AKV Journal Ausgabe 2 [PDF | 7,3 MB
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gen“, gab sich <strong>AKV</strong>-Präsident Horst<br />
Wollgarten geschlagen. Sie freue sich<br />
riesig über den Orden, den sie aber<br />
auch verdient habe, erklärte Gloria,<br />
denn als „bayrische Rheinländerin, Ex-<br />
Punkerin und Mutter stehe sie in jeder<br />
Hinsicht unter Artenschutz“. Wenn<br />
Frauen unter den Ordensträgern immer<br />
noch in der Minderheit seien,<br />
„höre für sie der Spaß auf, und fange<br />
der tierische Ernst an“.<br />
„So habe ich mir ein Herz genommen,<br />
bin als Märchenprinzessin hierher<br />
gekommen. Fürstin, Durchlaucht,<br />
wie Sie mich nennen, lernt Ihr heut’<br />
Abend ’ne neue Gloria kennen“, avisierte<br />
sie, streifte energisch Cape und<br />
Reifrock ihres Rokokokleides ab und<br />
fügte wie im Märchen hinzu: „Spieglein,<br />
Spieglein an der Wand, ich sage<br />
es allen im ganzen Land, weil ich hier<br />
als Ritterin steh: heij, welcome Powerfrau<br />
– Schneewittchen adé“! Tosender<br />
Beifall der 1350 Gäste im Europasaal<br />
des Eurogress drückte die Begeisterung,<br />
Bewunderung und Zustimmung<br />
der Festgesellschaft zum Fazit ihrer<br />
Rede aus: „Hier steht Ritterin Gloria<br />
im Glanze. Ne Powerfrau, doch keine<br />
Emanze. Männer sind ja lieb und<br />
nicht schlecht. Wir Frauen fordern nur<br />
gleiches Recht. Charmant, energisch,<br />
nicht bitterlich – das nenn’ ich weiblich,<br />
ritterlich. Denn alles ist mir recht<br />
auf Erden, nur tierisch ernst darf es<br />
nicht werden“.<br />
Und noch eins setzte die Fürstin drauf:<br />
Leidenschaftlich und voller Tem pe rament<br />
sang sie den Song aus eigener<br />
Feder: „Karneval, endlich is Karneval.<br />
Jeder denkt und sagt heut’ alles was<br />
er will“. Das Publikum ließ die frisch<br />
gekürte Ritterin nicht ohne ein Da<br />
Capo von der Bühne.<br />
Während ihres zweieinhalbtägigen<br />
Aufenthalts in Aachen absolvierte<br />
die Fürstin ein umfangreiches Programm,<br />
besuchte bereits am ersten<br />
Abend in Herzogenrath in der Kirche<br />
St. Marien eine Messe und nahm an<br />
einem Gesprächsforum teil. Am Folgetag<br />
war sie nach der Generalprobe<br />
zur Festsitzung glamouröser Mittelpunkt<br />
der „MediaNight“ im Quellenhof.<br />
Nach einem feierli chen Hochamt<br />
im Aachener Dom und einem Empfang<br />
durch Oberbürgermeister Dr. Jürgen<br />
Linden im Rathaus am Samstagmorgen<br />
eilte Fürstin Gloria, eskortiert<br />
von der Aachener Prinzengarde, zu<br />
einer Talkrunde in die Elisengalerie,<br />
wo sie Hunderte von Aachenern erwarteten.<br />
Dort fragte sie <strong>AKV</strong>-Vizepräsident<br />
Boris Bongers als Moderator,<br />
wie Ihre Familie auf die Ordensverleihung<br />
reagiert habe? „Na endlich,<br />
sagten sie. Schließlich war ich immer<br />
der Kasper in der Familie und bin nun<br />
fast 50. Endlich habe ich also eine karnevalistische<br />
Auszeichnung verdient“,<br />
antwortete Gloria, die im Sturm die<br />
Herzen der Zuschauer eroberte.<br />
Die Aachener Festsitzung habe auch<br />
ihre Heimatstadt Regensburg „aus<br />
dem karnevalistischen Winterschlaf<br />
erweckt“, teilte Fürstin Gloria nach<br />
ihrer Rückkehr dem <strong>AKV</strong> mit. Denn<br />
bereits wenige Tage später machte<br />
ihr eine Abordnung der Regensburger<br />
Carnevalsgesellschaft „Narragonia“<br />
die Aufwartung. Sie wurde von<br />
der Fürstin mit <strong>AKV</strong>-Schal und <strong>AKV</strong>-<br />
Ritterinnenmütze im Spiegelsaal des<br />
Schlosses St. Emmeram empfangen.<br />
Carl Borromäus Prämaßing, Oberhofmarschall<br />
dieser 1848 gegründeten,<br />
ältesten Karnevalsgesellschaft Bayerns,<br />
verlieh der Fürstin den nur in elf Exemplaren<br />
aufgelegten „Orden vom goldenen<br />
Durchblick“. Er trägt den Untertitel:<br />
„Powerfrau-Verdienstorden“.<br />
Damit solle ihr erfolgreicher Auftritt<br />
mit der Aachener Ritterrede honoriert<br />
werden, hieß es in der Laudatio …<br />
tis<br />
„... Denn alles ist mir recht auf Erden,<br />
nur tierisch ernst darf es nicht werden“<br />
<strong>Journal</strong> 2 | 2008<br />
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