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IFF-Info Nr. 26, 2003 - IFFOnzeit

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Soziale Studienbelastungen und Strategien der Bewältigung im Technikstudium<br />

3.1. Operationalisierung der<br />

Belastungs- und Bewältigungsvariablen<br />

Die Belastungen der Studierenden<br />

lassen sich durch die oben hergeleiteten<br />

sechs Hauptkategorien beschreiben<br />

(vgl. Tab. 2). Diese wurden<br />

durch die ihnen zugeordneten<br />

achtzehn Unterkategorien ausdifferenziert.<br />

Diese Unterkategorien<br />

wurden in der quantitativen Untersuchung<br />

als Variablen umgesetzt,<br />

welche die Belastungen inhaltlich<br />

darstellen. Sie wurden derart operationalisiert,<br />

dass jede Kategorie als<br />

Belastungssituation ausformuliert<br />

wurde. Entsprechend dem transaktionalen<br />

Stressmodell (Lazarus<br />

1981) differenziert sich Belastung in<br />

die Belastungsbedeutsamkeit einer<br />

Situation und in das Ausmaß an Belastung.<br />

Die operationalisierten Belastungssituationen<br />

waren dementsprechend<br />

durch die Studierenden<br />

hinsichtlich a) des Ausmaßes des Zutreffens<br />

und b) des Ausmaßes an subjektiver<br />

Belastung einzuschätzen (vgl.<br />

Tab. 4). Dabei wurde davon ausgegangen,<br />

dass bei der Einschätzung<br />

einer Situation als nicht zutreffend,<br />

keine Belastung von dieser ausgehen<br />

könne. Das Ausmaß der absoluten<br />

Belastung wurde als Gesamtscore<br />

über alle Belastungsitems berechnet.<br />

Zur Erfassung der Bewältigungsformen<br />

wurde auf das Erhebungsinstrument<br />

von Folkman/<br />

Lazarus (1985) zurückgegriffen, das<br />

acht Bewältigungsformen unterscheidet,<br />

die jeweils als eigene Variable<br />

in die quantitative Untersuchung<br />

eingegangen sind (vgl. Tab.<br />

3). Um die Bedeutung der einzelnen<br />

Bewältigungsformen für die<br />

Studierenden zu erfassen, hatten diese<br />

für jede Umgangsweise mit der<br />

spezifischen Belastung einzuschätzen,<br />

inwieweit die als geschlossenes<br />

Item formulierte Umgangsweise<br />

auf sie zutrifft. Für jede Umgangsweise<br />

wurde der Mittelwert über<br />

Tab. 4: Exemplarisches Itemset der Bewältigung für eine Belastungssituation<br />

alle Belastungssituationen berechnet.<br />

Tabelle 4 zeigt exemplarisch, die<br />

Bewältigungsitems für eine Belastungssituation.<br />

3.2 Erhebungsmethode, Auswahl<br />

der Stichprobe und<br />

Durchführung der Befragung<br />

Die Untersuchung wurde als standardisierte<br />

schriftliche Befragung<br />

durchgeführt. In dem Fragebogen<br />

wurden die Operationalisierungen<br />

aller in Tabelle 2 aufgelisteten Variablen<br />

zusammengefasst. Darüber<br />

hinaus enthielt er Fragen zu den Sozialdaten<br />

sowie Fragen zum Studium<br />

(Studiengang, Semester, Hochschulzugangsberechtigung<br />

und Studienzufriedenheit).<br />

Die Erhebung erfolgte im Sommersemester<br />

1999. Sie wurde an<br />

den Fachhochschulen der Weser-<br />

Ems-Region sowie an der Technischen<br />

Universität Braunschweig in<br />

den Studiengängen Elektrotechnik,<br />

Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen<br />

durchgeführt. Die<br />

zwei Hochschulformen gingen in<br />

die Untersuchung ein, weil das Belastungsempfinden<br />

und die Bewältigungsformen<br />

von Studienbelastungen<br />

sowohl zwischen den Geschlechtern<br />

als auch zwischen den<br />

beiden Hochschulformen differenziert<br />

werden sollten. Auf diese Weise<br />

war es z.B. möglich, Unterschiede<br />

auch innerhalb eines Geschlechtes,<br />

also beispielsweise zwischen Studentinnen<br />

an Fachhochschule und Universität<br />

zu erfassen. Durch den Geschlechtervergleich<br />

wurde dem Problem<br />

begegnet, bestimmte Empfindungen<br />

oder Verhaltensweisen als<br />

typisch „weibliche“ Charakteristika<br />

zu interpretieren, die unter Umständen<br />

eben nicht geschlechtstypisch<br />

sind, sondern auf die Hochschulform<br />

zurückgeführt werden müssen.<br />

Die Studierenden wurden in zufällig<br />

ausgewählten Lehrveranstaltungen<br />

um ihre Teilnahme an der<br />

Befragung gebeten. In den Lehrveranstaltungen<br />

wurden nur vereinzelt<br />

Studentinnen angetroffen. Deshalb<br />

wurde ihnen der Fragebogen zu-<br />

<strong>Info</strong> 20.Jg. <strong>Nr</strong>.<strong>26</strong>/<strong>2003</strong><br />

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