Besonderheiten in der vollstationären Unterbringung ... - LSF Graz
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Theoretischer Bezugsrahmen<br />
Abbildung 2 – Diagnostisches Dreieck 15<br />
Es wird zwischen <strong>in</strong>stitutioneller und <strong>in</strong>dividueller Diagnostik unterschieden. Die<br />
<strong>in</strong>stitutionelle Diagnostik wird vor allem im Bereich <strong>der</strong> ABO-Psychologie (Arbeits-,<br />
Betriebs-, und Organisationspsychologie) und <strong>der</strong> pädagogischen Psychologie<br />
angewandt und charakterisiert sich dadurch, dass sie <strong>in</strong> Institutionen mit häufig<br />
wie<strong>der</strong>kehrenden Fragestellungen praktiziert wird, während die <strong>in</strong>dividuelle Diagnostik<br />
vor allem <strong>in</strong> <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ischen Psychologie betrieben wird. Institutionelle Diagnostik ist<br />
primär Selektionsdiagnostik. Als Personenselektion will sie geeignete Personen für<br />
bestimmte Anfor<strong>der</strong>ungen (Arbeitsplatz, Studienfach etc.) ermitteln. Als<br />
Bed<strong>in</strong>gungsselektion versucht sie, geeignete Bed<strong>in</strong>gungen auszuwählen, unter denen<br />
e<strong>in</strong>e Person mit bestimmten Eignungsmerkmalen erfolgreich se<strong>in</strong> kann (Platzierung von<br />
Bewerbern auf bestimmten Arbeitsplätzen, Berufsempfehlung).<br />
Individuelle Diagnostik ist dagegen vornehmlich Modifikationsdiagnostik. Sie soll<br />
entwe<strong>der</strong> ermitteln, welche spezifischen Verhaltensweisen an e<strong>in</strong>er Person verän<strong>der</strong>t<br />
werden müssen (Verhaltensmodifikation, z.B.: Modifikation aggressiven Verhaltens bei<br />
Erziehungsschwierigkeiten), o<strong>der</strong> welche externen Bed<strong>in</strong>gungen zu än<strong>der</strong>n s<strong>in</strong>d, um e<strong>in</strong><br />
Problemverhalten abzubauen (Bed<strong>in</strong>gungsmodifikation, z.B.: Im Rahmen e<strong>in</strong>er<br />
Familientherapie bei Erziehungsschwierigkeiten).<br />
15 Siehe dazu Amelang, Schmidt-Atzert (2006), S. 4.<br />
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