September | Oktober 2013 - Philharmonie Essen
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KLAVIER & ORCHESTER<br />
LIEBLING RACHMANINOW<br />
Yuri Temirkanov und die Sankt Petersburger Philharmoniker gastieren mit Star-Pianist Nikolai Lugansky.<br />
Als ältestes Orchester Russlands haben die Philharmoniker<br />
aus St. Petersburg eine wechselvolle Geschichte hinter<br />
sich. Doch ob nun zu Sowjetzeiten als „Leningrader<br />
Philharmoniker“ oder seit 1991 als „Sankt Petersburger<br />
Philharmoniker“ – gerade einmal zwei Chefdirigenten<br />
haben in den letzten 75 Jahren für eine künstlerische<br />
Kontinuität auf Weltniveau gesorgt. Ein halbes Jahrhundert<br />
lang hatte der legendäre Maestro Jewgenj<br />
Mrawinsky den Klang und das Repertoire geprägt. So<br />
hob er viele der Sinfonien von Dmitri Schostakowitsch<br />
aus der Taufe. 1988 ging mit dem Tod Mrawinskys zwar<br />
eine Epoche zu Ende. Mit Yuri Temirkanov konnte aber<br />
sofort der Lieblingskandidat des Orchesters als Nachfolger<br />
gewonnen werden. Immerhin hatte Temirkanov bereits<br />
1967 sein Debütkonzert bei den Philharmonikern gegeben<br />
und war kurz darauf zum Assistenten von Mrawinsky<br />
berufen worden.<br />
Seit genau einem Vierteljahrhundert leitet Temirkanov<br />
neben all seinen Gastdirigaten etwa bei den Wiener und<br />
New Yorker Philharmonikern die St. Petersburger. Für<br />
das Konzert in der <strong>Philharmonie</strong> <strong>Essen</strong> haben die Musiker<br />
nun vom gebürtigen St. Petersburger Schostakowitsch<br />
seine spektakulär rasante wie unruhige zehnte Sinfonie<br />
ausgewählt, die 1953 und damit vor genau 60 Jahren<br />
von Mrawinsky uraufgeführt wurde. Mit dem <strong>Essen</strong>er<br />
Konzert feiert man zugleich aber noch einen weiteren<br />
Geburtstag. Denn Temirkanov und die Sankt Petersburger<br />
Philharmoniker waren es, die vor genau zehn Jahren<br />
die allererste Saison der <strong>Philharmonie</strong> mit einem fulminanten<br />
Eröffnungskonzert einläuteten. Und schon damals<br />
stand mit Sergej Rachmaninow ein Komponist auf dem<br />
Programm, mit dem das Orchester jetzt ebenfalls die<br />
berühmte russische Musikseele zum Klingen bringt.<br />
„Die russische Klavierschule beinhaltet vor allem den<br />
Ansatz, dass das Klavier ein singendes Instrument ist –<br />
die Melodien sollen klingen wie eine menschliche<br />
Stimme.“ (Nikolai Lugansky)<br />
Für Rachmaninows zweites Klavierkonzert hat man Starpianist<br />
Nikolai Lugansky gewonnen. Und warum der<br />
Russe schon lange als einer der imponierendsten<br />
Rachmaninow-Interpreten der Gegenwart gilt, unterstrich<br />
er erst 2011 in der <strong>Philharmonie</strong>. Hier befreite er mit<br />
dem ersten Klavierkonzert Rachmaninow vom Ruf des<br />
Salon-Romantikers und trumpfte mit einer ungemeinen<br />
Leichtigkeit im Brillanten und Tiefe im Lyrischen auf.<br />
Obwohl Lugansky seit seinem Gewinn des Tschaikowski-<br />
Wettbewerbs 1994 auch mit Werken von Mozart über<br />
Chopin bis hin zu Liszt für Furore sorgt, muss er immer<br />
wieder zu seinem Lieblingskomponisten Rachmaninow<br />
zurückkehren. „Denn seine Melancholie ist ein Teil des<br />
russischen Gemütes“, so Lugansky, der 2005 für seine<br />
Einspielung des zweiten Klavierkonzerts mit einem „ECHO<br />
Klassik“ ausgezeichnet wurde. Doch das eigentliche<br />
Wunder und Verlockende von Rachmaninows Musik ist<br />
für ihn, dass „sie sofort von Herz zu Herz geht“.<br />
Yuri Temirkanov &<br />
Sankt Petersburger Philharmoniker<br />
Nikolai Lugansky, Klavier<br />
Sankt Petersburger Philharmoniker | Yuri Temirkanov, Dirigent<br />
Sergej Rachmaninow<br />
Konzert Nr. 2 c-Moll für Klavier und Orchester, op. 18<br />
Dmitri Schostakowitsch<br />
Sinfonie Nr. 10 e-Moll, op. 93<br />
Montag 16. <strong>September</strong> | 20:00 Uhr | Alfried Krupp Saal<br />
Gefördert von der <strong>Philharmonie</strong>-Stiftung der Sparkasse <strong>Essen</strong>.<br />
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