellen. Denn alleine die<br />

Schmerzfreiheit entscheidet über die Lebensqualität.<br />

Der Mensch sollte Manager<br />

seines Schmerzes werden.<br />

Schmerzfrei werden, das funktioniert in mehreren Stufen. Am<br />

Anfang und bei leichteren Fällen kommen dabei Schmerzmittel,<br />

Entzündungshemmer und muskel- entspannende Medikamente<br />

zum Einsatz, kombiniert mit Physiotherapie, Entspannungsmethoden<br />

und Akupunktur. Auf der nächsten Stufe<br />

stehen Injektionen mit entzündungshemmenden, durchblutungsfördernden<br />

Medikamenten direkt an die gereizte Nervenwurzel,<br />

sorgfältig überwacht am Bildschirm.<br />

Bewährt hat sich auch ein Schmerzkatheter. Dabei wird in Lokalanästhesie<br />

und unter Röntgenkontrolle ein Katheter, also<br />

ein dünner, flexibler Schlauch, in den Wirbelkanal eingeführt<br />

und direkt am entzündeten Nerv platziert. Über diesen Katheter<br />

können jetzt über zwei oder drei Tage entzündungshemmende,<br />

schmerzstillende und narbenlösende Substanzen direkt<br />

an den Ort des Schmerzes gebracht werden. Die<br />

Behandlung kann ambulant durchgeführt werden, der Patient<br />

kann sich trotz Katheter relativ normal bewegen. Wenn auch<br />

das nicht erfolgreich sein sollte, kommt die moderne Mikrotherapie<br />

zum Einsatz, bei der die deformierten Bandscheiben<br />

mit Laser, Thermosonden, Wärme oder starkem Wasserdruck<br />

in örtlicher Betäubung zum Schrumpfen gebracht werden, damit<br />

sie nicht mehr auf den Nerv drücken können.<br />

Was der Patient danach braucht, sind einige Wochen Geduld.<br />

Und das Vertrauen und die Gewissheit, dass der eigene Körper<br />

ein ziemlich cleverer Arzt ist.<br />

Dr. med. Martin Marianowicz<br />

Facharzt für Orthopädie,<br />

Chirotherapie, Sportmedizin<br />

und Schmerztherapie*<br />

Marianowicz-Zentrum für<br />

Moderne Orthopädie<br />

Augustenstr. 115, 80798 München<br />

T. +49 (0)700 71 01 71 01<br />

www.marianowicz-zentrum.de<br />

*Präsident der Deutschen Gesellschaft für Wirbelsäulen-<br />

Endoskopie und Interventionelle Schmerztherapie<br />

BANDSChEIBE GO <strong>Sixt</strong> 75

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