KnallFrosch 2011 - Fasnachtsregeln und sonstige Vignettenspleens im Feissbock-Format

FROSCHHÜPFER
8. Jahrgang 2011 73
Constantin und Mourinho wollen mit dem FCL
in die Champions League:
Maskottli-Vertrag
für Stierli und Fringer
Mit seinem Grössenwahn und der
Abgeschiedenheit seines FC Sion
wird das nie was. Deshalb will
Christian Constantin mit einem
anderen Pausenclown zusammentun,
den FCL samt neuem Stadion
kaufen und die Champions League
gewinnen.
Viel Geld, eine grosse Schnauze und ab und
zu ein Tritt in die Eier eines Schiedsrichters
machen praktisch alles möglich. Deshalb ist
die Idee von Tycoon CC gar nicht so abwegig.
Einer, der in Sion sogar den tobenden Schreihals
Bernard Challandes an der Linie zum
Schweigen bringt, will nur das Beste vom
Besten. Und dafür ist das abgelegene Walliser
Tal zu weit weg vom Schuss. Luzern liegt
zentral, hat das beste Publikum, bald auch das
grösste Stadion und fasst – so der Plan von
CC – in zwei Jahren 80'000 Zuschauer. Daneben
liegen auf der Allmend auch noch zehn
weitere Hochhäuser und ein Privatflugplatz
beim Fliegerschuppen drin.
Dass da Leute wie Walter Stierli oder Rolf
Fringer nur noch eine kleine bis gar keine
Rolle mehr spielen, liegt ja wohl auf der Hand.
Denn neben der vollen Kontrolle über alles
will CC am Spielfeld den – natürlich – besten
Trainer der Welt. Ach, was ist schon die Welt:
den Besten des Universums! Und das ist José
Mourinho. Das meinen jedenfalls er selber
und alle, die schon einmal mit zwei Dutzend
Verteidigern auf einer Linie ein 2:1 gegen
Barcelona über die Zeit gerettet haben. Aber
eben: Mourinho hat den Championskübel
schon, Constantin will
ihn noch, und die Dinge nehmen
ihren zirkusreifen Verlauf.
Bye, bye Stierli und Fringerli:
jetzt kommt
José Mourinho mit seinem
Fingerli
Probleme bei der
Coaching-Zone
Sollte das Vorhaben Tatsache werden,
wird sich zeigen, wie sattelfest
die Swiss Football League
und das Schiri-Wesen effektiv
sind. Denn es gehört zu den
Hobbys der beiden Exzentriker
CC und JM, sämtliche Anstandsund
auch sonstigen Regeln ad
absurdum zu führen und die Refs
sowie die Gegner wie die letzten
Deppen dastehen zu lassen. Werden
künftig immer noch die üblichen
Coaching-Zonen gelten,
oder darf dann Rumpelstilz Mourinho
immer noch auf dem ganzen Platz herumalbern
und provozieren, was Mittelfinger
und Va-fan-culo-Zeichen so hergeben Darf
dann CC bei stockendem Spielfluss immer
noch vom Olymp seiner Loge herabsteigen,
Mourinho, die Linienrichter, den Schiedsrichter,
den 4. Ref, den Bierverkäufer und den
Securitas massregeln und den mächtigen
Unflat geben Oder verfügt die Liga, dass er
während den Spielen einen eigenen Zwinger
erhält, den er nur zum Pieseln verlassen darf
Kriegt Mourinho eine elektronische Fussfessel
mit Teaser verpasst, die ihm eine
schmiert, sobald er seine Zone verlässt
Der KnallFrosch vermutet, dass sich diese
Fragen gar nicht stellen werden. Denn CC
und Mourinho werden sich schon beim ersten
Meeting beim Festlegen der Machtbefugnisse
dermassen in die Wolle kriegen, dass CC wieder
ins Wallis flüchtet und Mourinho bei Real
Madrid weiter an seinem Ruf als ewiger
Zweiter hinter Barça arbeitet.
Stellt der FCL zwei Kuriere
Ganz so herzlos wie vermutet ist CC allerdings
auch nicht. Denn Stierli und Fringer
hätten in seinem Konzept doch noch mitgespielt,
und zwar als Maskottchen im Löwendress.
In ihrer Verkleidung hätten sie unauffällig
Mourinhos Anweisungen direkt an die
Spieler weitergeben können, falls dieser
durch seine Fussfessel verhindert gewesen
wäre. So hätte Stierli zum Beispiel Xabi
Alonso gesagt, er soll dem Schiri Arschloch
sagen, um einen Platzverweis zu bekommen.
Und Fringer hätte Goalie Petr Cech so lange
zum Zeitspiel geraten, bis er und die gesamte
Verteidigung die vierte Gelbe und eine Sperre
bekommen hätten. Weil der FCL aber ziemlich
sicher auch in der nächsten Saison in ähnlicher
Besetzung spielt wie er Wintermeister
geworden ist, werden die Regeln wohl nicht
umgestossen und die Fairness eingehalten.