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GL 4/2007 - der Lorber-Gesellschaft eV

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<strong>GL</strong> 4/<strong>2007</strong> Die Notwendigkeit <strong>der</strong> Selbstprüfung<br />

7<br />

„Das sage Ich euch auch, dass es für euch gut ist, dass ihr euer<br />

Gewissen genau durchforschet und so die ganze Größe all eurer Sünden<br />

und Laster, die ihr begangen habt, durchschauet.<br />

Habt ihr das getan, dann habt ihr euch fürs erste <strong>der</strong> Sünden entäußert,<br />

werdet auch einen rechten Abscheu vor ihnen überkommen und sie<br />

wahrhaft im Herzen bereuen; dazu werdet ihr dann auch leicht und<br />

wirksam den festen Vorsatz fassen, ja keine Sünde mehr zu begehen,<br />

son<strong>der</strong>n nur den Wunsch stets lebendiger in euch fühlen, jeden Schaden,<br />

den ihr je jemandem zugefügt habt, nach allen euren Kräften wie<strong>der</strong><br />

gutzumachen. Ihr werdet dazu in voller Tat wohl nicht imstande sein,<br />

beson<strong>der</strong>s bei denen, die sich schon jenseits befinden; aber da werde Ich<br />

euren festen Willen fürs Werk annehmen und für euch alles gutmachen,<br />

was ihr Übles angerichtet habt.<br />

Aber ihr müsset das wohl höchst ernst beherzigen, denn ihr werdet<br />

noch so manche Versuchungen zu bestehen haben! Ein altes Fleisch legt<br />

seine alten Gewohnheiten nicht so leicht ab, wie jemand in seinem ersten<br />

guten Vorsatze sich das vorstellt. Ihr werdet zwar mit Mir ziehen; aber an<br />

Meiner Seite, solange Ich noch auf dieser Erde umherwandeln werde,<br />

werdet ihr gleich Meinen an<strong>der</strong>en Jüngern in noch gar manche<br />

Versuchungen kommen, und es wird sich dann auch schon zeigen, wie<br />

schwach euer Fleisch noch ist, wenn <strong>der</strong> Geist in euch schon zu einer<br />

bedeutenden Stärke gediehen ist. Darum aber ist es eben so notwendig,<br />

alles aufzubieten, damit die Seele aus <strong>der</strong> alten Gefangenschaft des<br />

Fleisches kommen mag, und das kann nur dadurch geschehen, dass ihr das<br />

tuet, was Ich euch angeraten habe; denn die Sünde verlässt die Seele in<br />

dem Maße, in welchem die Seele die Sünde als Sünde erkennt, sie bereut,<br />

verabscheut und sie hinfort nicht mehr begeht.“ (Gr.Ev.Joh. Bd. 7; 163,17-19)<br />

„Willst du vollkommen werden, so musst du dich entdecken, und es<br />

darf kein Hehl in deiner Seele sein; erst wenn alles Unordentliche aus<br />

dir heraus ist, kannst du an <strong>der</strong> Vollendung zu arbeiten anfangen. Du<br />

könntest zwar auch im stillen bei dir selbst alle deine vielen Sünden<br />

gänzlich ablegen und ein besserer Mensch werden, so dass dich die<br />

Menschen darob achteten und ehrten; denn sie wüssten von dir ja nur<br />

Gutes und nichts Schlechtes, und es würden viele deinem guten Beispiele<br />

folgen! Aber so sie nach <strong>der</strong> Zeit von einem glaubwürdigen Zeugen<br />

erführen, welch ein grober und großer Sün<strong>der</strong> du so ganz im Verborgenen<br />

gewesen bist, mit welch bedenklichen Augen würden dich am Ende alle<br />

die ansehen, die dich zuvor als einen reinen Menschen ehrten und deinem<br />

Beispiele folgten! Alle deine Tugend würde zu einem Schafspelze<br />

werden, hinter dem man einen reißenden Wolf zu wähnen anfinge, und

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