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Behandlung der COPD Behandlung des Asthma - Patientenliga ...

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Wichtige Termine<br />

Die folgenden Themen wurden auf dem „Symposium<br />

Lunge 2007“ besprochen:<br />

Ursachen von chronischer Bronchitis, <strong>COPD</strong> und<br />

Lungenemphysem<br />

Professor Dr. Helmut Teschler, Essen<br />

Die <strong>COPD</strong> ist eine von <strong>der</strong> Öffentlichkeit in ihrer Bedeutung<br />

und in ihrer Bedrohung noch nicht ausreichend<br />

wahrgenommene Volkskrankheit mit einer sehr hohen<br />

Dunkelziffer. Ursächlich für die Entwicklung einer<br />

<strong>COPD</strong>, die sowohl bei Männern als auch – in zunehmendem<br />

Maße – bei Frauen auftritt, sind nach heutiger<br />

Erkenntnis: Genetische Faktoren, Belastungen <strong>der</strong> Atemwege<br />

im frühen Kin<strong>des</strong>alter, zum Beispiel Keuchhusten,<br />

Schadstoffe (Noxen) im privaten und im beruflichen<br />

Umfeld. Im privaten Bereich steht das inhalative Rauchen<br />

an erster Stelle – von zehn <strong>COPD</strong>-Patienten haben<br />

neun stark geraucht. Im beruflichen Umfeld spielen<br />

Schadstoffe am Arbeitsplatz – vor allem Stäube und<br />

an<strong>der</strong>e Belastungen <strong>der</strong> Atemluft – eine wichtige Rolle.<br />

Die allgemeine Luftverschmutzung kann zusätzlich die<br />

Entstehung einer <strong>COPD</strong> begünstigen.<br />

Als Ergebnis <strong>der</strong> genannten Belastungen kommt es zu<br />

einer chronischen Entzündung <strong>der</strong> gesamten Atemwege,<br />

zur vermehrten Bildung von zum Teil zähem<br />

Schleim sowie zu einem Umbau von Schleimhaut, Muskulatur<br />

und Bindegewebe <strong>der</strong> Lunge sowie zur Bildung<br />

von Blasen in <strong>der</strong> Lunge (Lungenemphysem). Hinzu<br />

kommt nach neueren Erkenntnissen eine zum Teil erhebliche<br />

Einschränkung <strong>der</strong> Durchblutung <strong>der</strong> Lunge. Dieser<br />

Krankheitsprozess beeinträchtigt in starkem Maße<br />

auch die Leistungsfähigkeit <strong>des</strong> Herzens. Am Ende dieser<br />

Erkrankung sitzt die kaum noch bewegliche Lunge<br />

zusammen mit einem schwachen Herzen im „knöchernen<br />

Käfig“ <strong>des</strong> Brustkorbs. Der Patient hat eine lebensbedrohliche<br />

Erkrankung, die seine Lebensqualität beträchtlich<br />

einschränkt.<br />

<strong>Behandlung</strong> <strong>der</strong> <strong>COPD</strong> und <strong>des</strong> Lungenemphysems<br />

in <strong>der</strong> Akutklinik – Patientencompliance ist<br />

<strong>der</strong> Eckpfeiler <strong>der</strong> erfolgreichen Therapie<br />

Professor Dr. Rainer Willy Hauck, Bad Reichenhall<br />

Ausgehend von <strong>der</strong> Definition <strong>der</strong> <strong>COPD</strong> als einer Verengung<br />

