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Das System Scientology - Bayerisches Staatsministerium des Innern ...

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vgl. Frage 20<br />

bisch aufgeschrieben. Anschließend werden die Daten an<br />

einen „Fallüberwacher“ zur Begutachtung weitergeleitet. Dadurch<br />

wird der Preclear für <strong>Scientology</strong> zu einem „gläsernen“<br />

Menschen. <strong>Scientology</strong> behauptet zwar gegenüber der Öffentlichkeit,<br />

die Auditingprotokolle vertraulich zu behandeln. Gegenteiliges<br />

ergibt sich jedoch aus internen Anweisungen der<br />

<strong>Scientology</strong>-Organisation (SO) (38) und Aussagen von Aussteigern.<br />

Da die SO eine Sammlung von im Auditing gewonnenen<br />

Intimdaten ihrer Kunden besitzt, müssen diese befürchten, von<br />

der Organisation erpresst zu werden, wenn sie gegen diese<br />

vorgehen.<br />

11.<br />

Was ist ein „E-Meter“ und<br />

wie funktioniert es?<br />

vgl. die Fragen<br />

8 und 10<br />

<strong>Das</strong> „E-Meter“ nutzt ein natürliches Prinzip der menschlichen<br />

Haut aus; es misst deren elektrischen Widerstand. Dazu<br />

muss der Proband zwei metallene Dosen in die Hände<br />

nehmen. Hierüber wird dann ein schwacher elektrischer Strom<br />

durch den Körper geschickt. An einem Messgerät kann dann<br />

der Hautwiderstand an einer Skala abgelesen werden. Schon<br />

1888 hatten französische Forscher herausgefunden, dass die<br />

Haut ihren elektrischen Widerstand ständig ändert. Die gedankliche<br />

Vorstellung eines erschreckenden oder freudigen Ereignisses<br />

bewirkt die Hautwiderstandsveränderung. Auf dieser<br />

Erkenntnis beruht die Entwicklung so genannter „Lügendetektor-Geräte“<br />

(Polygraphen). Da diese aber lediglich emotionale<br />

Schwankungen anzeigen, nicht aber erkennen können, welche<br />

Art von Emotion vorliegt (Freude oder Angst), ist die Aussagekraft<br />

der Befragung am „Lügendetektor“ in Verhören, in denen<br />

der Verhörte sich nicht offenbaren will, begrenzt. <strong>Scientology</strong><br />

benützt das „E-Meter“, um für den Kunden unangenehme<br />

Punkte („Engramme“) ausfindig zu machen und diese angeblich<br />

zu „löschen“. Bei so genannten „Sicherheitsüberprüfungen“,<br />

die vor höheren Kursstufen abgehalten werden,<br />

wird das „E-Meter“ zur Kontrolle <strong>des</strong> Kandidaten aber auch als<br />

echter „Lügendetektor“ benutzt (39). Außerdem setzt <strong>Scientology</strong><br />

das „E-Meter“ als Kontrollinstrument zur Überprüfung eines<br />

Lernerfolgs ein, wenn dem Kunden die Lehre und bestimmte<br />

Verhaltensweisen in kleinen Schritten mittels Drill beigebracht<br />

werden (programmiertes Lernen und Konditionierung) (40). Bei<br />

21

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