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Besonderheiten in der vollstationären Unterbringung ... - LSF Graz

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Theoretischer Bezugsrahmen<br />

2.2.2 Das biologische Alter<br />

Aus biologischer Sicht bedeutet Altern das fortschreitende und irreversible Nachlassen<br />

<strong>der</strong> Fähigkeit des Organismus zum Überleben und zur Anpassung an <strong>in</strong>nere und äußere<br />

Verän<strong>der</strong>ungen. 25 Der Organismus ist im Laufe <strong>der</strong> Zeit nicht mehr <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, nach<br />

Störungen se<strong>in</strong>er Funktionsfähigkeit das physiologische Gleichgewicht (die<br />

Homöostase) wie<strong>der</strong> herzustellen. Die Lebenserwartung s<strong>in</strong>kt und <strong>der</strong> Organismus ist<br />

schließlich nicht mehr lebensfähig. Das biologische Altern setzt nach von Hahn (1979)<br />

auf verschiedenen Organisationsstufen an:<br />

- auf <strong>der</strong> Stufe <strong>der</strong> Population (aller Angehörigen e<strong>in</strong>er Spezies)<br />

- auf <strong>der</strong> Stufe des Individuums (Gesamtorganismus)<br />

- auf <strong>der</strong> Stufe <strong>der</strong> Organe und Zellen<br />

- auf <strong>der</strong> Stufe subzellularer und molekularer Prozesse 26<br />

2.2.3 Das soziologische Alter<br />

Soziologisch bedeutet Altern die Verän<strong>der</strong>ungen von Positionen und Rollen im Verlauf<br />

des Lebenszyklus. Die Selbste<strong>in</strong>schätzung von Angehörigen verschiedener<br />

Altersgruppen, ihr Selbstbild, wird zum Teil durch gesellschaftlich def<strong>in</strong>ierte Normund<br />

Rollensysteme mitbestimmt.<br />

Mitglie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er Gesellschaft sehen sich, <strong>in</strong>dem sie nache<strong>in</strong>an<strong>der</strong> unterschiedliche<br />

Altersphasen durchlaufen, entsprechend unterschiedlichen Verhaltenserwartungen und<br />

-normen ausgesetzt, <strong>der</strong>en E<strong>in</strong>haltung o<strong>der</strong> Übertretung positiv o<strong>der</strong> negativ sanktioniert<br />

wird. Altersrollen können von Gesellschaft zu Gesellschaft unterschiedlich se<strong>in</strong> und<br />

sich auch <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Gesellschaft historisch verän<strong>der</strong>n. 27<br />

2.2.4 Das psychologische Alter<br />

Psychologisch gesehen ist Altern <strong>der</strong> Prozess <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung und Umstrukturierung<br />

des Verhaltens und Erlebens <strong>in</strong> <strong>der</strong> zweiten Lebenshälfte. Er bezieht sich vor allem auf<br />

25 Erlemeier (1998), S. 62.<br />

26 vgl. Hahn (1979) zitiert <strong>in</strong> Erlemeier (1998), S. 63.<br />

27 vgl. Erlemeier (1998), S. 66.<br />

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