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Für Ulenspiegel und Bitchen planen die<br />

neuen Pächter nur sanfte Eingriffe. Kein<br />

Wunder: Bach hat das Ensemble mit seinen<br />

Mitarbeitern über Jahre zu dem gemacht,<br />

was es ist, eine Institution für Generationen<br />

von Gießenern. Um<br />

reinzukommen in den Kulturkeller, wenn<br />

Bach mal wieder zur »Tanzbar« geladen<br />

hat, steht man im Zweifel auch gerne Mal<br />

eine halbe Stunde an. Im Ulenspiegel soll<br />

es entsprechend auch nur Schönheitskorrekturen<br />

geben: »Es gibt ein paar kleine<br />

Dinge hier, die kann man nicht mehr<br />

saubermachen.«<br />

Etwas umfassender sehen die geplanten<br />

Veränderungen im Bitchen aus, wobei hilfreich<br />

sein könnte, dass Britte Bach neben<br />

den Angewandten Theaterwissenschaften<br />

auch Gastronomiebetriebswirtschaft studiert<br />

hat. Hier soll der »Charme der<br />

1990er Jahre« verschwinden. Auch die<br />

Speisekarte wünschen sich die neuen<br />

Pächter frischer und saisonaler. »Wir stellen<br />

uns das Bitchen zeitlos, aber traditionsbewusst<br />

vor. Vielleicht kann man auch gute<br />

Musik auflegen«, regt Britte Bach an.<br />

Zudem soll der Biergarten wieder belebt<br />

werden.<br />

Ob sie eine Bühne beim Stadtfest auf die<br />

Beine stellen können – lange Jahre war die<br />

ein Anziehungspunkt für junges Publikum,<br />

Fotos: Schepp<br />

bis sie vor wenigen Jahren vom Pächter<br />

eingestellt wurde – hängt davon ab, ob die<br />

Bachs einen Kooperationspartner finden.<br />

Die Kulturinitiative Gießen, die früher mitgemacht<br />

hatte, war zuletzt bei anderen<br />

Bühnen aufgesprungen. Doch: »Ohne<br />

Kooperationspartner ist es finanziell kaum<br />

zu stemmen«, verrät Tobias Bach.<br />

Zwar ist die Stadt – bis auf einen kleinen<br />

Teil des Bitchens – die Eigentümerin des<br />

Ensembles am Seltersweg. Doch mit Zuschüssen<br />

aus Kulturtöpfen kann der Ulenspiegel<br />

nicht kalkulieren. Abgaben für die<br />

Künstlersozialkasse, GEMA-Gebühren<br />

oder Kosten für Catering und Unterbringung<br />

muss Tobias Bach bei Konzerten<br />

natürlich dennoch zahlen.<br />

Dazu kommt, dass die neuen Pächter zum<br />

Start mit einer weiteren Unwägbarkeit<br />

rechnen müssen, die 2015 aufschlägt: Der<br />

Mindestlohn kommt auch auf die Gastronomie<br />

zu. »Die Lohnkosten werden um 20<br />

bis 30 Prozent steigen.« Dabei bekommen<br />

Aushilfen im Ulenspiegel bereits jetzt<br />

mehr als in anderen Locations. »Es wird<br />

zumindest eine spannende Zeit«, prophezeit<br />

Tobias Bach.<br />

Doch Oberbürgermeisterin Dietlind<br />

Grabe-Bolz dürfte nicht alleine dastehen,<br />

wenn sie sagt: »Die Bachs wissen, worauf<br />

sie sich einlassen.«<br />

Florian Dörr<br />

Konzerte in Kürze<br />

31. JANUAR – SHADOWPAINTER<br />

Im Jahr 1995 gegründet, feiern Shadowpainter<br />

2015 ihr 20-jähriges Bandbestehen.<br />

Ihre Musik beschreibt laut Pressemitteilung<br />

der Begriff Prog-Alternative-<br />

Grunge-Metal am besten. Im Ulenspiegel<br />

wollen sie zusammen mit Anonymos,<br />

Genuar, Dj Plattenjunkie und einem<br />

Special Guest den Bandgeburtstag feiern.<br />

Sie spielen anlässlich dieses Datums ein<br />

Doppelset mit insgesamt zwei Stunden<br />

länge. Die Songs stammen aus allen Phasen<br />

der Bandgeschichte, dabei sind auch<br />

einige, die nur an diesem Abend gespielt<br />

werden und aus den Anfangsjahren der<br />

Band stammen. Auf Seite 32 gibt es mehr.<br />

2. FEBRUAR – LIV<br />

In ihren Sounds mischen sich folkige<br />

akustische Gitarren, gefühlvolle Streicher<br />

und ein unverwechselbarer Gesang. Klänge<br />

aus norwegischen, deutschen und<br />

amerikanischen Lebensabschnitten. Klänge,<br />

die uns auf rätselhafte Art treffen. Mit<br />

der Klassik fing für Liv alles an: Sie studierte<br />

Geige in Karlsruhe, danach Jazz-<br />

Gesang in New York. Heute macht sie ihr<br />

eigenes Ding daraus, mit Songwriter-Lyrik,<br />

norwegischem Folk und einer Prise<br />

Indie-Rock. So baut sich Liv passend zum<br />

Titel des Albums »Build My Own World«<br />

ihre eigene Welt, komprimiert in 12 Songs<br />

auf Englisch und Norwegisch. Mit Herzblut<br />

und einer Menge Talent schreibt,<br />

dichtet, arrangiert, dirigiert, baut sie<br />

Songs, die Bestand haben und gerade<br />

durch ihre Komplexität ins Herz rutschen.<br />

26. FEBRUAR – CONTRAST TRIO<br />

Was wäre eine Band ohne kreative Veränderung<br />

Das dachte sich auch das Contrast<br />

Trio und richtete jüngst seinen Fokus<br />

neu aus. Mehr denn je geht es auch im<br />

Ulenspiegel um einen individuellen,<br />

transparenten Sound. Er ist laut Pressetext<br />

die Klammer für filigrane bis kraftvolle<br />

Melodien, repetitive Miniaturen, subtile<br />

elektronische Effekte und Grooves. Natürlich<br />

sind die spannenden Improvisationen,<br />

mit denen die Band vor Jahren bekannt<br />

wurde, weiterhin präsent. Aber<br />

eben nur noch als eine von vielen Facetten<br />

des Contrast Trios. Das kompositorische<br />

Spektrum reicht von lyrischen Passagen<br />

über imaginäre Soundtracks bis zu<br />

energie geladenem Jazz. Die stilistische<br />

Bandbreite reflektiert persönliche Hintergründe<br />

und Vorlieben der Musiker um die<br />

30, die seit 2008 zusammenspielen.<br />

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