Milchpulver - Hochdorf
Milchpulver - Hochdorf
Milchpulver - Hochdorf
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MASSGESCHNEIDERTES MILCHPULVER<br />
HOCHDORF nimmt Mass am Endprodukt<br />
So vielfältig der Einsatz von <strong>Milchpulver</strong> in<br />
der Nahrungsmittelindustrie ist, so verschiedenartig<br />
sind auch die einzelnen<br />
<strong>Milchpulver</strong> zur Herstellung der geplanten<br />
Endprodukte. Die Entwickler von HOCH-<br />
DORF sind jederzeit als Ansprechpartner<br />
für ihre Kunden da.<br />
<strong>Milchpulver</strong> wird zur Herstellung von Schokolade,<br />
in pulverförmigen Mischungen, in flüssigen<br />
Anwendungen, in Babynahrung und zur<br />
Rekonstitution von Milch eingesetzt (siehe<br />
Artikel S. 4). Für jede dieser verschiedenen<br />
Einsatzgebiete ist ein <strong>Milchpulver</strong> mit anderen<br />
Charakteristiken gefragt. Auch in ähnlichen<br />
Endprodukten unterscheiden sich die eingesetzten<br />
<strong>Milchpulver</strong>. Zwei verschiedene Herstellungsverfahren<br />
und die Möglichkeit zur<br />
Variation des Fett- und Proteingehalts lassen<br />
eine breite Produktpalette entstehen.<br />
Zwei verschiedene Herstellungsverfahren<br />
<strong>Milchpulver</strong> können sprüh- oder walzengetrocknet<br />
hergestellt werden (siehe Artikel<br />
S. 3). Für die Herstellung praktisch aller bekannten<br />
Milchprodukte kann sprühgetrocknetes<br />
<strong>Milchpulver</strong> eingesetzt werden. Meistens<br />
braucht es dazu keine Trägerstoffe und übrigen<br />
Zusätze. Weil das so hergestellte <strong>Milchpulver</strong><br />
nicht stark thermisch behandelt wird,<br />
weist zum Beispiel Vollmilch, die aus Vollmilchpulver<br />
rekonstituiert wurde, nicht den<br />
Kochgeschmack auf, der für UHT-Milch<br />
typisch ist.<br />
Ganz im Gegensatz zur «schonenden» Sprühtrockung<br />
steht die Walzentrocknung. Hier<br />
erreicht das <strong>Milchpulver</strong> selbst sehr hohe<br />
Temperaturen und wird dabei teilweise auch<br />
karamellisiert. Dies verleiht dem Produkt das<br />
typische Aroma und die gute Verarbeitbarkeit<br />
in Schokolade.<br />
Unterschiedlicher Fettgehalt<br />
Der Fettgehalt der verschiedenen <strong>Milchpulver</strong><br />
kann vor dem Trocknungsverfahren eingestellt<br />
werden. Vom Rahmpulver mit bis zu 75 Prozent<br />
Fett bis zum Magermilchpulver sind viele<br />
Variationen möglich. Mittels moderner Membrantrennverfahren<br />
kann heute aber auch der<br />
Mikroaufnahme <strong>Milchpulver</strong> sprühgetrocknet: Die Partikel des sprühgetrockneten<br />
<strong>Milchpulver</strong>s sind feiner und rund. Es lässt sich in Flüssigkeit<br />
besser auflösen und bildet neben Lactose den Hauptbestandteil<br />
von Säuglingsmilchen.<br />
HOCHDORF-Gruppe<br />
Ein Produkt besteht für die HOCHDORF-Entwickler nicht nur aus den chemisch-physikalischen Eigenschaften.<br />
Zusätzlich werden weitere Aspekte mitberücksichtigt.<br />
Proteingehalt angepasst werden. Dies führt<br />
einerseits zu Milchproteinkonzentraten (Milchproteine)<br />
mit bis zu 85 Prozent Protein in der<br />
Trockenmasse und andererseits zu proteinreduziertem<br />
<strong>Milchpulver</strong> oder Milchserumpulver.<br />
Ziel der verschiedenen Rezepturen der<br />
<strong>Milchpulver</strong> ist es, die ursprüngliche Zusammensetzung<br />
der Milch so anzupassen, dass<br />
das Endprodukt nur die Inhaltsstoffe enthält,<br />
die wirklich für die entsprechende Applikation<br />
eine Funktion erfüllen. So ist es zum Beispiel<br />
in Joghurt erwünscht, die Festigkeit zu erhöhen.<br />
Dazu kann Magermilchpulver oder Milchprotein<br />
eingesetzt werden. Mit Magermilchpulver<br />
wird unnötige Lactose (Milchzucker)<br />
zugefügt. Hingegen wird mit der Zugabe von<br />
Milchprotein genau der Teil der Milch zugefügt,<br />
