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GL 4/2007 - der Lorber-Gesellschaft eV

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6 Die Notwendigkeit <strong>der</strong> Selbstprüfung<br />

<strong>GL</strong> 4/<strong>2007</strong><br />

Ungelegenheiten bereiten könnte, und du müsstest es dann nur dir selbst<br />

zuschreiben, dass dir Unangenehmes begegnet ist!‘<br />

Werdet ihr mit einem, <strong>der</strong> euch beleidigt hat, ohne den geringsten Groll<br />

im Herzen also reden, so habt ihr das edle und göttliche Ehrgefühl in<br />

eurem Herzen vollkommen gerechtfertigt. Sowie ihr aber darob noch so<br />

eine Art kleinen Grolles in euch merket und werdet auf den Menschen<br />

bitter und unfreundlich, so ist das noch eine Folge eines kleinen, in<br />

eurer Seele verborgenen Hochmutes, <strong>der</strong> allein noch lange gut genügt,<br />

die Vereinigung eurer Seelen mit Meinem Lichtgeiste in euch zu<br />

verhin<strong>der</strong>n.<br />

O<strong>der</strong> es spricht einen von euch mehrere Male ein und <strong>der</strong>selbe Arme um<br />

ein namhafteres Almosen an. Ihr habet es wohl und könntet dem Armen<br />

noch tausendmal soviel geben, als ihr ihm schon gegeben habt; aber es<br />

berührt euch seine gewisserartige Unverschämtheit bitter, und ihr weiset<br />

ihm die Tür mit dem Bedeuten, er solle nicht so oftmals kommen und<br />

denken, dass man ihm allzeit, so oft es ihm einfällt, ein Almosen<br />

verabreichen wird!<br />

Ja sehet, das ist für einen Weltmenschen wohl eine ganz vernünftige<br />

Rede, und es geschieht dem Bettler so eine kleine Zurechtweisung recht;<br />

aber <strong>der</strong>jenige, <strong>der</strong> dem Armen also begegnet, ist dennoch noch lange nicht<br />

reif zu Meinem Reiche, <strong>der</strong> Ich Meine Sonne alle Tage aufgehen und<br />

scheinen lasse über gute und böse Menschen und zum Frommen aller<br />

Kreatur.<br />

Derselbe Strahl, <strong>der</strong> die vergoldeten Paläste <strong>der</strong> Könige verherrlicht und<br />

in <strong>der</strong> Rebe den edelsten aller Säfte reinigt, reift und sehr versüßt, leuchtet<br />

auch über Pfützen und Kloaken und ärgert sich nicht an dem Gequake <strong>der</strong><br />

Frösche und an dem Gezirpe <strong>der</strong> Grillen. Eine solche Zurückhaltsamkeit hat<br />

hinter sich noch etwas Karges, und die Kargheit und die zu ökonomische<br />

Sparsamkeit ist eben nicht sehr weit vom Geize entfernt und trübt den<br />

Lebensmost <strong>der</strong> Seele; und solange das noch ununterbrochen <strong>der</strong> Fall ist,<br />

wird aus <strong>der</strong> Seele kein reiner und geistvoller Lebenswein.<br />

Wer aber als wohlhabend im Geben nur eine recht große Freude findet<br />

und den Armen gar nicht ansieht darum, dass er ihm schon zu öfteren Malen<br />

eine kleine Gabe verabreicht hat, <strong>der</strong> ist dann in diesem Punkte schon fähig,<br />

in Mein Reich überzugehen, so er etwa keines an<strong>der</strong>n kleinen Fehlers in<br />

seiner Seele gewärtig ist.<br />

Darum sagte Ich zu euch, dass ihr euch stets in allem genau<br />

erforschen und euch auf den Lebensstandpunkt erheben sollet, auf<br />

welchem ihr es in euch hell und lebendig wahrnehmet, dass ihr von allen<br />

irdischen Schlacken frei seid.“ (Gr.Ev.Joh. Bd. 5; 125,1-11)

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