Deckblatt Bachelor-Arbeit - Pendlerinfo.org
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der sozialen Kommunikation zwischen Mehrheiten (Majoritäten) und Minderheiten<br />
(Minoritäten). 25<br />
Zusammenfassend kann man sagen, dass der mikroanalytische Ansatz den Begriff Kultur als<br />
etwas aktiv herv<strong>org</strong>ebrachtes und von der jeweiligen Situation/ dem jeweiligen Kontext<br />
abhängiges beschreibt. Im Bereich der interkulturellen Kommunikation wird damit jede<br />
Gesprächssituation individuell beobachtet und analysiert. Vor diesem Hintergrund ist die<br />
gewonnene Erkenntnis von Mikroanalysen stets begrenzt auf den Gegenstandsbereich, den sie<br />
analysieren. Jede Form von Verallgemeinerung oder Rückschluss auf das Verhalten anderer<br />
Kulturmitglieder ist unzulässig und würde letztendlich wieder zu Stereotypenbildung führen.<br />
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Damit sind auch gleich die Grenzen bzw. Schwierigkeiten solcher Analysen benannt. Jede<br />
beobachtete Handlung oder Äußerung muss streng genommen als Einzelfall gesehen werden.<br />
Die Untersuchungsmethoden sind eher qualitativer Art (zum Beispiel Interviews oder<br />
Observationen), da diese die Einflüsse der aktuellen Situation und die individuelle<br />
Verhaltensweise der observierten Person berücksichtigt.<br />
6.3. „Der goldene Mittelweg“<br />
Der makroanalytische und der mikroanalytische Ansatz der Kulturbeschreibung sind zwei<br />
gegenteilige Betrachtungsweisen und schließen sich damit grundsätzlich gegenseitig aus.<br />
Während der makroanalytische Ansatz Kultur als etwas Gegebenes und Statisches ansieht und<br />
das Ziel der Erforschung interkultureller Kommunikation als die Vorhersagbarkeit<br />
zukünftiger Handlungen definiert, betrachtet der mikroanalytische Ansatz Kultur als etwas<br />
aktiv Herv<strong>org</strong>ebrachtes und Dynamisches und sieht das Forschungsziel im Verständnis und in<br />
der Deutung interkultureller Kommunikation.<br />
Vor dem Hintergrund der zunehmenden internationalen Mobilität besteht zweifelsfrei ein<br />
erheblicher Bedarf an „kompaktem“ Kulturwissen. 27 Der makroanalytische Ansatz bietet dazu<br />
das passende „Instrument“, doch es besteht die große Gefahr der Übergeneralisierung und der<br />
25 Jensen, Løngreen, 1995, S.33<br />
26 Bolten, 2001, S. 132<br />
27 Bolten, 2001, S. 128<br />
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