der eine Verbesserung der Textur<br />
bewirkt.<br />
Per Mitte 2009 kann im Werk Sulgen auch<br />
Molke getrocknet werden. Damit erhöht<br />
HOCHDORF die Möglichkeiten<br />
der «Massschneiderung»<br />
von getrockneten Milchprodukten<br />
nochmals um ein Vielfaches.<br />
Informationen für kundenspezifische<br />
Pulver sind<br />
wichtig<br />
Dank dieser Vielfalt an möglichen<br />
Produktspezifikationen<br />
ist es wichtig, bei einer kundenspezifischenProduktentwicklung<br />
die Kundenwünsche<br />
zu kennen und das gewünschte<br />
Produkt in enger<br />
Zusammenarbeit mit dem<br />
Kunden zu entwickeln. Damit<br />
sich eine entsprechende Neuentwicklung<br />
auch wirklich für<br />
beide Seiten lohnt, muss von<br />
Anfang an dafür gesorgt werden,<br />
dass genügend grosse<br />
Chargen produziert werden<br />
können. Um ein spezifisches<br />
<strong>Milchpulver</strong> zu entwickeln,<br />
benötigt HOCHDORF mög-<br />
lichst viele Informationen zu den Produktanforderungen<br />
und auch die technologischen<br />
Anforderungen für den darauffolgenden Verarbeitungsprozess<br />
müssen bekannt sein.<br />
Zudem beachten die HOCHDORF-Entwickler<br />
in ihrer Arbeit beispielsweise die aktuelle Gesetzgebung,<br />
die geltenden Qualitätsstandards<br />
sowie weitere spezielle Standards wie z.B.<br />
Bio, Bio-Knospe, Kosher etc. (siehe Abbildung).<br />
Nur dank diesen Informationen kann<br />
ein Produkt nach Mass hergestellt werden,<br />
welches dann auch erfolgreich eingesetzt und<br />
am Markt verkauft werden kann.<br />
kundenspezifischen <strong>Milchpulver</strong>s wird aufgenommen.<br />
Mit der Begleitung der Erstproduktion<br />
und dem ersten erfolgreichen<br />
Einsatz des Produkts beim Kunden ist die eigentliche<br />
Entwicklung abgeschlossen. Jedes<br />
Produkt wird aber während seiner ganzen<br />
Lebensdauer von der Entwicklungsabteilung<br />
gepflegt. So gilt es, die Spezifikationen à jour<br />
zu halten und die Auswirkung allfälliger Änderungen<br />
an den Produktionsanlagen im Auge<br />
zu behalten.<br />
Versuchsproduktion auf<br />
den normalen Anlagen<br />
Sobald alle notwendigen Informationen vorhanden<br />
sind, beginnt der Entwickler mit den<br />
Versuchsproduktionen, die meistens von Anfang<br />
an auf den Produktionsanlagen durchgeführt<br />
werden. Damit kann HOCHDORF garantieren,<br />
dass ein vom Kunden<br />
akzeptiertes Produkt bei der<br />
regulären Produktion genauso<br />
produziert werden kann. Der<br />
Kunde wird mit der Versuchsware<br />
bemustert und ermuntert,<br />
es in seiner Endanwendung<br />
zu testen. Dabei wird<br />
grosser Wert darauf gelegt,<br />
dass alle vorgesehenen Applikationsarten<br />
des Produkts getestet<br />
werden. Wenn zum Beispiel<br />
ein <strong>Milchpulver</strong> sowohl<br />
in Schokolade als auch in<br />
flüssigen (wässrigen) Produkten<br />
angewendet wird, kann es<br />
vorkommen, dass in der einen<br />
Anwendung das Pulver gut<br />
funktioniert, in der anderen<br />
aber nicht. Gerade deshalb ist<br />
es für die HOCHDORF-Entwickler<br />
enorm wichtig, die<br />
Applikationen des Produkts Mikroaufnahme <strong>Milchpulver</strong> walzengetrocknet: Das auf der beheizten<br />
zu kennen. Je nach Test- Walzenoberfläche getrocknete Vollmilchpulver besteht aus unregelmäsergebnis<br />
werden weitere Versigen Plättchen. Es ist aufgrund seiner Eigenschaften und des leicht kasuchsproduktionendurchgeramellisierten<br />
Geschmacks ein wichtiger Inhaltsstoff bei der Herstellung<br />
von Schweizer Milchschokolade.<br />
führt, oder die Produktion des<br />
5 HOCHDORF<br />
Adrian Caramaschi<br />
Entwickler<br />
Pulverpyramiden: Unterschiede sind auch von Auge<br />
sichtbar. Die Mikroaufnahmen zeigen aber die wirklich<br />
relevanten Unterschiede.