Ausgabe 31 - 07 Das Stadtmagazin . BLOG
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| LiCHtBiLDArenA |<br />
BArBArA Vetter & VinCent HeiLAnD<br />
eröffnen als Organisatoren des alljährlichen<br />
Reise-Show-Festivals in Jena<br />
am 4. November die 10. Lichtbildarena<br />
mit ihrem Vortrag »Nomaden auf Zeit«.<br />
Darin geben sie einen Einblick in ihr<br />
Leben als Reisejournalisten, das als<br />
fernwehkrankes Studentenpärchen<br />
auf einer Radtour von Jena in den<br />
Jemen begann und nach zehn Jahren<br />
und vielen weiteren Reisen in ihrem<br />
neuesten Abenteuer zu den Nomaden<br />
im mongolischen Altai endet.<br />
Mir ist es noch sehr gut im Gedächtnis,<br />
wie häufig ich in der ersten Schwangerschaft<br />
angesprochen wurde, wie<br />
es denn weitergehen soll, wenn das Kind da<br />
ist. »Dann wird es mit Euren Reisen erst mal<br />
vorbei sein!« war eine häufige Aussage. Zugegeben,<br />
gewisse Zweifel hatten wir dieses<br />
Thema betreffend auch. Schließlich ist das<br />
Reisen für uns nicht nur Hobby und wichtiger<br />
Lebensinhalt, sondern zugleich auch Beruf.<br />
Schon bevor unsere erste Tochter Saba Luna<br />
am 1. April 2006 geboren wurde, haben wir<br />
uns Gedanken gemacht, wie es nach dem Tag<br />
X weitergehen soll. Kameraausrüstung verkaufen<br />
und einen handfesten Job annehmen?<br />
november 2011<br />
Nomaden auf Zeit:<br />
Mit Kindern und<br />
Kamelen durch den<br />
mongolischen Altai<br />
reisen mit KinD unD KegeL<br />
Mittlerweile sind weitere 5 Jahre verstrichen<br />
und wir wissen, dass man mit Kind<br />
tolle und erlebnisreiche Reisen machen kann<br />
– und den Job mussten wir bisher deswegen<br />
auch (noch) nicht ›an den Nagel hängen‹. <strong>Das</strong><br />
Wichtigste allerdings, das wir gelernt haben<br />
ist, dass das Reisen mit Kind nur dann funktionieren<br />
kann, wenn der Sprössling auch<br />
Spaß dabei hat. Nun, mit zwei Kindern ›im<br />
Gepäck‹, ist dieser Grundsatz immer noch<br />
gültig. Was sich für uns geändert hat, das<br />
ist das Transportmittel. Haben wir bislang<br />
all unsere Reisen mit dem Fahrrad oder Boot<br />
unternommen und unser gesamtes Gepäck<br />
eine gruppe Von Jurten, der tra-<br />
ditionellen Behausung der nomaden.<br />
aus eigener Kraft bewegt, so waren wir nach<br />
Ankunft des zweiten Kindes an unser Limit<br />
gekommen.<br />
Neben den Kindern mit stetig zunehmendem<br />
Lebendgewicht müssen aus beruflichen<br />
Gründen auch noch 25 Kilogramm Fotoausrüstung<br />
transportiert werden. Deswegen haben<br />
wir uns für eine Fahrradpause entschieden,<br />
bis zumindest unsere ältere Tochter<br />
auch größere Distanzen alleine radeln kann.<br />
Trotzdem wollten wir wieder unmotorisiert<br />
und mit langsamer Reisegeschwindigkeit<br />
unterwegs sein, um intensiven Kontakt mit<br />
den Menschen zu haben. So entstand die Idee,<br />
Lasttiere für den Transport der Ausrüstung<br />
zu benutzen.<br />
mit Dem WüstensCHiFF<br />
DurCH Die mongoLei<br />
Als ›Nomaden auf Zeit‹ fühlen wir uns<br />
schon lange von der Mongolei angezogen, einem<br />
Land, wo fast die Hälfte der Bevölkerung<br />
als Nomaden in Jurten lebt. Eine mongolische<br />
Freundin in Deutschland war uns dabei behilflich,<br />
zwei zahme Kamele zu kaufen, mit<br />
denen wir den Westen der Mongolei erkunden<br />
wollten. Saba hatte gleich die Namen für<br />
unsere beiden ›Wüstenschiffe‹ parat: Botok<br />
und Kila. Botok (mongolischer Begriff für<br />
kleines Kamel) ist das ›Leit‹-Kamel und trägt<br />
die zwei Körbe, die mit Nahrungsmittel für<br />
Fotos: Vetter & Heiland