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ERSTSTIMME Wellenreuther Bundestagswahl 27. September 2009 ...

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kann Berge versetzen. Als der gelernte Offsetdrucker<br />

1957 in Essen geboren wurde, ahnte noch niemand,<br />

welch´ Leidensweg einmal vor ihm liegen würde. 17<br />

Jahre führte er ein ganz normales Leben. Dann traten<br />

erste Schmerzen auf. Die Diagnose war niederschmetternd:<br />

Morbus Bechterew. Die in Fachkreisen „Spondylitis<br />

ankylosans“ genannte Krankheit, ist eine schmerzhafte,<br />

chronisch verlaufende entzündlich-rheumatische<br />

Erkrankung, die sich vor allem an der Wirbelsäule<br />

manifestiert. Entzündungen der Wirbelgelenke, der<br />

Gelenke zwischen Wirbeln und Rippen sowie zwischen<br />

Kreuz- und Darmbein führen schließlich zur Verknöcherung<br />

der Gelenkumgebung und zur knöchernen Überbrückung<br />

der Gelenke. Die Folge sind eine partielle, im<br />

Endstadium auch vollständige Versteifung, oft in mehr<br />

oder weniger nach vorn gebeugter Haltung und eine<br />

Brustkorbstarre, die das Lungenvolumen beeinflusst.<br />

Die Ursache des Morbus Bechterew ist nach wie vor<br />

unbekannt. Man weiß, dass es sich um eine Fehlsteuerung<br />

des Immunsystems handeln muss, die dazu führt,<br />

dass sich das Immunsystem außer gegen eingedrungene<br />

Krankheitserreger auch gegen eigene Körper- in<br />

diesem Fall Knorpelzellen richtet.<br />

Bei Uwe Imse schlug die Krankheit ab dem 22. Le-<br />

bensjahr mit ihrer ganzen Kraft zu. Im Laufe der Jahre<br />

verkrümmte seine Wirbelsäule, sodass er fünf Zentimeter<br />

kleiner wurde, seine Hände wurden steif, sein<br />

Lungenvolumen schrumpfte aufgrund der Brustkorbstarre<br />

auf einen dreiviertel Liter (normal sind zwischen<br />

drei und vier Litern), um sich fortzubewegen hatte er<br />

die Wahl zwischen Krücken und Rollstuhl – Uwe Imse<br />

entschied sich für das Laufen und griff nur gelegentlich<br />

zur Krücke. Es sah so aus, als ob sein Leben vorgezeichnet<br />

wäre: Er würde unter starken Schmerzen alt<br />

werden. Doch dann kam die Wende in Form besagter<br />

Ergotherapeutin. „Sie sagte mir, dass alle Therapien<br />

und Schmerzmittel nur leichte Linderung bringen würden<br />

und dass nur ich selbst mir wirklich helfen könnte.“<br />

Dieser Satz hallte in ihm nach. Uwe Imse suchte<br />

nach einer Möglichkeit, die es ihm ermöglichte, seinen<br />

Körper und seine durch die vielen Schmerzen geschundene<br />

Seele in Gang zu halten. Er entdeckte den Automodellbau.<br />

In vielen mühsamen Stunden trainierte er<br />

seine Finger, um auch die kleinsten Bauteile miteinander<br />

verbinden zu können. Er baute und baut noch<br />

heute Sammlermodelle im Maßstab 1:87, die Autos<br />

verfügen über Zierleisten, Scheibenwischer, Schalthebel,<br />

Handbremsen, eben alles, was auch ein richtiges<br />

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