44 <strong>Journal</strong> 2 | 2008 Was die Presse schreibt … Rückschau – Pressestimmen „ Welcome Powerfrau, Schneewittchen adé“ „Mit Fürstin Gloria von Thurn und Taxis ist dem Aachener Karnevalsverein gelungen, was ihm Spötter und Neider weder gegönnt noch zugetraut hätten: eine echte Ritterperson, bekannt, prominent und „welch eine Gra nate in Sachen Humor und Herzenswärme“. Oder anders gesagt: Wer Gloria erlebt hat, war hin und weg. Mit Gloria haben sich Aachen und der <strong>AKV</strong> bundesweit über gute Publicity und viele lobenswerte Erwähnungen in der Presse freuen dürfen. Meist zitierter Satz war die Feststellung des <strong>AKV</strong>-Präsidenten Horst Wollgarten: „Die se Frau ist Humor pur“. „ – und welch eine Granate in Sachen Humor!“ Selbst die feinen Feuilletonisten aus dem hauptstädtischen Berlin konnten sich da nicht verschließen. Die Welt beispielsweise schrieb im Nachgang zur Festsitzung, dass „die 47-Jährige mit ihrer launigen Rede für Frauengleichberechtigung die Karnevalsgesellschaft zu Begeisterungsstürmen hin riss. Vor allem, als sich Gloria des wallenden Rockes ihres Prinzessinnenkleides entledigte, um im darunter fescheren Röckchen auf der Bühne zu stehen“. Entsprechend titelte sie den Beitrag auch: „Die schrille Adlige zog während der Antrittsrede den Rock aus“. In der Bild (Berlin-Brandenburg) schrieb ihr Bruder Alexander von Schönburg: „Sie bekommt den Orden, weil sie bei ihren öffentlichen Äußerungen angeblich immer soviel Humor an den Tag legt. Ist wohl ein kleines Missverständnis: Wenn meine Schwester etwas sagt, meint sie das ERNST! Dass man den Adel unter Artenschutz stellen sollte, zum Beispiel. …“ Ein Lob, wenn man es denn so nennen mag, zollte auch Thomas Jansen von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, ein sonst gestrenger Kritiker des deutschen Zeitgeschehens. Gloria, die 2001 für ihre Aussage in einer Talkshow: „Der „Schwarze schnackselt halt gern“ den „Preis des beleidigten Zuschauers“ bekommen hatte, habe es elegant und humorvoll geschafft, diesen Satz nun politisch korrekt als einen Hörfehler zurückzustutzen: „Der Schwarze kraxelt halt gern! Kraxeln heißt klettern, jetzt habt ihr Ruh’ und ein Schwarzer ist von der CSU.“ Dazu fragt Jansen, ob „das jener Mutterwitz sei, mit dem ihre Auszeichnung mit dem Orden WIDER DEN TIERISCHEN ERNST begründet worden war?“ Die Rheinische Post wiederum wurde in Sachen Humor philosophisch und schrieb: „Wer die Rede der neuen Ritterin vorher gelesen hat, der dachte: oh je, das wird nix. Wer Gloria von Thurn und Taxis dann auf der Bühne gesehen hat, wurde verblüfft: Der Text zündete, weil sie zündete. Am Ende hatte man etwas über Humor gelernt und über den Karneval.“ Bei Humor gehe es eben nicht darum, Witzchen zu kloppen. Humor verdankt sich letztlich dem Wissen, dass Ernstes immer auch absurd ist. Darin liege eine Chance für mitfühlende Seelen, nicht an der Welt zu verzweifeln. Der Gesamteindruck, den die Fürstin hinterlassen habe, sei eine Mischung aus Wärme, Kraft und Spiellust. Mit ihrer Stimme habe sie sich zu einer Art Nina Hagen des Karnevals entpuppt. „Irgendwie schaffte sie es den Abend über beides zu sein: Durchlaucht und Kumpel. Das war witzig und ein bisschen rührend …“. Schön gesagt, oder? „ … so eine Art Nina Hagen des Karnevals“ Durch die Bank hat Gloria es geschafft, der Presse Respekt abzunötigen. Ihre politischen und moralischen Vorstellungen sind nicht Mainstream. Sie ist konservative Katholikin und ihre Wandlung von der Punk-Party- Adligen zur Vorzeige-Fürstin und Managerin hat viele verblüfft. Umso verwirrender also, dass die Fürstin auf der Bühne vor allem als Powerfrau herüberkam – am besten zusammengefasst in Glorias Ausruf: „Welcome Powerfrau, Schneewittchen adé“. Damit hatte selbst die Korrespondentin von Associated Press (AP) nicht gerechnet, die der Fürstin bescheinigte, die Wandlung meisterhaft hinbekommen zu haben – wovon sich so manch einer in der Republik gern ein Scheibchen abschneiden könne.
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