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8. Zusammenfassung der Theorie Die vorherigen Ausführungen über Stereotypen und Vorurteile und die zugrundeliegenden Kulturtheorien haben gezeigt, dass es sich hier um ein breites Forschungsfeld handelt, welches durch eine Vielzahl von Literaturbeiträgen und empirischen Forschungsprojekten gekennzeichnet ist. Da diese Tatsache auch eine hohe Anzahl unterschiedlicher Betrachtungsweisen und Definitionen hervorgebracht hat, wurde zunächst eine für diese Arbeit maßgebliche Definition der Begrifflichkeiten vorgenommen: • Stereotypen sind vereinfachte und generalisierte Vorstellungen einer sozialen Gruppe über eine andere Gruppe oder über die eigene. • Vorurteile sind Haltungen gegenüber sozialen Gruppen oder ihrer Mitglieder, die auf generalisierten Vorstellungen und/ oder Erfahrungen beruhen. Beide Begriffe haben die Funktion, die vielen Eindrücke effizient zu kategorisieren (zu ordnen), um sich in der Welt besser zurechtzufinden. Damit sorgen sie für ein Gefühl der Sicherheit, Vertrautheit und Geborgenheit. Außerdem haben Stereotypen eine identitätsbildende Funktion, indem sie ein Gruppenbewusstsein ermöglichen, bei dem sich die einzelnen Mitglieder einer Gruppe („in-group“ 61 ) durch gemeinsame Stereotypen bestätigt fühlen und andere, die der Gruppe nicht angehören, als Außenstehende („out-group“ 62 ) wahrgenommen werden. Stereotypen und Vorurteile können sowohl negativ als auch positiv sein. Die beiden beschriebenen Kulturtheorien haben die unterschiedlichen Sichtweisen von Kultur dargestellt. • Der makroanalytische Ansatz sieht Kultur als etwas Gegebenes und Statisches und definiert das Ziel der Erforschung interkultureller Kommunikation als die Vorhersagbarkeit zukünftiger Handlungen • Der mikroanalytische Ansatz sieht Kultur als etwas aktiv Hervorgebrachtes und Dynamisches und sieht das Forschungsziel im Verständnis und in der Deutung interkultureller Kommunikation. 61 Nelson, 2002, S. 1 62 Nelson, 2002, S. 1 27
Stereotypen und Vorurteile sind dem stark generalisierenden makroanalytischen Ansatz zuzuschreiben. Sie spiegeln das Bedürfnis wider, alles zu kategorisieren, um Ordnung in das vermeintliche Chaos zu bringen. Sie erleichtern uns den Alltag, indem sie uns das „eigene Nachdenken“ ersparen. 28
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