<strong>der</strong> Atemwege, die nicht rückgängig gemacht<br />

werden kann, beruht das Konzept einer erfolgreichen<br />

Therapie auf drei Säulen:<br />

•sorgfältige und umfassende individuelle Anamnese<br />

•angemessene und leitliniengerechte individuelle<br />

<strong>Behandlung</strong><br />

•dauerhafte Mitwirkung <strong>des</strong> Patienten (Compliance),<br />

getragen vom Verständnis <strong>der</strong> Erkrankung, dem Vertrauen<br />

zu seinem Arzt, dem „Komfort“ <strong>der</strong> <strong>Behandlung</strong><br />

und dem Erfolg <strong>der</strong> gesamten medikamentösen<br />

und nichtmedikamentösen Therapie<br />

Zu einer fachgerechten Anamnese gehören neben <strong>der</strong><br />

Untersuchung <strong>der</strong> Atemwege, insbeson<strong>der</strong>e die Einbeziehung<br />

von Begleiterkrankungen (Herz-Kreislauf-<br />

System), körperliche Belastbarkeit (Sauerstoffverbrauch<br />

in Ruhe und unter Belastung, Sechs-Minuten-Gehtest)<br />

sowie eine Röntgenuntersuchung und eventuell eine<br />

Bronchoskopie <strong>der</strong> Lunge sowie bei Verdacht auf ein<br />

Lungenemphysem auch eine Computertomografie.<br />

Die an den Leitlinien orientierte, individuelle Therapie<br />

beginnt mit <strong>der</strong> Prävention (Verzicht auf das Rauchen,<br />

Meidung von Luftschadstoffen) sowie den Schutzimpfungen<br />

gegen Grippe und Pneumokokken. Die medikamentöse<br />

<strong>Behandlung</strong> <strong>der</strong> <strong>COPD</strong> umfasst sowohl den<br />

Einsatz von die Atemwege erweiternden Medikamenten<br />

(Bronchodilatatoren) als auch die Gabe von entzündungshemmenden<br />

Medikamenten (Glucocorticoide,<br />

also Cortison). Ein Schwerpunkt <strong>der</strong> Therapie ist die<br />

rechtzeitige intensive <strong>Behandlung</strong> von Verschlechterungen<br />

<strong>der</strong> Erkrankung, zum Beispiel bei einem Infekt.<br />

Zur nichtmedikamentösen Langzeitbehandlung <strong>der</strong><br />

<strong>COPD</strong> gehören körperliches Training, also Lungensport,<br />

Patientenschulung, Atemphysiotherapie, Ernährung und<br />

<strong>der</strong> Einsatz von Hilfsmitteln zur Lösung und zur Entfernung<br />

<strong>des</strong> Schleims.<br />

Hauptpfeiler <strong>der</strong> Therapie: Die Inhalation<br />

Dr. Thomas Voshaar, Moers<br />

Die direkte Platzierung <strong>der</strong> Medikamente an dem zu<br />

behandelnden Organ, das ist bei Atemwegserkrankungen<br />

das Lungen- und Bronchialsystem, ist die große<br />

Chance für den Erfolg <strong>der</strong> Therapie. In den letzten<br />

Jahren sind die Inhalationsgeräte – technisch gesehen<br />

– ständig verbessert worden. Dies hat einerseits zu einer<br />

von den Patienten, aber auch von den Ärzten häufig<br />

nicht durchschaubaren Vielfalt <strong>der</strong> Systeme geführt.<br />

An<strong>der</strong>erseits ist es aber dadurch heute möglich und für<br />

den Therapieerfolg entscheidend, für jeden Patienten<br />

das für ihn passende Inhalationsgerät zu finden und zu<br />

verordnen. Dies ist die schwierige Aufgabe <strong>des</strong> Arztes.<br />

Um die richtige Anwendung <strong>des</strong> Inhalationssystems zu<br />

gewährleisten, bedarf es einer intensiven Schulung <strong>des</strong><br />

Patienten und einer regelmäßigen Kontrolle <strong>der</strong> Inhalationstechnik.<br />

Bei <strong>der</strong> Auswahl <strong>des</strong> Inhalationssystems<br />

sind zu beachten:<br />

•die manuellen und die geistigen Fähigkeiten <strong>des</strong><br />

Patienten<br />

•<strong>der</strong> Schweregrad <strong>der</strong> Atemwegserkrankung<br />

•die Bevorzugung eines bestimmten Systems<br />

•Gleichheit <strong>der</strong> Systeme für verschiedene Wirkstoffe<br />

•die Kosten <strong>der</strong> Systeme

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